AboAbonnieren

DB holt Sanierungsarbeiten nachHoffnungsthaler Tunnel wird für drei Wochen gesperrt

Lesezeit 3 Minuten
Roe_Regionalbahn_3748_Wagner_Tunnel

Die Deutsche Bahn sperrt den Hoffnungsthaler Tunnel ab dem 25. Januar für drei Wochen, um ihn zu sanieren.

Overath/Rösrath – Tunnelsanierung, zweiter Versuch: Ab dem 25. Januar erneuert die Deutsche Bahn in einem Rutsch Schotter, Schwellen und Schienen in dem 110 Jahre alten Eisenbahntunnel zwischen Honrath und Hoffnungsthal.

Nutzer der Oberbergischen Bahn (RB 25) müssen sich deshalb für mehrere Wochen auf verlängerte Fahrzeiten einstellen. Der Schienenverkehr auf der eingleisigen Strecke wird eingestellt, zwischen Rösrath und Overath beziehungsweise Engelskirchen fahren Busse.

Erste Sanierung des Tunnels war abgebrochen worden

Den ersten Versuch, den Tunnel zu sanieren, war im Juni vergangenen Jahres aus Gründen des Arbeitsschutzes abgebrochen worden. In dem 1087 Meter langen Tunnel hatte die Bahn nach ihren damaligen Angaben zwei jeweils acht bis zehn Meter lange verschlammte und mit Arsen belastete Stellen gefunden.

„Bisher wurden keine weiteren schadstoffbelasteten Stellen identifiziert“, teilte ein Düsseldorfer Bahnsprecher gestern auf Anfrage mit. Das Bauprogramm werde nun wie im vergangenen Jahr geplant umgesetzt, allerdings hätten die pro Schicht 25 bis 30 Mitarbeiter vor Ort wegen der erhöhten Arsen-Konzentration Schutz- und Arbeitskleidung zu tragen.

Verseuchung mit Arsen rührt aus Bergbau-Vergangenheit der Region

Zur Ursache der Kontaminierung verwies der Sprecher auf die Bergbau-Historie der Region: „Die innerhalb des Tunnels nachgewiesene Arsen-Konzentration stammt nach unseren bisherigen Erkenntnissen aus den wirtschaftlich genutzten Erzlagerstätten.“

Laut Deutscher Bahn werden die Hauptarbeiten in dem Tunnel zwischen dem 25. Januar und dem 17. Februar sowie in den Nächten vom 18. bis 21. Februar durchgeführt. In dieser Zeit kommt es zu Ausfällen und Verzögerungen in dem genannten Bereich. Bereits vom 16. bis 24. Januar finden nächtliche Vorarbeiten statt, die den Bahnverkehr aber nicht beeinträchtigen sollen.

Ihre Fahrgäste weist die Bahn mit Aushängen und via Internet auf die Fahrplanänderungen hin. Einige Verbindungen fallen ganz aus, bei den übrigen verlängern sich die Reisezeiten. Von Overath bis zum Kölner Hauptbahnhof dauert es dann statt 35 genau 61 Minuten, von Gummersbach wegen des zusätzlichen Umstiegs in Overath sogar 114 statt 73 Minuten.

Immer mehr Pendler nutzen die RB 25

Die Ersatzhaltestellen liegen überwiegend an den Bahnhöfen (in Overath im Busbahnhof), lediglich in Hoffnungsthal läuft man etwa 500 Meter vom Bahnhof zur Ersatzhaltestelle „Rathausplatz“.

Die RB 25 ist in den vergangenen Jahren für Pendler als Alternative zum Auto immer attraktiver geworden. Laut Nahverkehr Rheinland hat die Zahl der Fahrgäste von 2016 bis 2018 um 12,4 Prozent zugenommen und hat jetzt montags bis freitags 16 680 „durchschnittliche Einsteiger“. Langfristig soll eine elektrische S-Bahn im 20-Minuten-Takt zwischen Köln und Marienheide verkehren.

Die Kosten werden auf 330 Millionen Euro geschätzt. Dagegen ist die jetzige Tunnelsanierung finanziell ein Klacks: Laut Bahn dürften sie im „mittleren sechsstelligen Bereich liegen“, also mehrere hunderttausend Euro kosten.

https://bauinfos.deutschebahn.com/docs/nrw/infos/RB25_2501-17022020_fahrplan.pdf