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AmphibienschutzGeleitschutz für Kröten in der Wanderzeit

Lesezeit 3 Minuten

Nabu-Vorstand Thomas Wirtz und Lea Zander, die ihren Bundesfreiwilligendienst macht, bauten an der K 2 wieder den Amphibienschutzzaun auf.

Burscheid/Leichlingen – Jetzt wandern sie wieder. Kröten, Frösche und Molche sind auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. Daher haben Mitarbeiter des Naturguts Ophoven und des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) im Rheinisch-Bergischen Kreis am Freitag wieder einen Amphibienschutzzaun an der Kreisstraße 2 unterhalb von Blasberg bei Dohm aufgestellt.

2000 Tiere zieht es zu den Teichen

Thomas Wirtz, geschäftsführender Vorstand des Nabu Rhein-Berg, rechnet mit 2000 Tieren, die aus dem Wald über die Kreisstraße hinweg zu den Seen unterwegs sein dürften. Aufgrund der Witterung waren die vier Haupt- und drei Ehrenamtlichen zwar etwas skeptisch, ob die Wanderung bereits in diesen Tagen einsetzt, aber als am Freitagvormittag die Sonne schien, waren sie sich sicher, dass es mit dem Schutzzaun höchste Zeit ist. „In zwei bis drei Tagen können wir schon Temperaturen wie im Vorfrühling haben“, sagte Wirtz.

Wo mit Amphibien auf der Straße gerechnet werden muss

Aufpassen heißt es wegen der Krötenwanderung besonders an folgenden Stellen:

In Burscheid an der Kreisstraße 2 unterhalb von Blasberg bei Dohm. An der L 58 in Sieferhof, besonders in Höhe des Hauses Nummer 3. Dort wird auch alljährlich ein Amphibienschutzzaun aufgestellt. Er wird Samstag 7. März, aufgebaut. In Hilgen wurde ein Amphibienschutzzaun an der Hilgener Straße in Höhe der Einfahrt Bechhausen aufgestellt.

In Leichlingen sind folgende Straßen betroffen: Seestraße entlang der Diepentalsperre. Die Straße längs des Hasensprungweihers in Richtung Klinik Roderbirken. An der L 294 in Höhe der Gastwirtschaft „Haus Stöcken“. Die Straße Am Murbach in Richtung Wietscher Mühle in Höhe des Sinneswalds und der Spinnerei. Die Straße Nagelsbaum im Talbereich unterhalb des Grünscheider Hofes. (JAN)

Schutzwesten beim Aufbauen des Zauns getragen

Er und seine Kollegen trugen bei dem Einsatz für die Tiere wieder Schutzwesten, denn die K 2 ist nicht ungefährlich, die Autos fahren hier mitunter rasant. Aber auch Radfahrer sind für die Amphibien eine Gefahr. Auf dem Radweg war bereits ein zerquetschter Frosch zu sehen. Der Nabu spricht zudem regelmäßig mit den Hobbyanglern, dass auch sie Acht geben, da zumal im Bereich der Gebäude Tiere seien. Die Helfer und Betreuer des Zauns schauen nun regelmäßig nach den Tieren, die an dem Zaun in Eimern aufgefangen werden, und tragen sie über die Straße. Denn bei Temperaturen um die zehn Grad Celsius und bevorzugt bei feuchter und regnerischer Witterung setzen sich die nützlichen Insektenvertilger in Bewegung.

Eine halbe Stunde für die Straßenquerung

Auf den Straßen finden viele laut Nabu durch den motorisierten Verkehr den Tod. Verluste der wandernden Tiere bis zu 50 Prozent seien keine Seltenheit. „Stellt man sich vor, dass ein laichvolles Weibchen mit ihrem Partner auf dem Rücken mehr als 30 Minuten benötigt, um eine Straße zu überqueren, gleicht das bei einem Verkehrsaufkommen von mehr als 40 Fahrzeugen in einer halben Stunde einem Todeskommando“, so der Nabu.

Vorsichtig fahren

Bei den Anglerteichen unterhalb der K 2 laichen die Amphibien offenbar besonders gern. Alle Verkehrsteilnehmer werden gebeten, in den kommenden Wochen besonders auf die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung zu achten und auf den gekennzeichneten Wegen angepasst und vorsichtig zu fahren. Die Amphibien sind laut Nabu hauptsächlich in der Zeit nach Einbruch der Dämmerung ab 18 Uhr unterwegs bis kurz vor Anbruch der Morgendämmerung um 5 Uhr. Die Wanderzeit erstreckt sich von Ende Februar bis mindestes Mitte oder Ende April.

Unterstützung können die Aktiven jederzeit gebrauchen. Sie bitten betroffene Anlieger und Freunde des Tier- und Naturschutzes um Mitarbeit.

www.nabu-rhein.berg.de