In Brühl soll es künftig 77 sechs bis zehn Quadratmeter große Plätze geben, an denen E-Scooter abgestellt werden dürfen.
E-ScooterBrühl legt Roller-Abstellplätze fest – Gebühren reduzieren sich
Die Zeiten, in denen die Nutzer entliehene E-Scooter achtlos auf Bürgersteigen, in Fußgängerunterführungen und Grünanlagen abstellen konnten, sollen in wenigen Wochen ein Ende haben. Künftig wird es ein stationsbasiertes Verleihsystem geben. Die kleinen Flitzer dürfen nur noch auf 77 definierten Flächen geparkt werden.
Diese sechs bis zehn Quadratmeter großen, auf das Stadtgebiet verteilten Standorte lässt die Verwaltung in den kommenden Wochen mit weißen Markierungen und Schildern kennzeichnen. Großenteils wird auf bislang nicht genutzte Bereiche am Rand von Parkflächen oder besonders breite Bürgersteige zurückgegriffen. Lediglich acht öffentliche Pkw-Stellplätze fallen weg, um Platz zu schaffen.
Mit den Arbeiten wird der einhellige Willen der Politik umgesetzt. Zu häufig war es zu Beschwerden über achtlos abgestellte Scooter gekommen. Zunächst hatte die Stadt mit einer Gebühr von 50 Euro jährlich pro genehmigtem Gefährt auf die Flut der Roller reagiert. Ein Teil der Unternehmen erklärte daraufhin seinen Rückzug aus Brühl.
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Gebühren für Anbieter sinken
Tier und Bolt blieben und zahlten für je 150 genehmigte Fahrzeugen 7500 Euro jährlich. „Beide Unternehmen begrüßten grundsätzlich die Einführung eines stationsbasierten Systems“, teilt die Verwaltung mit, nachdem im Herbst die Weichen gestellt worden waren. Ohnehin ist man nach wie vor stolz, eine Vorreiterrolle in der Regulierung dieses Mobilitätssegments einzunehmen.
Für die Anbieter wird es nun günstiger. Die Jahresgebühren reduzieren sich auf 50 Euro pro genutzter Station. Bei der anfänglich verpflichtenden Bedienung aller 77 Stationen ergäben sich dadurch 3850 Euro pro Anbieter pro Jahr, so die Stadt. Und durch den Start frühestens zum April sowie Anpassungen der Stationsanzahl in den Folgemonaten werde sich für 2023 eine niedrigere Summe pro Anbieter ergeben.
Tier hat derzeit 135 von 150 genehmigten Fahrzeugen im Einsatz, bei Bolt sind es 100 von 150. Mit dem Umstieg auf das stationsbasierte System erhöht sich die Anzahl der zulässigen Fahrzeuge pro Anbieter auf 385, da an einer Station maximal fünf Fahrzeuge pro Anbieter stehen dürfen. Dieses Maximum wird laut Stadt aber voraussichtlich bei Weitem nicht ausgeschöpft.