Vor einigen Wochen wurde hinter Herkenrath durch einen Unfall ein Blitzer beschädigt.
Weil der Fahrer flüchtete, bleibt die Stadt auf den Reperaturkosten sitzen.
Deshalb überlegt die Verwaltung nun, wie es mit dem „Starenkasten“ weiter gehen soll.
Bergisch Gladbach – Am „Blitzer“ auf der Landstraße 289 kurz hinter Herkenrath hat es vor ein paar Wochen gerummst. Ein Auto war mit Karacho gegen den Eisenmasten gekracht. Säule verbogen, Kameraaufsatz beschädigt. Unerkannt flüchtete der Fahrer vom Unfallort. Einnahmen durch Knöllchen gibt es da erstmal nicht mehr. Und die Stadt bleibt auch noch auf den Reparaturkosten sitzen.
Was jetzt nicht heißen soll, dass die Kamera nicht wieder an Ort und Stelle zurückkehrt. Die Frage ist allerdings, auf welche Weise.
Zwei Möglichkeiten seien in der Verwaltungsprüfung, berichtet Sprecher Martin Rölen: der Wiederaufbau des klassischen Viereckkasten-Aufsatzes, im Volksmund „Starenkasten“, oder die Installation einer neuen Rundsäule. Wobei der Trend deutlich zur Rundsäule gehe.
Bergisch Gladbach: Im Stadtgebiet gibt es zwei Rundsäulen
Die Autofahrer kennen im Stadtgebiet mittlerweile zwei dieser runden Dinger mit Name TraffiStar S350. Eine steht an der Gladbacher Straße in Bensberg, auf der abschüssigen Strecke vor dem Gasthaus Kaisersch Baach, die zweite an der Kürtener Straße im Strundetal, wo eine gerade Strecke schnell mal zum Rasen einlädt.
Die modernen Anlagen, die von der Firma Jenoptik hergestellt wurden, können mit Lasertechnik mehrere Fahrbahnen auf einmal im Auge behalten und überwachen. Motorradfahrer, die aus der Gegenrichtung kommen und sich sicher wähnen, werden auch geknipst, und zwar mit ihrem Kfz-Kennzeichen.
In Herkenrath gibt es bald wieder einen Blitzer
Die neuen Knipser gibt es seit Herbst 2018, für einen sechsstelligen Betrag auf vier Jahre geleast von der Verwaltung. Und mit einer digitalen Datenübermittlung in die Verwaltungsstuben versehen, was das Ganze noch rechtssicherer machen soll. Welches System nach Herkenrath komme, stehe noch nicht fest, betont der Sprecher. Die Autofahrer sollten allerdings davon ausgehen, dass auf jeden Fall eine Blitzanlage zurückkehre. Außerdem gelte ja auch ohne Überwachungsgerät an dieser Stelle Tempo 50. Weil es zudem mobile Messstationen gebe, seien Autofahrer gut beraten, sich hier an die Vorgabe zu halten.
Mit dem Ausfall der Anlage nahe Herkenrath ist die Zahl der städtischen Überwachungssysteme vorübergehend auf vier geschrumpft: an der Gladbacher Straße, an der Kürtener Straße, an der Dolmanstraße in Refrath und an der Bensberger Straße, unmittelbar vor dem Turbokreisel Schnabelsmühle in der Stadtmitte.
Gladbachs Blitzer
Die festinstallierten Messstellen zur Geschwindigkeitsüberwachung im Stadtgebiet Bergisch Gladbach:
In Betrieb: Kürtener Straße an Alter Dombach; Gladbacher Straße, Dolmanstraße.
Nicht in Betrieb: Kreisverkehr Gohrsmühle
Defekt: Braunsberg, L289.
Wobei vier auch so ganz nicht stimmt. Der „Starenkasten“ an der Schnabelsmühle diene aktuell nur der Abschreckung, betont der Vertreter der Stadt. Die Zufahrt zum Kreisverkehr erlaube nach dem Großumbau ohnehin nur ein gedrosseltes Tempo. Dahinter steht ein rechtlicher Aspekt: Überwachungsanlagen dürfen nicht an Stellen errichtet werden, wo es kaum Temposünder gibt; die Gefahr durch Raser muss belegt sein. Der ausgemusterte Starenkasten verbleibe aber an der gewohnten Stelle, denn schon der Anblick sorge für eine Minderung der Geschwindigkeit, sagt der Stadtsprecher. Für die Herkenrather Landstraße werde diese Strategie aber nicht verfolgt.