AboAbonnieren

UkraineKlima-Aktivisten fordern Unterbringung von Geflüchteten am Tagebau Garzweiler

Lesezeit 2 Minuten
Ortsschild Keyenberg

Die Ortseinfahrt von Keyenberg (Archivbild)

Essen – In einem offenen Brief haben Klima-Aktivisten die Unterbringung von Geflüchteten in den Dörfern am Tagebau Garzweiler II gefordert. Mit einem entsprechenden Vorschlag sind Klimagruppen und lokale Initiativen am Mittwoch an die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, Kommunen und RWE als Betreiber des Braunkohle-Tagebaus herangetreten.

In den Dörfern stünden „hunderte Wohnungen und Häuser in gutem Zustand frei, die Schutzsuchenden zeitnah zur Verfügung gestellt werden könnten“, heißt es in dem Schreiben. In Einzelfällen habe dies auch früher schon gut funktioniert. So seien im Vorjahr nach der verheerenden Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und NRW Menschen aus den betroffenen Gebieten in leerstehenden Häusern untergebracht worden.

Es sei ein guter Ansatz, dass bereits einzelne freie Räumlichkeiten im Dorf Keyenberg für Flüchtlinge aus der Ukraine bewohnbar gemacht worden seien. Dies müsse nun in großem Ausmaß und schnell für eine maximale Anzahl von Geflüchteten geschehen.

RWE soll Stadt Erkelenz schon vor Wochen Hilfe angeboten haben

Bei RWE renne man mit dem Vorschlag „offene Türen ein“, sagte ein Sprecher des Unternehmens der dpa auf Anfrage. „So wie schon nach der Flutkatastrophe sind wir auch diesmal auf die Behörden und Kommunen zugegangen und haben erklärt, dass wir Wohnraum zur Verfügung stellen können.“ Ein entsprechendes Angebot liege bereits seit Wochen bei der Stadt Erkelenz (Kreis Heinsberg), so der Sprecher am Mittwoch.

Das könnte Sie auch interessieren:

„In Anbetracht der humanitären Katastrophen des Krieges in der Ukraine und in Syrien, der Situation in Afghanistan, der ungerechten globalen Verteilung des Wohlstands und der Effekte der Klimakatastrophe“ bestehe hoher Handlungsbedarf, schrieben die Initiatoren. Es bedürfe lediglich eines Wiederanschlusses an das Strom- Wasser- und Abwassernetz. Zudem müssten die Wohnorte eine Grundausstattung für die nötigsten Bedürfnisse erhalten.

Das Schreiben wurde unter anderem vom Bündnis „Alle Dörfer bleiben“, den Initiativen „Lützerath Lebt“ und „RWE Tribunal“, Fridays for Future Deutschland sowie der Klima-Aktivistin Carola Rackete unterzeichnet. Auch eine entsprechende Online-Petition wurde gestartet. (dpa)