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Landtagswahl im Mai 2022SPD Rhein-Berg nominiert Kandidatinnen

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Als Direktkandidatinnen schickt die SPD Heike Engels und Tülay Durdu ins Rennen.

Rhein-Berg – Bundestagswahl? Ja, auch. Die SPD Rhein-Berg aber schaut schon weiter nach vorne und stellte am Samstag mit Heike Engels aus Burscheid und Tülay Durdu aus Rösrath gleich zwei Direktkandidatinnen für die beiden Wahlkreise zur Landtagswahl im Mai nächsten Jahres auf – und demonstrierte Geschlossenheit. Gegenkandidaten gab es in keinem Wahlkreis.

Dabei konnten Rhein-Bergs Sozialdemokraten die aktuelle Aufwärtsentwicklung der Umfragewerte ihrer Partei kaum fassen. „Seit 16 Jahren bin ich in der Partei und habe nur einmal eine kurze Aufwärtsbewegung miterlebt“, sagte Kreisparteivorsitzender Marcel Kreutz. „Das, was wir jetzt erleben, muss ich erst mal verarbeiten.“ Ein „unglaublich tolles Gefühl“ sei es, dass die Ansichten, die die SPD seit Jahren vertreten habe, nun zu fruchten scheinen. „Wir haben jetzt die Gelegenheit, unseren Bundestagsdirektkandidaten Kastriot Krasniqi nach vorne zu pushen und zuzusehen, dass der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Olaf Scholz heißt.“

Klimaschutz und nachhaltige Mobilität als Schwerpunktthemen

Tosender Applaus der Delegierten, die – nach Wahlkreisen getrennt – zuvor unter strengen Corona-Bedingungen die Direktkandidaten für die NRW-Landtagswahl aufgestellt hatten. Nur wer nachweisen konnte, dass er oder sie geimpft, genesen oder aktuell negativ getestet war, durfte in den Theatersaal des Bürgerhauses Bergischen Löwe, in dem zunächst über die Direktkandidatur im Landtagswahlkreis 22 (Overath, Kürten, Odenthal, Burscheid, Leichlingen, Wermelskirchen) entschieden wurde.

Als einzige Kandidatin ging die bereits bei der vergangenen Landtagswahl in diesem Wahlkreis angetretene 31-jährige studierte Management- und Marketing-Fachfrau Heike Engels aus Burscheid ins Rennen. Die stellvertretende SPD-Kreisparteivorsitzende und Vize-Fraktionschefin im Kreistag nannte als ihre Schwerpunktthemen neben dem Klimaschutz unter anderem durch eine umweltfreundlichere Mobilität und das zuletzt auf Kreisebene am Widerstand von CDU und Grünen gescheiterte 365-Euro-Ticket auch die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum, einer Verbesserung von medizinischer und Pflegeversorgung gerade in ländlichen Gegenden sowie höhere Investitionen in Digitalisierung und Bildung.

Von 32 Delegierten stimmten am Ende 30 für Engels, neben einer Enthaltung sowie einer Nein-Stimme.

Nicht reden, sondern anpacken beim Klimaschutz

Mit der Rösrather SPD-Ortsvereinsvorsitzenden, Stadtratsfraktionsvizin und Kreistagspolitikerin Tülay Durdu, die 2017 als Landrätin in Rhein-Berg und 2020 in Oberberg kandidierte, stand im zweiten rheinisch-bergischen Landtagswahlkreis 21 (Bergisch Gladbach, Rösrath) ebenfalls keine Unbekannte am Start. „40,X Prozent“ habe sie damals in der Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Stephan Santelmann geholt, erinnerte die 47-Jährige, berichtete von der Umstrukturierung der SPD-Fraktionsspitze im Rösrather Stadtrat, durch die man „endlich wieder wahrgenommen werde“ und bekannte, dass sie eigentlich seit 2017 aus dem Wahlkampf gar nicht mehr herausgekommen sei. Ihre Themen?

„Leider viel zu viele, die es anzugehen gilt“, sagt Durdu auf Nachfrage dieser Zeitung. Ihr Motto sei schließlich, erklärt sie: „Nicht reden, sondern anpacken.“ Dabei sei es bei vielen Themen wie dem Klimaschutz bereits „Fünf nach Zwölf“ – also höchste Zeit zum Handeln.

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Von 45 abgegebenen Delegiertenstimmen erhielt die Betriebsrätin und Vertrieblerin beim TÜV Rheinland schließlich 39 Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen und einer Nein-Stimme.

Während die FDP mit Dr. Alexander Engel (Wahlkreis 21) und Marco Frommenkord (Wahlkreis 22) ebenfalls bereits Landtagskandidaten aufgestellt hat, will die CDU damit wie berichtet bis nach der Bundestagswahl warten. Bei der vergangenen Landtagswahl hatte sie beide Wahlkreise gewonnen. Der Direktkandidat im Wahlkreis 21, Holger Müller, starb jedoch während der Wahlperiode, und der Direktkandidat im Wahlkreis 22, Rainer Deppe, möchte beim nächsten Mal wie berichtet nicht erneut antreten.