Schüler der Brühler Pestalozzischule schufen beeindruckende Werke, die nun im Foyer des Max-Ernst-Museums zu sehen sind.
Werke präsentiertSchüler aus Brühl wandeln auf den Spuren von Künstler Max Ernst
Mit Stoffresten und Tape-Streifen umwickelte Bälle, fantasievolle Skulpturen aus Alltagsgegenständen, in blau und rot gehaltene Bilder, die das Oberflächenrelief eines Gegenstandes offenbaren: diese Werke ziehen derzeit im Foyer des Max-Ernst-Museums viele Blicke auf sich. Geschaffen haben sie Schüler der Brühler Pestalozzi-Schule, genau genommen, neun Jungen der fünften Klassenstufe.
Inspiriert wurden sie von dem Surrealisten Max Ernst (1891–1976) und der in Berlin lebenden Künstlerin Nevin Aladağ, die in Brühl in der aktuellen Sonderausstellung „Interlocking“ textile Collagen, Videos und Klangskulpturen präsentiert. Ihre Installation „Teppichballspiel“ erlaubt es Gästen, mit Teppichfragmenten ummantelte Basketbälle in einen Korb zu werfen. Das probierten natürlich auch die jungen Kreativen mit viel Spaß aus, wie sie bei der Präsentation ihrer Werkschau am Dienstag wissen ließen.
Kooperation startete 2017
Museumsdirektorin Madeleine Frey begrüßte dazu erste Gäste. Damit wurde die Kooperation „Max Ernst reloaded“ zwischen der Pestalozzi-Schule mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, Lernen und Sprache und dem Max-Ernst-Museum des Landschaftsverbands Rheinland zum sechsten Mal umgesetzt. Das vom Rotary-Club geförderte Projekt startete im Jahr 2017.
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Dabei erleben die Schüler das Museum als kreative Werkstatt. In jeweils fünf bis acht Workshops setzen sie sich mit der Kunst auseinander, lernen die für Max Ernst typischen Techniken, die Assemblage (dreidimensionale Objektkunst), die Frottage (Durchreibezeichnung) und die Grattage (Abkratztechnik) kennen und schaffen ihre eigenen Werke.
So entwickelten die Teilnehmer im aktuellen Projekt angeregt von den „Teppichbällen“ von Nevin Aladağ im Fantasie-Labor ihre eigenen Kreationen. Gemeinsam mit ihren Pädagogen Anja Wittrock und Ralf Regendantz hatten sich die Schüler dazu unter der Leitung der Künstlerin und Museumspädagogin Franca Perschen und des Künstlers Anibal Kostka auf Spurensuche im ganzen Museum begeben.
Zwölfjähriger schuf Kaktus-Figur
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie jedes Mal aufs Neue andere kreative Arbeiten entstehen“, freute sich Irmgard Schifferdecker, die Leiterin der Kunstvermittlung des Museums, die das Projekt von Anfang an begleitet. „Ich hatte einfach Lust, zu meinem dicken Stoffball auch eine große Kaktus-Figur zu bauen“, erzählte der zwölfjährige Caner.
„Mir hat das Zeichnen am besten gefallen“, berichtete Florin. „Und da ich Züge liebe, habe ich mehrere Waggons gezeichnet“, so der ebenfalls Zwölfjährige. Alle Werke können nicht nur bis zum 26. Mai während der Öffnungszeiten des Museums bewundert, sondern auch ersteigert werden. Die Erlöse kommen wiederum der Pestalozzi-Schule zugute. „Ich habe mich schon für ein Ballobjekt entschieden“, sagte Ursula Preuß, die immer wieder zu dieser Werkschau kommt und dafür bereits gespendet hat. „Ich finde diese Kunstvermittlung einfach toll“, resümierte sie.