Leichlingen – Nicht nur in Roßlenbruch, wo wie berichtet eine große Tagespflegestelle eingerichtet werden soll, bahnt sich für Eltern eine beträchtliche Ausweitung der in der Stadt knappen Kinderbetreuungs-Möglichkeiten an. Auch an der Opladener Straße werden Pläne für die Schaffung neuer Plätze im Leichlinger Westen konkreter.
Während in dem früheren Schäben-Werksgebäude an der Ecke Roßlenbruch/Moltkestraße unter dem Dach der Diakonie ab Frühjahr nächsten Jahres 18 Kinder an maximal 30 Wochenstunden betreut werden sollen, ist auf dem Gelände des Toscana-Gewerbeparks an der Opladener Straße eine vollwertige Kindertagesstätte mit sogar fünf Gruppen für bis zu 89 Kinder vorgesehen.
China-Restaurant und Shisha-Bar
Bei den Räumen, die dafür genutzt werden sollen, handelt es sich um die Gaststätte des früheren China-Restaurants, in die danach vorübergehend eine Shisha-Bar einzog. Der Trakt wird erweitert um benachbarte Flächen, die bis vor Kurzem noch vom Fitness-Studio benutzt worden sind, das mittlerweile neue Räume im hinteren Bereich bezogen hat. Das zum Parkplatz hin gelegene Erdgeschoss steht somit bereits leer und für Umbau und Einrichtung einer Kita zur Verfügung. Es ist 1250 Quadratmeter groß.
Neuer Träger aus Düsseldorf
Auf dem Areal des Gewerbeparks an der Eisenbahnstrecke befinden sich neben dem Studio „Just Fit“ und der Toscana-Festhalle viele Gewerbebetriebe und eine auch von Schulen genutzte Sporthalle. Der Eigentümer des Gebäudes, die Immobilien-GmbH Crecelius, hat der Stadtverwaltung schon im Sommer 2021 angeboten, hier eine neue Kindertageseinrichtung zu errichten.
Das Vorhaben hat sich allerdings verzögert, weil der zunächst vorgesehene Träger der Kita, Educcare, seine Beteiligung wieder zurückgezogen hat. Nun ist aber ein neuer Betreiber gefunden worden, „Kinderparadies GbR“, ein Träger der Freien Jugendhilfe. „Dieser ist schon seit seiner Gründung 2002 erfolgreich handelnder Akteur im Bereich der Tagesbetreuung für Kinder mit nunmehr sieben Einrichtungen in der Landeshauptstadt Düsseldorf“, erläutert das Leichlinger Jugendamt und empfiehlt dem Stadtrat, ihm die Trägerschaft zu übertragen und das Projekt rasch auf den Weg zu bringen.
Es soll schnell gehen
Die Verwaltung empfiehlt der Politik, dass alle für Umbau und Betrieb erforderlichen Vereinbarungen abgeschlossen und Förderanträge beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) eingereicht werden, „damit die neue Kita schnellstmöglich weiter geplant und gebaut werden kann“. Das Jugendamt geht davon aus, dass dies zügig geschehen kann, zumal der Immobilienbesitzer über gute Handwerkerkontakte verfüge. Erste Gespräche mit Architekten und LVR seien bereits geführt worden.
Fünf Gruppen für 89 Kinder
Geplant sind fünf Gruppen, die helfen werden, den Rechtsansprüchen von Eltern auf Kitaplätze nachzukommen. Vorgesehen sind 20 Plätze für Kinder bis zu drei Jahren und 69 in der Ü3-Betreuung. Starten soll der Betrieb – je nachdem wie rasch Personal gewonnen werden kann – ab 1. August 2023, wenn vielleicht auch noch nicht direkt mit allen 89 Plätzen.
Die Finanzierung sieht laut Stadt eine maximal mögliche Fördersumme von 1,2 Millionen Euro und einen zehnprozentigen Eigenanteil des Trägers in Höhe von 134.000 Euro vor. Weil der Umbau vermutlich teurer wird als diese gut 1,3 Millionen, müsse man mit einem weiteren städtischen Zuschuss rechnen.
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Die beiden Projekte an Roßlenbruch und Opladener Straße sind zwei von mehreren Ausbauvorhaben im Kita-Bereich. An der Schule Uferstraße ist wie berichtet der Neubau einer Kita in Planung, die Kita Flohkiste Am Hammer wird um eine vierte Gruppe erweitert, und am Sportzentrum Balker Aue soll eine weitere neue Tagesstätte mit vier Gruppen für 75 Kinder gebaut werden.
