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Erzbistum stellt Förderung einAus für sieben Vertragsbüchereien in Overath und Kürten

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Seit Jahren eine etablierte Gemeinschaftseinrichtung von Stadt und Kirchengemeinde: die Stadtbücherei St. Walburga in Overath.

Overath/Kürten – Schlechte Nachrichten für Kürten und Overath: Das Erzbistum Köln hat angekündigt, dass es die finanzielle Förderung von insgesamt sieben Vertragsbüchereien einstellt, die von Kirchengemeinden im Verbund mit den örtlichen Kommunen betrieben werden. Bis Ende 2023 will sich das Erzbistum aus der Finanzierung zurückziehen, Grund sind die wachsenden finanziellen Risiken. Das betrifft in Overath die Stadtbücherei St. Walburga und in Kürten die Katholische öffentliche Bücherei in der Gesamtschule Kürten.

310.000 Euro im Jahr

Der jährliche finanzielle Aufwand des Erzbistums für die insgesamt sieben Vertragsbüchereien liegt bei 310.000 Euro. „Aufgrund schwindender Finanzkraft der Kommunen“, so die Mitteilung des Erzbistums, stellten die Vertragsbüchereien für die Kirchengemeinden schon seit längerem ein zunehmend schwer zu kalkulierendes Risiko dar, seien bereits jetzt nicht mehr auskömmlich finanziert. Dies unter anderem deshalb, weil sich einige Kommunen mit Blick auf eigene Sparzwänge aus der ursprünglichen Vereinbarung zur Bezuschussung der Büchereien herausgezogen hätten. Nicht betroffen sind laut Erzbistum die rund 360 ehrenamtlich geführten Katholischen Öffentlichen Bibliotheken (KÖB).

Die Kirchengemeinden sollen als Träger nun die mit den Kommunen geschlossenen Kooperationsverträge beenden. Für die ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeiter sollen Anschlussperspektiven entwickelt werden – sei es, dass die Kommunen die Trägerschaft der Büchereien übernehmen, sei es, dass zum Beispiel mit Fördervereinen oder Stiftungen alternative Finanzierungsmodelle entwickelt werden. Eine Option ist laut dem Erzbistum auch, Vertragsbüchereien in ehrenamtlich geführte KÖB’s umzuwandeln.

Auswirkungen unklar

In Overath ist noch unklar, wie sich die Kündigung des Erzbistums auswirken wird, Pfarrer Gereon Bonnacker teilte auf Anfrage mit, es werde in der kommenden Woche ein Pressegespräch mit Vertretern der Zivil- un der Kirchengemeinde geben. Auch Overaths Erster Beigeordneter Bernd Sassenhof mochte sich noch nicht äußern, er müsse erst die Politik im Haupt- und Finanzausschuss informieren, sagte er.

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In Kürten zahlt die Gemeinde aktuell einen Zuschuss von rund 80.000 Euro für den Betrieb der öffentlichen Bücherei. Bei einer Übernahme in eigene Verantwortung müsse mit wesentlich höheren Kosten gerechnet werden, betont die Kämmerei. Auch für die Schüler des Schulzentrums Kürten ist die Bücherei ein wichtiger Standortfaktor. Mit der in den nächsten Jahren geplanten Umgestaltung der Schule steht auch der Bücherei eine Veränderung bevor. Sie soll, so die Pläne, nach dem Umbau auch von außerhalb des Schulgebäudes betreten werden können. Als Präsenzbibliothek zum Werk von Ehrenbürger und Komponist Karlheinz Stockhausen hat sie überregionale Bedeutung. Zahlreiche Partituren und Werkstücke werden ausschließlich in der Kürtener Bücherei vorgehalten. (jer, cbt)