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Zug und Oberleitung beschädigtICE-Irrfahrt legt Brühler Bahnhof stundenlang lahm

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ICE Symbolbild Gleise

Ein ICE fährt auf einem Gleis der Deutschen Bahn. (Symbolbild)

Brühl-Vochem – Die Irrfahrt eines ICE der Deutschen Bahn hat am Samstagabend für Schäden an der Oberleitung und dem Zug sowie für hektische Betriebsamkeit der Mitarbeiter von DB AG und Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) gesorgt. Der Bahnhof Brühl war von 20 Uhr bis Mitternacht nicht erreichbar.

Wie zunächst die „Stuttgarter Nachrichten“ berichteten, war um 19.55 Uhr ein Hochgeschwindigkeitszug bei einer Leerfahrt entgegen aller Vorschriften kurz hinter dem Brühler Personen-Bahnhof mit gehobenem Stromabnehmer auf die Gleise der HGK in Richtung Vochemer Güterbahnhof geraten. Offenbar hatte der Fahrdienstleiter eine falsche Weichenstellung vorgenommen und der Lokführer Hinweise übersehen.

Gleisanlagen der HGK nicht elektrifiziert – Zug bleibt stehen

Der ICE kam erst zum Stehen, als seine Stromversorgung ausfiel – die Gleisanlagen der HGK sind nämlich, anders als die Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln, nicht elektrifiziert.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte den Vorfall und erklärte: „Unsere Fahrdienstleiter und Triebfahrzeugführer sind grundsätzlich sehr gut ausgebildet und verfügen alle über eine tiefgehende Expertise. Dennoch lassen sich menschliche Fehler nicht gänzlich ausschließen.“

Brühl: Lok muss ICE wieder auf Gleise der Deutschen Bahn ziehen

Wie genau es zu diesem Vorfall kommen konnte, arbeite man derzeit umfassend auf. „Wir lernen aus jedem solcher Fälle. Mit dem Fahrdienstleiter werden wir das Ereignis mit einer Schulung aufarbeiten“, so der Sprecher.

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Christian Lorenz, Sprecher der HGK, konnte weitere Details zu dem Ereignissen des Samstagabend liefern: „Dass ein Zug irrtümlich auf unseren Gleisen landet, ist alles andere als alltäglich. Nach einigen Stunden hatte eine Rheincargo-Lok den ICE wieder auf die Gleise der Deutschen Bahn bugsiert.“ Immerhin sei an den eigenen Gleisanlagen kein Schaden entstanden. „Gefahr ging von der Situation nicht aus“, so Lorenz.