Für einen THW-Helfer aus Bergisch Gladbach hat der Einsatz nach der Juli-Starkregenflut von 2021 mehr als ein Jahr gedauert.
FamilienfestTHWler in Bergisch Gladbach mit Fluthelfermedaille ausgezeichnet
Der Einsatz bei der Starkregen-Flutkatastrophe vor zwei Jahren war einer der größten in der Geschichte des Technischen Hilfswerks (THW). Und für manchen wie den Bergisch Gladbacher THWler Tobias Vermöhlen hat der Einsatz erst im vergangenen Jahr geendet.
Bis Juli 2022 sei Vermöhlen mit einem Mobilen Pegel des THW in Bad Münstereifel im Einsatz gewesen, erinnerte der Bergisch Gladbacher THW-Ortsbeauftrage Stephan Menrath bei einem Familientag, den das Gladbacher THW an seinem Stützpunkt im Stadtteil Gronau organisiert hatte und bei dem Rhein-Bergs Bundestagsabgeordneter Dr. Hermann-Josef Tebroke die Fluthelfermedaille samt Urkunde von Bundesinnenministerin Nancy Faeser an alle THW-Einsatzkräfte überreichte, die damals im Einsatz waren.
Und das galt nicht nur für die Bergisch Gladbacher THW-ler, sondern für deren Kollegen vom THW-Ortsverband Wermelskirchen. Es war die erste gemeinsame Veranstaltungen dieser Art der beiden THW-Ortsverbände im Rheinisch-Bergischen Kreis. Entstanden sei die Idee dazu bei einem gemeinsamen Besuch auf Einladung von Tebroke im Frühjahr in Berlin, so Stephan Menrath.
4000 bis 5000 Einsatzstunden hätten allein die Kräfte des Gladbacher Ortsverbands während der Flutkatastrophe vom Juli 2021 geleistet, erinnerte Menrath an die „verheerenden Folgen des Klimawandels.“
„Wir brauchen das Technische Hilfswerk dringender denn je“, würdigte Bundestagsabgeordneter Tebroke den Einsatz der ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bundesanstalt THW. Zu ganz unterschiedlichen Anlässen könne man sich stets auf das THW verlassen, so Tebroke. Und dabei kämen noch ganz andere Gefahren wie etwa in der Cyberabwehr „auf uns zu“, die man heute noch gar nicht einschätzen könne: „Wir sind darauf angewiesen, dass es Frauen und Männer gibt, die helfen.“
Dabei brauche „auch das THW Hilfe“, räumte Tebroke ein und sprach unter anderem von einer entsprechenden sächlichen Ausstattung, Fahrzeugen, Ausrüstung sowie Übungen. Tebroke: „Ich habe aber den Eindruck, dass auch da die Wertschätzung immer weiter steigt.“ Nicht zuletzt brauche es dafür aber auch entsprechende Haushaltsansätze zur Finanzierung. Schließlich seien 97 Prozent der THW-Einsatzkräfte ehrenamtlich tätig und nur drei Prozent der Bundesanstalt hauptamtliche Kräfte.
THW-Einheiten sind durch die Krise enger zusammengerückt
„Ein Hochwasser wie 2021 kommt wahrscheinlich nicht erst in 100 Jahren wieder, sondern wir müssen damit rechnen, dass dies deutlich früher der Fall ist“, sagt der Bundestagsabgeordnete und sprach sich dafür aus, die verheerenden Folgen von 2021 nicht so schnell zu vergessen, und stattdessen für die Erreichung der Klimaziele zu arbeiten.
Eines hat die Krise spürbar unter den Einsatzkräften des THW bewirkt: Sie sind noch stärker zusammengerückt. So wie die beiden Ortsverbände im Kreisgebiet. 110 aktive Helfer sowie 20 Jugendliche zählt das THW Bergisch Gladbach, 60 Aktive und 20 Jugendliche das THW Wermelskirchen. Gemeinsam feierten sie beim Familientag in Gladbach mit ihren Angehörigen. Denn ohne diese, da waren sich alle einige, wäre die ehrenamtliche Arbeit so auch nicht möglich.
Mit der Fluthelfermedaille geehrte Einsatzkräfte
Aus dem THW Bergisch Gladbach wurden folgende THWler mit der Fluthelfermedaille ausgezeichnet: Einheit Mobiler Hochwasserpegel: Daniel Radel, Tobias Vermöhlen; Bergungsgruppe 1: Ronald Hensen, Ann-Kathrin Horbasz, Björn Karnold, Marten Pigorsch, Stefan Sidon, Matthias Stegmann und Daniel Steinhausen Bergungsgruppe 2: Oliver Dünn, Jeremy Raida und Ralf Schemel Fachgruppe Notversorgung/Instandsetzung: Johannes Gabrock, Oliver Mouritz, Helmut Recht und Andre ZernaFachgruppe Räumen: Andreas Berghaus, Andreas Daubenbüchel, Andreas Fuchs, Albert Helten, Andreas OberbörschFachgruppe Wasserschaden/Pumpen: Andreas Bantes, Lukas Förster, Sascha Müller, Manuel Tegtmeier und Benjamin Völker Zugtrupp: Wilkin Kosters, Sebastian Mathis und Thorsten TauschStab: Jens Breuner, Frank Duske, Stephan Menrath, Michael Rex und Rüdiger Schillinger. (wg)