Hürth – Ein Trompeter gibt ab sofort an der Josef-Metternich-Musikschule den Ton an: Michael Schumacher, Gründer und bis zuletzt Inhaber der privaten Auftakt-Musikschule in Alt-Hürth, ist seit Mitte August neuer Leiter der städtischen Einrichtung. Der 50-jährige studierte Musiker will die Musikschule stärker in Hürth vernetzen und das Angebot „kundenfreundlicher“ machen.
Michael Schumacher wuchs in Bornheim-Roisdorf im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis auf. „Ich wollte schon als Junge Trompete spielen“, berichtet er. Zunächst musste er sich mit der Blockflöte begnügen, mit zwölf nahm Schumacher dann Trompeten-Unterricht und sammelte erste Ensemble-Erfahrungen bei den Musikfreunden Roisdorf. Die Ensemble-Arbeit sei ihm heute noch wichtig.
Vom Musiksoldaten zum Trompetenlehrer
An der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf ließ er sich als Musiksoldat zum Orchestermusiker ausbilden und spielte anschließend Trompete und Flügelhorn im Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg. „Ich habe dann gemerkt, dass mir der pädagogische Ansatz liegt und damit angefangen, selbst Trompetenunterricht zu geben“, so Schumacher. 2003 begann er als Musiklehrer an der Kreismusikschule in Bitburg in der Eifel. Privat aber zog er nach Hürth – „der Liebe wegen“. Vier Jahre lang pendelte Michael Schumacher als „Handelsreisender in Sachen Musik“ in die Eifel, dann traf er eine Entscheidung, die ihm die langen Fahrtwege ersparen sollte. Im damals leer stehenden alten Kloster in Alt-Hürth gründete er 2007 seine eigene Musikschule.
Die private Auftakt-Musikschule wird nun von seiner langjährigen Geschäftspartnerin Sabine Schmidt weitergeführt. „Mit 50 war jetzt die Möglichkeit da, noch einmal einen neuen Impuls zu setzen, ein neues Feld aufzumachen und dabei meine Erfahrungen einzubringen“, erklärt Michael Schumacher. „Ich habe mich nicht gegen, sondern für etwas entschieden.“
Musikschule soll Partner für Vereine und Chöre werden
An der städtischen Musikschule mit mehr als 30 Lehrkräften und rund 2000 Schülerinnen und Schülern im Jahr erwarten Schumacher einige Herausforderungen. Die Schulleiterstelle war fast anderthalb Jahre lang praktisch verwaist. Aus dem Rathaus kamen in der Vergangenheit Forderungen, Kosten einzusparen – etwa durch den Einsatz von Honorarkräften. Die private Auftakt-Musikschule sah mancher Politiker aus dem schwarz-grünen Bündnis als Beispiel.
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Schumacher stellt klar, dass er nicht angetreten sei, um „die Musikschule zu privatisieren“. Allerdings will er sie „ein Stückweit kundenorientierter“ ausrichten: „So bin ich geprägt.“ Der neue Leiter hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: „Die Musikschule soll Partner für Musikvereine, Chöre und Kulturtreibende werden.“ Er will „Netzwerke knüpfen“ und die Musikschule stärker in die Stadtgesellschaft integrieren. Die Förderung musikalischer Talente will Schumacher, der vier Töchter im Schulalter hat, nicht vernachlässigen.