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Steigende Zahlen in der RegionKampagne wirbt für Schutzvorkehrungen

Lesezeit 4 Minuten

Das Plakat zur Corona-Kampagne des Kreises, mit dem die Solidarität wach gehalten werden soll.

Rhein-Berg – „Corona braucht kein Mensch!“ Stimmt. Und darum ist es ein passendes Motto für eine breit angelegte Kampagne, die Hilfsorganisationen im Rheinisch-Bergischen Kreis starten, um bei der Bevölkerung für die Einhaltung der Schutzvorkehrungen gegen die Ausbreitung des Virus zu werben.

Angesichts steigender Infektionszahlen machen die „Blaulicht-Organisationen“ mit zahlreichen Aktionen und Plakaten gegen Covid-19 mobil und mahnen Leichtsinnige, dass die Pandemie noch längst nicht vorbei ist. So sollen die Bürgerinnen und Bürger erneut für Abstandsregeln und Hygienevorschriften sensibilisiert werden.

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In Kooperation mit dem Krisenstab und dem Gesundheitsamt des Kreises engagieren sich ehrenamtliche und hauptamtliche Helferinnen und Helfer unterschiedlicher Institutionen aus der Region dafür, dass es im Herbst im Bergischen nicht zu einer zweiten Welle an Infektionen kommt. An der neuen Kampagne wirken die GFO-Kliniken Rhein-Berg und das Evangelische Krankenhaus in Bergisch Gladbach, das Krankenhaus Wermelskirchen, die örtlichen Feuerwehren, die Kreispolizeibehörde, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter Unfallhilfe, Malteser, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG, Technisches Hilfswerk und der Arbeiter-Samariter-Bund mit.

Den Helfern helfen

Schirmherr ist Landrat Stephan Santelmann. Er appelliert an Bürgerinnen und Bürger, die vielen Engagierten der verschiedenen Berufsgruppen durch umsichtiges Verhalten zu unterstützen: „Die Mitglieder der Blaulichtrunde stehen an erster Stelle, wenn es darum geht, Gesundheit zu schützen und Leben zu retten. Sie hören nicht damit auf. Feuerwehr und Hilfsorganisationen sehen nicht einfach weg, die Polizei resigniert nicht und das Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen nimmt nicht plötzlich bei der Arbeit seine Masken ab, weil das Tragen zu unbequem wird. Also helfen Sie bitte den Helfenden.“

Gegenseitige Rücksichtnahme und Solidarität wollen die Initiatoren der Blaulicht-Runde wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken: „Wir sehen tagtäglich in unseren Einsätzen, wie leichtfertig manche mit den Abstandsregeln umgehen.“ Polizeisprecher Richard Barz berichtet, wie sorglos manche Menschen auch in Rhein-Berg mittlerweile im Umgang mit den Corona-Regeln sind: „Dagegen wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen und so die Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen, dass es auch jetzt noch sinnvoll ist, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten.“

Die Ärzte der Kliniken im Kreis sind sich einig, dass die Menschen jetzt nicht nachlässig werden dürfen, denn ein sorgloser Umgang mit den Schutzmaßnahmen werde dazu führen, dass sich die Intensivbetten wieder mit Corona-Patienten füllen.

Dr. Sabine Kieth, die Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes, hat mit dem Krisenstab für den Fall einer Verschärfung der Lage vorgesorgt, Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel gelagert, die im Rahmen der Kampagne gezielt verteilt werden. „Wir sind froh, dass wir nun in der glücklichen Lage sind, insbesondere Bedürftige damit zu versorgen. Wir tragen so dazu bei, dass uns keine zweite Welle erwischt“, so Kieth. Sie beantwortet im Rahmen der Kampagne Anfragen von Ratsuchenden per Live-Chat. Die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Die Partner der Kampagne haben für den Herbst zahlreiche Aktionen geplant.

■Online-Bürgerdialoge mit der Leiterin des Gesundheitsamtes für den Rheinisch-Bergischen Kreis: In einem moderierten Live-Chat beantwortet Dr. Sabine Kieth am 15. Oktober und 4. November Fragen von Bürgerinnen und Bürgern. Links zur Teilnahme werden vorher noch bekannt gegeben.

■Alle Tafeln im Kreisgebiet bekommen von der Kreisverwaltung Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutzmasken, die sie an ihre Kunden verteilen können. Das soll die Gesundheitsvorsorge unterstützen und Bedenken vor einem Besuch der Lebensmittel-Ausgaben während der Corona-Lage abbauen.

■Blutspendeaktionen der GFO-Kliniken und des DRK-Blutspendedienstes West sollen helfen, den steigenden Bedarf an Blutpräparaten zu decken. Dass sehr viele wichtige Spendetermine durch Corona ausfallen, ist ein Dilemma, auf das die Belegschaft eindrücklich aufmerksam macht: Pflegekräfte und Ärzte wollen ein Vorbild sein und gemeinsam Blut spenden.

■Die DLRG liefert ein Tutorial, wie Behelfsmasken für den Alltag aus verschiedenen Materialien gebastelt werden können. Die Anleitung informiert darüber, wo müssen Masken getragen werden müssen und wie man sie richtig oder falsch anwendet. Zudem steht die DLRG allen Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite, die derzeit keine Schwimmkurse in den Hallenbädern besuchen können oder wollen: Mit Schwimmübungen für zuhause wollen die Ehrenamtler einen Beitrag zur Kampagne „Corona braucht kein Mensch!“ leisten.