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Zum Tod von Josef MüllerEin Herz für Künstler, Bratwurst und Bergisch Gladbach

Lesezeit 2 Minuten

Josef Müller (hier mit seiner Frau Inge in Müllers Bratwurst-Pavillon auf der diesjährigen Laurentiuskirmes) starb völlig unerwartet an seinem 62. Geburtstag.

Bergisch Gladbach – Ob bei den Gladbacher Kirmessen, beim Hander Schützenfest oder bei den „Kölner Lichtern“ – mit seinem Bratwurst-Pavillon war Josef Müller aus Bergisch Gladbach eine Institution, als Chef einer Künstlervermittlung über Jahrzehnte hinweg auch im Karneval eine gut vernetzte Größe. Nun hat sein großes Herz für die Region aufgehört zu schlagen. Nach kurzer schwerer Krankheit starb er an seinem 62. Geburtstag.

Josef Müller war ein „echtes Hander Original“

„Er war ein echtes Hander Original“, sagt der Ehrenvorsitzende der Hander St.-Sebastianus-Schützen. „Er wird an allen Ecken und Enden fehlen“, äußert sich der Gladbacher Schaustellervereinsgeschäftsführer Burkhardt Unrau auf Anfrage.

„Er war ein rauer Kerl, aber mit einem weichen Kern“, hört man von Weggefährten allerorten, die geschockt sind über den plötzlichen Tod Müllers, der Ehefrau Inge, eine minderjährige Tochter sowie bereits erwachsene Kinder hinterlässt.

Josef Müller hat als Einzelhändler angefangen

Der von seinem Großvater gegründete Lebensmittelladen, der als Gemüsehändler in einem alten Eisenbahnwaggon begonnen hatte, war auch Josef Müllers Start in die Berufswelt. Ebenso wie der vom Vater übernommene Bratwurst-Pavillon, mit dem Müller nicht nur in Gladbach und Köln, sondern regelmäßig auch bei historischen Jahrmärkten am Freilichtmuseum Kommern sowie bei ungezählten Festen und Kirmessen im Bergischen am Start war.

Bei den Gladbacher Kirmessen stand der in Bergisch Gladbach-Hand aufgewachsene und zur Schule gegangene Josef Müller regelmäßig im Zentrum direkt am Brunnen auf dem Konrad-Adenauer-Platz – und natürlich war er Mitglied im Schaustellerverein. „Auf der Kirmes hat er auch sein 50-Jähriges gefeiert“, erinnert sich Unrau. „Wir verlieren nicht nur einen engagierten Mitstreiter fürs Brauchtum, sondern auch einen echten Freund.“

Josef Müller, der immer da war, wenn er gebraucht wurde

Ein „liebenswertes Schlitzohr“ sei Müller gewesen, sagen andere. „Einer, der durch den Rhein gehen konnte, ohne nass zu werden.“ Aber: Er sei auch immer da gewesen: ob nun ein Wanderzirkus einen Platz für ein Gastspiel benötigte oder ein Fest noch einen Verpflegungsstand.

„Für die Hander Schützen hat er den 1986 ins Leben gerufenen Trödelmarkt organisiert“, sagt deren Vorsitzender Peter Knoob betroffen. „Und wer hängt jetzt die Weihnachtsbeleuchtung in Hand auf?“, fragt Schützen-Ehrenvorsitzender Jürgen Klein halblaut, „auch das hat Josef Müller immer gemacht.“

Im Brauchtum war er bestens vernetzt, mischte mit seiner Künstleragentur auch im Kölner Karneval aktiv mit und war lange Vorsitzender des Kreises Bergischer Karnevalisten, deren Vorstellabende er damals auch moderierte.

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Wo Müller überall präsent war, wird mancher möglicherweise erst merken, wenn er nun nicht mehr da ist. Die Erinnerung an ihn dürfte an vielen Orten bleiben.