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Kreistag lässt prüfenBergisch Gladbacher Berufskollegs sollen aufs Zanders-Areal umziehen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Luftbild zeigt das Zanders-Gelände inmitten der Kreisstadt Bergisch Gladbach.

Aufs Zanders-Gelände sollen die Bergisch Gladbacher Berufskollegs vom bisherigen Standort an der Bensberger Straße in Heidkamp umziehen, gegebenenfalls auch schrittweise.

Kreistag will auch Zwischenlösungen in bereits erschlossenen Gebäuden prüfen lassen. Mittelfristig ist Umzug in ehemalige PM3-Halle geplant.

Schrittweise sollen die Berufskollegs von der Bensberger Straße in Heidkamp auf das Zanders-Gelände verlagert werden. Für die Prüfung eines solchen Umzugs auf Etappen hat sich jetzt der Kreistag ausgesprochen. Der Kreis hatte zum Jahreswechsel die Trägerschaft der Berufskollegs von einem entsprechenden Zweckverband der Kommunen übernommen.

Wir sollten den Planungen der Stadt Bergisch Gladbach für das Zanders-Gelände nicht vorgreifen.
Uwe Pakendorf, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag

Während Robert Winkels (SPD) den Beschluss als „Chance für die berufliche Bildung im Rheinisch-Bergischen Kreis . . . ohne Wenn und Aber“ begrüßte, warnte CDU-Fraktionschef Uwe Pakendorf vor einer Vorfestlegung auf bestimmte Flächen auf dem Zanders-Gelände, um den Planungen der Stadt Bergisch Gladbach nicht vorzugreifen.

Wie berichtet hatte der Kreis nach Abstimmung mit den Kommunen eine Verlagerung der Berufskollegs in das „Gebäude des ehemals größten Gebäudekomplexes auf dem Gelände“, die Halle, in der früher die Papiermaschine PM 3 stand, ins Auge gefasst.

Auch FDP zeigt sich im Kreistag zurückhaltend bei Aussage zu Flächen

„Auf diesen Flächen könnte der Campus für Berufliche Bildung entsprechend dem LOI (Letter of Intent, Absichtserklärung der Projektpartner, d.Red.) mit allen Projektpartnern realisiert werden“, so die Kreisverwaltung in der Sitzungsvorlage zum Kreistag.

CDU-Fraktionschef Pakendorf wies unterdessen auf noch ausstehende Beratungen unter anderem im Zanders-Ausschuss der Stadt Bergisch Gladbach hin, der am Dienstagabend (25.6.) nach Redaktionsschluss getagt hat. Auch FDP-Fraktionschef Dr. Alexander Engel unterstützte die entsprechende Zurückhaltung, während die SPD aufs Gas trat. „Für eventuelle Bedenkenträger haben wir wenig Verständnis“, so Robert Winkels.

Für eventuelle Bedenkenträger haben wir wenig Verständnis.
Robert Winkels, SPD-Fraktionsmitglied im Kreistag

Nicht unumstritten ist dabei vor allem die ins Auge gefasste „schrittweise Verlagerung“ der Berufskollegs, weil dadurch weitere Flächen beziehungsweise Gebäude in Anspruch genommen werden müssen und damit für anderweitige Entwicklung blockiert würden. „Vor dem Hintergrund einer langfristig angelegten Entwicklung eines Campus auf dem Zanders-Gelände“ wurden nämlich laut Kreisverwaltung gemeinsam mit der Stadt Bergisch Gladbach „kurzfristige Lösungen für eine mittelfristige (rund fünf Jahre) Auslagerung von zumindest ersten Teilbereichen der Berufskollegs“ gesucht und dabei die „zeitlich deutlich schneller“ (als die große PM3-Halle) nutzbare Fläche im vorderen, bereits erschlossenen Teil des Zanders-Areals (in Richtung „An der Gohrsmühle“, d.Red.) ins Auge gefasst.

Laut Kreis zeige ein „erst Anfang diesen Jahres im Einvernehmen mit dem Landrat durch die Stadt Bergisch Gladbach beauftragtes Standortgutachten“, dass mit der zur Verfügungstellung dieser Flächen durch die Stadt Bergisch Gladbach als Auslagerungsmöglichkeit für Teilbereiche der Berufskollegs des Kreises in einem ersten Schritt bereits etwa 35 Prozent der Berufsschülerinnen und -schüler – insbesondere aus dem Kaufmännischen Berufskolleg – ausgelagert und damit der Schulbetrieb mittelfristig sicher gestellt werden könne.

Kreis erhofft sich mit Umzug auch Verbesserung des Images der Berufskollegs

Der Kreis erhofft sich damit auch eine Verbesserung des Images der beruflichen Bildung in der Region und damit einhergehend einer Steigerung an Ausbildungszahlen als Fachkräftezuwachs für die Region.

Nach dem Kreistagsbeschluss soll die Kreisverwaltung die schrittweise Verlagerung der Berufskollegs nun prüfen, Umsetzungsmöglichkeiten darstellen und zur politischen Entscheidung vorlegen.