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Brühler MuseumCapricorne ist auch künftig zu sehen

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Ein Ausstellungsbesucher betrachtet am Mittwoch in der Neuen Nationalgalerie in Berlin die Plastik "Capricorne" (1948) von Max Ernst.

Das Exemplar der Plastik "Capricorne", das in Besitz in der Neuen Nationalgalerie in Berlin ist, wird künftig im Brühler Max Ernst Museum zu sehen sein.

Aufatmen in der rheinischen Kunstwelt: Auch künftig können Besucherinnen und Besucher in Brühl die Skulptur "Capricorne" von Max Ernst ansehen.

Die Skulptur „Capricorne“ wird auch künftig im Max Ernst Museum in Brühl zu besichtigen sein. Sie war 2004 von der Deutschen Bank dem damals neu gegründeten Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt worden und gilt als eines der Hauptwerke des Künstlers. Verkaufspläne seitens der Bank hatten daher für Aufruhr gesorgt: Der Brühler Stadtrat hatte im Mai einstimmig eine Resolution verabschiedet und den Verbleib des Werkes gefordert.

Leihgabe aus Berlin

Nun haben, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger des Museums bekanntgibt, Gespräche zwischen der Stiftung Max Ernst und der Deutschen Bank eine Lösung erzielt. Das Brühler Museum erhält durch Vermittlung der Deutschen Bank längerfristig als Leihgabe ein anderes Capricorne-Exemplar, das die Neue Nationalgalerie in Berlin zur Verfügung stellt. Das derzeit in Brühl ausgestellte Stück wird von der Bank im Rahmen einer weiteren Fokussierung ihrer Sammlung auf zeitgenössische Kunst veräußert.

„Die beiden Skulpturen stammen aus der gleichen Pariser Gießerei und sind gussgleich. Es wird kein Unterschied zwischen ihnen feststellbar sein“, so Professor Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Stiftung Max Ernst. Sie seien zwei gleichwertige Exemplare von weltweit zwölf Auflagen der Bronzeskulptur.

Ein Stück Lebensgeschichte des Künstlers

„Capricorne“ sei unter anderem deswegen bedeutend, weil das Werk eng mit der Biografie des Künstlers verknüpft sei, so Wilhelm: „Max Ernst fertigte diese größte Skulptur, die er je gemacht hat, in großer Liebe zu Dorothea Tanning an, und zwar in der Einsamkeit von Sedona in Arizona. Dorthin waren sie Peggy Guggenheim geflüchet.“ Mit Guggenheim war Ernst verheiratet, bevor er Tanning kennenlernte. Eine historische Aufnahme zeigt Ernst und Tanning mit der später berühmt gewordenen Plastik.

Der Austausch der Skulpturen, die ein Ausmaß von 2,47 x 2,10 x 1,55 Metern haben, ist für Anfang Oktober geplant. „Es ist eine große Freude für mich und alle Kunstliebhaber in der Region, dass dieses ikonische Werk von Max Ernst auch künftig in seiner Heimatstadt Brühl zu sehen sein wird. Wir danken der Neuen Nationalgalerie, die lösungsorientiert und unbürokratisch den Erhalt von Capricorne im Rheinland möglich gemacht hat“, so Wilhelm, der auch den Einsatz der Deutschen Bank für die gefundene Lösung würdigte: „Sie haben die kulturpolitische Dimension, die Capricorne nicht nur für Brühl, sondern für die Region hat, gesehen.“