Bergheim – In der Nacht auf Freitag ist in einem Mehrfamilien Haus an der Obdachlosenunterkunft an der Kentener Heide 21 ein Feuer ausgebrochen. Zwei Personen sind dabei leicht verletzt worden. Wie die Stadt Bergheim am Freitagmittag mitteilt, könnte es sich um Brandstiftung handeln.
Die Polizei bestätigte, dass wegen Brandstiftung ermittelt werde. Ob es sich um vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung handele, sei aber noch nicht klar. Einer der beiden Verletzten, ein 36-jähriger Bergheimer, sei vorläufig festgenommen worden. Er hatte versucht, zurück ins Gebäude zu gelangen. Außerdem erhärtete sich der Verdacht, dass er für die Brandstiftung verantwortlich sein könne, so die Polizei. Der andere wurde nach der notärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Das Feuer brach gegen Mitternacht im Treppenhaus im Dachgeschoss aus. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand dichter Rauch im Gebäude. 41 Feuerwehrleute aus Bergheim, Thorr, Quadrath-Ichendorf und von der hauptamtlichen Wache waren samt Rettungsdienst im Einsatz.
In schwerem Atemschutz drangen die Feuerwehrleute in mehreren Trupps in das Gebäude. Zwei Bewohner hatten sich bereits auf das Dach an der rückwärtigen Seite des Hauses gerettet. Über Steckleitern konnten sie in Sicherheit gebracht werden. Die Geretteten informierten die Feuerwehrleute auch darüber, dass weitere Menschen in ihren Wohnungen festsäßen.
Einen Bewohner fand die Feuerwehr in unmittelbarer Nähe des Brandherds, einen weiteren im Erdgeschoss. Nachdem alle Menschen gerettet waren, war auch das Feuer schnell gelöscht. Dennoch ist das Mehrfamilienhaus vorerst nicht bewohnbar. Noch in der Nacht mussten einige Bewohner in eine andere Unterkunft umziehen.
Immer wieder kommt es an der Kentener Heide zu Ausschreitungen wegen „der problematischen Sozialstruktur“ der Menschen, so die Stadt. Inzwischen ist eine Sozialarbeiterin und ein Wachdienst für die Kentener Heide angestellt worden. Langfristig soll ein Konzept helfen, die Obdachlosigkeit in Bergheim zu reduzieren, teilt die Stadt mit. Außerdem gibt es eine Arbeitsgruppe Kentener Heide. Seit deren Gründung habe es bis zum jüngsten Vorfall keine großen Auffälligkeiten gegeben. „Ich bin schockiert und fassungslos über diesen Vorfall, insbesondere, sollte sich der Verdacht auf Brandstiftung durch einen Bewohner des eigenen Hauses bestätigen“, so der erste Beigeordnete Wolfgang Berger.