Nach dem Attentat in Magdeburg blieben am Wochenende viele Besucher der Veranstaltung in der Brühler Innenstadt fern.
Abschluss steht bevorHändler sind zufrieden mit dem Weihnachtsmarkt in Brühl
Angesichts des Attentats am Freitag in Magdeburg, bei dem fünf Menschen starben und viele teils schwer verletzt wurden, war Stimmung auf dem Brühler Weihnachtsmarkt zuletzt gedrückt. „Wir sind im Herzen bei den Opfern und deren Angehörigen“, erklärte Frank Pohl, Vorsitzender der ausrichtenden Händlervereinigung Wepag.
Sicherheitsvorkehrungen wurden nochmals thematisiert
Zwar habe man nicht an eine Absage gedacht, aber nochmals alle Sicherheitsvorkehrungen thematisiert. Dabei sei es etwa um die Regelung des Anlieferverkehrs über die mit Pollern gesicherten Zuwege gegangen. „Außerdem haben Polizei und Ordnungsamt ihre Präsenz nochmals erhöht“, so Pohl. Er schätzt, dass am Wochenende rund ein Drittel weniger Besucher in die Innenstadt gekommen sind, als zu erwarten gewesen wären. „Vor allem Familien mit Kindern sind offenbar ferngeblieben“, erklärt er.
Offen sei, wie groß der Zustrom an Heiligabend werde. Dann haben die Buden nochmals bis 14 Uhr geöffnet. In den vergangenen Jahren hat dieser Tag so etwas wie Kultcharakter gewonnen. Insbesondere viele Brühler treffen sich dort auf einen letzten Glühwein mit Bekannten, ehe es beschwingt zum Fest im Kreise der Familie geht. „Zum Kehraus war es zuletzt immer richtig voll. Das hat Tradition“, sagt Pohl.
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Die Resonanz des Marktes in vergangenen rund vier Wochen war laut Pohl äußerst positiv. „Es war bisher ein sehr, sehr guter Weihnachtsmarkt“, betont er. Diese Rückmeldung habe er in den vergangenen Wochen mehrmals erhalten.
Zwar erhebt die Wepag keine Daten, aber das erfahrene Auge der Organisatoren lässt keine Zweifel aufkommen. „Selbst an Wochentagen herrschte zeitweilig großer Andrang“, so Pohl. Für den gesamten Einzelhandel der Stadt sei das gut. Wichtig sei in diesem Kontext auch die rechtzeitige Eröffnung des Modehauses Sinn am Steinweg gewesen. An den besten Tagen seien insgesamt 15.000 Menschen zu den Buden in der Brühler City gekommen, schätzt er.
Als Anziehungspunkt erweist sich dabei eine leuchtende Attraktion. Vor dem historischen Rathaus an der Einmündung des Steinwegs auf den Markt laden Engelsflügel als Hintergrund zur Aufnahme von Erinnerungsfotos ein. „Das ist überragend angenommen worden“, sagt Pohl. Die vielfach gemachten Fotos gingen dann via soziale Medien herum und machten Werbung für die Stadt und die Veranstaltung. Wirtschaftsförderung und Citymanagement hätten damit eine tolle Idee umgesetzt, findet Pohl.
Auch Heidi und Uwe Feuersänger zückten das Handy für einen Schnappschuss. Die beiden sind eigens aus Köln-Nippes zum Brühler Weihnachtsmarkt gekommen. „Das hat für uns beide Tradition“, sagt Heidi Feuersänger. In Brühl sei es nicht so voll und es gebe noch „viel Ursprüngliches an den Ständen“.
Zufrieden mit dem bisherigen Markt sind auch Karoline und Hans-Jürgen Vogler, die an den Ständen des Brühler Cafés Gugelhupf Krapfen und Stollen verkaufen. „Die Nachfrage ist wie im vergangenen Jahr gut“, meint Karoline Vogler.
Das bestätigt Dieter, einer der Mitarbeiter des Mühlen-Glühweinstands. „Vor allem geht es hier in Brühl immer entspannt zu. Die Kunden sind nett zueinander“, findet er. Elisabeth Milz, die kandierte Früchte und Lebkuchenherzen anbietet, ist nicht vollends zufrieden. „Das Geschäft war etwas schwächer als 2023“, sagt sie.
Frank Pohl hat bereits Pläne für das kommende Jahr. Seit einigen Wochen sorgen vier Bäume auf dem Markt mithilfe von mitwachsenden, energiesparenden LED-Lichterketten für eine stimmungsvolle Atmosphäre, sobald es dunkel wird. „Das würde ich gerne auf alle Bäume ausgeweitet sehen“, sagt der Wepag-Chef über die Installation, deren Konstruktion die Bäume nicht beeinträchtigt.