Kommunalwahl in BedburgWachstum ist der große Streitpunkt
Bedburg – „Solbach verbindet“ – das war der erfolgreiche Slogan, der Sascha Solbach (SPD) vor sechs Jahren in den Sessel des Bürgermeisters gehoben hat. Der damals 34-Jährige scharte SPD, FWG, Grüne und FDP hinter sich und kegelte Amtsinhaber Gunnar Koerdt (CDU) nach einem hart geführten Wahlkampf aus dem Rathaus.
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Die CDU blieb zwar stärkste Fraktion im Rat – sah sich urplötzlich aber einer überwältigenden Mehrheit aller Fraktionen völlig isoliert gegenüber. Auch an der Niederlage ihres Bürgermeisters hatte die Fraktion noch lange zu knabbern.
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CDU hat neue Verbündete gefunden
Doch die verbindende Kraft des neuen Bürgermeisters hat nachgelassen: Grüne und FDP stehen Solbach nun kritisch gegenüber, die CDU hat in ihnen bei vielen Abstimmungen neue Verbündete gefunden. Allein: Für Punktsiege reichte es nicht.
Mit der Stimme des Bürgermeisters behielten SPD und FWG die Mehrheit im Rat, auch höchst strittige Themen wie die Bebauung des Zuckerfabrikgeländes konnten so durchgesetzt werden – mit einer Stimme Mehrheit.
Die Fraktionen selbst blieben personell stabil. Die CDU wechselte zur Hälfte der Legislaturperiode ihren Vorsitzenden: Johann Wilhelm Olpen zog sich 2017 aus beruflichen Gründen vom Vorsitz zurück, der Stadtverbandsvorsitzende Andreas Becker übernahm dann auch die Führung der CDU im Rat, Partei und Fraktion sind seitdem in einer Hand.
Becker selbst pokert nun, sein Verbleib in der Fraktion steht auf dem Spiel: Auf den sicheren Listenplatz zwei hat er zugunsten von Gudrun van Cleef verzichtet, er belegt jetzt Platz elf auf der Reserveliste, der beileibe keine Garantie für ein Mandat ist. Und das Direktmandat im Wahlkreis Kaster 1 gegen das SPD-Urgestein Peter Spix zu holen, ist Becker schon 2014 nicht gelungen. Mehr als sechs Prozentpunkte lagen zwischen den beiden Kandidaten.
Auf den Fraktionsvorsitz der CDU dürfte ohnehin Michael Stupp Anspruch erheben, sollte er die Bürgermeisterwahl gegen Solbach nicht gewinnen. Stupp belegt Platz eins der CDU-Reserveliste und würde als Spitzenkandidat somit sicher in den neuen Bedburger Stadtrat einziehen.