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Ein Prozent ist schon ein ErfolgKleinparteien aus Rhein-Erft ziehen Bilanz zur Wahl

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KreishausBergheim

Das Kreishaus in Bergheim

Rhein-Erft-Kreis – Der harte Wahlkampf um Stimmen für den Bundestag ist vorbei. Im Rhein-Erft-Kreis hat die CDU ihre Direktmandate für den Bundestag verteidigen können, obwohl es im Duell Georg Kippels (CDU) gegen Aaron Spielmanns (SPD) zeitweise eng aussah. Zufrieden können sich die Großparteien zeigen. Auch die Direktkandidaten kleinerer Parteien ziehen ihre Bilanz zum Wahlabend.

Ulrich Wokulat, Freie Wähler, für den Wahlkreis 91.

Ulrich Wokulat, Kandidat der Freien Wähler, zeigte sich am Wahlabend noch kämpferisch. „Ich will in vier Jahren wieder mit voller Kraft dabei sein und dran bleiben.“ Viele Menschen, mit denen er im Wahlkampf gesprochen habe, hätten ihm zwar inhaltlichen Zuspruch gegeben, sich aber skeptisch gezeigt, ob ihre Stimme nicht verschenkt sei, weil die Freien Wähler eine kleine Wahlgruppierung seien. Er erreichte 1,1 Prozent der Stimmen. Da er aber als politischer Neuling in den Wahlkampf gestartet sei, sei er gar nicht unzufrieden. Wokulat sieht die Freien Wähler als wirkliche Alternative der Mitte und grenzt sich damit von der AfD ab.

Partei Liebe hatte sich mehr erhofft

Helene Susojev, Partei Liebe, für den Wahlkreis 91.

„Nicht wirklich zufrieden“ war Helene Susojev, Kandidatin der Europäischen Partei Liebe. Sie habe auf 1,5 Prozent gehofft, kam aber nur auf 0,5. Doch das Ergebnis motiviert sie auch, es nächstes Mal besser zu machen. „Wir möchten zukünftig noch sichtbarer werden und mehr Wählerinnen und Wähler ansprechen.“ Für eine kleine Partei wie ihre, sei es gar nicht so leicht, sich bundesweit zu präsentieren.

„Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern ganz herzlich, die uns ihre Stimme gegeben haben. Dieses Ergebnis aus den Bundeswahlen wird bestimmt einen Einfluss auf die nächsten Kommunalwahlen haben. Darauf können wir also aufbauen.“ Sie wolle mit ihrer Partei weiterhin erreichen, dass sich die Wähler etwas Neues trauen und nicht nur die etablierten Parteien wählen.

Piraten finden ihr Ergebnis respektabel

Kristian Katzmarek, Piraten, für den Wahlkreis 91.

Kristian Katzmarek von den Piraten dagegen war zufrieden mit seinen rund 1,5 Prozent. „Für eine kleine Partei wie uns ist das ein respektables Ergebnis.“ Das Ergebnis sei ein erster Schritt und er wolle den Aufwärtstrend, den Katzmarek sieht, bei den kommenden Wahlen fortsetzen.

Auch Stefano Tuchscherer, Kandidat der Piraten im Wahlkreis 92 (Euskirchen/Rhein-Erft-Kreis) war mit seinem Ergebnis von 0,6 Prozent zufrieden, auch wenn das nur rund die Hälfte der Stimmen ist, die die Piraten im Wahlkreis 91 holten. Sein Wahlkreis sei ländlicher und deshalb konservativer, erläutert dies Tuchscherer, der selber in Kerpen wohnt.

Stolze 1200 Stimmen

Da sei es für die Piraten deutlich schwieriger, Wähler zu überzeugen. Er jedenfalls sei stolz, dass ihm knapp 1200 Menschen ihre Stimmen gegeben haben. „Das motiviert mich, weiterzumachen.“

Nur im Wahlkreis 92 hatte auch die Partei „Die Partei“, die sich oft satirischer Mittel bedient, einen Direktkandidaten: Jan-Luis Wolter aus dem Zülpicher Stadtteil Niederelvenich. Er holte 1,4 Prozent der Stimmen. „Dass ich gleich bei meiner ersten Wahl über ein Prozent der Stimmen geholt habe, ist unglaublich“, so Wolter.

„Die Partei“ sammelte viele Stimmen im Zülpicher Raum

Er führe das Wahlergebnis auf seinen Bekanntheitsgrad im Zülpicher Raum zurück. Viele Freunde hätten für ihn gestimmt. So habe er in der Stadt Zülpich rund zwei Prozent der Stimmen geholt. Entsprechend etwas schlechter sei sein Wahlergebnis in dem Teil des Wahlkreises 92, der zum Rhein-Erft-Kreis gehört.

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