- Elisabeth Weise findet: In Bergisch Gladbach gibt es zu wenige Radständer
- Auch die Interessenverbände der Radfahrer sehen das so, die Stadtverwaltung verweist auf das übergreifende Mobilitätskonzept
- Wir klären, wo neue Fahrradständer geplant sind und wo es weiterhin keine geben wird
Bergisch Gladbach – Zum Wochenmarkt fährt Elisabeth Weise gern mit ihrem Rad. Das Einkaufen mit dem Rad sei bequem, findet sie. An einer Sache stößt sie sich aber seit langem: an den aus ihrer Sicht fehlenden Radständern am Marktplatz und in der Fußgängerzone. „Einige wenige gibt es ja. Aber die sind immer belegt.“
Zwischen Bergischem Löwen und Gasthaus Paas sollten weitere montiert werden und auch im Bereich der Kirche St. Laurentius böten sich Abstellplätze an. „Die Radständer sind wirklich oft voll. Alle sprechen vom Radfahren für die Umwelt. Aber dann muss auch etwas dafür getan werden.“
Anschaffung zusätzlicher Radbügel bereits beschlossen
Die Radlerin schaut auch ans andere Ende der Fußgängerzone, zum Kaufhaus Rhein-Berg Galerie. An den Seitenstraßen gebe es einige wenige Abstellmöglichkeiten. „Auch die sind immer belegt.“ Radplätze innerhalb der Fußgängerzone gebe es hingegen gar nicht. „Nachvollziehbar ist das nicht.“ Für die nächste Zeit kündigt sie eine Eingabe bei der Stadt an, die dies ändern soll.
Auch bei den Interessenverbänden der Radfahrer seien die fehlenden Abstellplätze mittlerweile ein Thema. „Darüber muss diskutiert werden“, findet Elisabeth Weise.Von der Wichtigkeit des Radfahrens spricht auch die Stadt. Martin Rölen aus der Pressestelle der Verwaltung verweist auf das übergreifende Mobilitätskonzept. Dort sei festgelegt, dass die Rad-Abstellplätze im Stadtgebiet ausgebaut werden soll. Zur Ergänzung der vorhandenen Radbügel in der Stadtmitte sollen 100 weitere kommen: auf dem Schotterparkplatz am S-Bahnhof, an den Einmündungen Poststraße / Stationsstraße, Poststraße/Schnabelsmühle, an der Post (Trotzenburgplatz) und an der Einmündung Hauptstraße/Konrad-Adenauer-Platz (Nähe Café Kamps). Die Anschaffung der Radbügel sei bereits ausgeschrieben.
„Muss das sein?“
Unter dem Titel „Muss das sein?“ gehen wir Anregungen unserer Leser nach. Welcher Missstand ist Ihnen aufgefallen? Wir recherchieren für Sie. Melden Sie sich bei uns schriftlich, telefonisch oder per E-Mail: Lokalredaktion Bergisch Gladbach, An der Gohrsmühle 10, 51465 Bergisch Gladbach, (0 22 02) 93 78 56 10.
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Keine Abstellplätze in der Fußgängerzone
Eine im Verkehrsausschuss verteilte Vorschlagsskizze präsentiert weitere Abstellplätze an der Vorderseite des Bergischen Löwen und Richtung Gasthaus Paas. Auch rückseitig der Fußgängerzone sollten Abstellplätze installiert werden. Was dabei zu beachten ist: An den meisten Standorten gibt es bereits Radständer. Die aufgelisteten Abstellorte liegen überwiegend an den Zuwegen zur Fußgängerzone Hauptstraße. Die von der Leserin gewünschten Abstellplätze innerhalb der Flaniermeile wird es weiterhin nicht geben.
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Das hat mit dem großen Ganzen zu tun und mit Fördergeldern, die die Stadt für den Umbau der Flaniermeile bekommen hat: „Das Aufstellen von nicht fest installierten Abstellanlagen bleibt weiterhin nicht gestattet, um das Funktions- und Gestaltungskonzept einer möglichst einbaufreien Fußgängerzone mit barrierefreien Zugängen zu den jeweiligen Geschäften als Bestandteil des städtebaulichen Förderprojektes zu garantieren“, betonen die Planer.
Hoher Bedarf am S-Bahnhof Duckterath
Im Mobilitätskonzept werden weitere Abstellanlagen entlang der Bahnstrecken sowie an „zentralen Einkaufsstandorten“ und touristischen Zielen angeregt. „Sehr hoher Bedarf“ sei an der Stadtbahn-Haltestelle Lustheide (20 Stellplätze) und am S-Bahnhof Duckterath (20 Stellplätze), hoher Bedarf an den Haltestellen in Refrath und Bensberg (je 15 Plätze), mäßiger Bedarf in Kippekausen und am Neuenweg. Geringen Bedarf siegt die Stadt im Frankenforst (4), am Hoppenkamp und an der Kölner Straße in Bensberg (5).