Bergisch Gladbach – Zuerst hatte Heike Ansorge nur die eigene Badewanne im Blick, später dann auch Bürgermeister Lutz Urbach, der ihrem Ehemann Ben Kluthe ernsthafte Konkurrenz machte. Dass sie das erste Promi-Entenrennen des Stadtfestes in Bergisch Gladbach auf der freigelegten Strunde im Forum-Park gewinnen würde, hatte sich die Lippstädterin allerdings nicht erträumt.

Lolli in Strundefarben

Nachdem die achtjährige Lotta-Bo souverän die Tiere zu Wasser gelassen hatten, kam die Badeente namens Heike als schnellste ins Ziel, während sich das Gummitier des Gatten zwischen den Steinen verfing. Der Verwaltungschef erreichte einen guten Mittelplatz. Der Lohn für die Siegerin: ein handgemachter Lolli in Strundefarben sowie zwei Renn-Enten fürs heimische Bad.

An insgesamt 32 Ständen konnten sich Besucher der Vereins- und Kulturbörse informieren und zugleich aktiv werden. Die Liste reichte vom Tierschutzverein Rhein-Berg bis zur Theaterschule Theas. Wer wollte, durfte (ohne abzuheben) in einem Segelflieger Platz nehmen oder Rettungswerkzeuge der Feuerwehr testen, beim Förderverein des Schulmuseums alte Ranzen und neue Griffel bestaunen, Musikinstrumente bauen, probieren, wie ein Karnevalsorden schmeckt oder ganze Züge rangieren. Während das buddhistische Meditationszentrum für innere Einkehr warb, sorgten gegenüber „De Schinghellije“ mit ihrem Karnevalswagen für Disco-Stimmung. Hier drehte sich alles um Fridolin, das Schweinchen mit den Engelsflügeln aus der Feder des Vorsitzenden René Kahler und seine wetterfeste Monsterfamilie, die für den guten Zweck versteigert wurde.

„Bonjour Natur“ proklamierten Wander- und Naturfreunde und übersahen dabei großzügig die Tatsache, dass die Strunde zwar freigelegt, das Grün jedoch unter Pflastersteinen verschwunden ist.

Beim Eisenbahn-Club Bergisch Gladbach standen die Zeichen bereits auf Vorweihnachtszeit. Eine große Lok, die normalerweise im Oberodenthaler Karnevalszug unterwegs ist, warb für die Fahrtage an den ersten beiden Adventswochenenden. Fahrspaß im Zelt gab es mit diversen Spurweiten, Dampf-Flüssigkeit und Soundmodulen in den Lokomotiven. Mitstreiter mit einem Faible für Elektronik und Landschaftsbau werden aktuell gesucht, ebenso interessierte weibliche Modellbahnfans. Frank Höller, zweiter Vorsitzender des Vereins und zugleich Zugleiter der Jecken rund um Neschen, möchte zudem eine überregionale Benefizausstellung, die 2019 geplant ist, an die Dhünn holen.

Auch das Musik- und Bühnenprogramm konnte sich sehen lassen, mit Darbietungen von Aikido bis Zumba, mit Volkstänzen und brasilianischem Capoeira, mit Harry Potter als Ballett und Kölschrock mit Miljö und Cat Ballou. Antik- und Lifestylemarkt sowie ein verkaufsoffener Sonntag rundeten das Angebot ab. Premiere hatte der Weinmarkt auf der Genussmeile. Hier konnten peruanischer Spießbraten und jamaikanische Spezialitäten mit italienischem Wein kombiniert werden: edle Tropfen im Glas als Kontrapunkt zur zuweilen schaurigen Berieselung von oben.