AboAbonnieren

800.000 Euro für Leichlinger „Klima-Achse"Öko-Projekt begeistert auch den Bundestag

Lesezeit 2 Minuten
Hochwasser-Balken

Das System der "Blau-Grünen-Klimaachse" dient dem sinnvollen Umgang mit Regenwaser, dem Klima- und Hochwasserschutz.

Leichlingen – Mutiges Projekt, futuristischer Name, fette finanzielle Unterstützung aus Berlin: Die Stadt Leichlingen will eine „Blau-Grüne Klimaachse“ durch das Zentrum legen und hat mit diesem Vorhaben offenbar einen Coup gelandet. Für ihren innovativen ökologischen Plan zum Umgang mit Regenwasser bekommt die Verwaltung 800 000 Euro aus Bundesmitteln. Das sind rund 80 Prozent der Kosten des wegweisenden Projekts, von dem bislang in der Öffentlichkeit fast nichts bekannt ist.

Von Meldung aus Berlin überrascht

Die überraschte Stadtverwaltung hatte wohl selbst nicht damit gerechnet, dass ihr Förderantrag in der Hauptstadt sofort auf eine solche Resonanz stoßen würde. Sie will am kommenden Montag in einer Pressekonferenz vorstellen, was sich hinter der „Klima-Achse“ verbirgt.

Die Nachricht vom willkommenen Geldsegen meldete der bergische CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann-Josef Tebroke aus Berlin. „Leichlingen erhält 800 000 Euro aus dem 2020 neu aufgelegten Sonderprogramm »Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen«“, berichtete der Politiker.

Haushaltsausschuss erteilt Zuschlag

Den Zuschlag für die „Blau-Grüne Klimaachse“ habe der Haushaltsausschuss des Bundestages in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Mit dem 200-Millionen-Programm würden kommunale Maßnahmen gefördert, „die durch eine direkte, weitreichende CO2 -Minderung einen beispielhaften Beitrag zur Klimaanpassung leisten“, erläuterte Tebroke. Das Zeug dazu hat die „Blau-Grüne Klimaachse“ der Blütenstadt nach dem Urteil von Fachleuten. Bei dem Grünzug, über den bisher in der Stadt noch keine Details bekannt sind, handelt es sich um ein System von Mulden, Zisternen und bepflanzten Becken, die sich durch das Stadtzentrum ziehen, Regen und Wasser von Dächern auffangen, versickern und nutzen, Kanäle entlasten, Hochwasser vermeiden und das Stadtklima verbessern. Der Bau der Anlagen wird sich über mehrere Jahre erstrecken.

Regenwasser sinnvoll nutzen

„Ich freue mich sehr über diese Förderung, denn mit diesem Projekt schaffen wir eine weitere Grundlage, um unsere Blütenstadt Leichlingen an die Herausforderungen des Klimawandels wie Hitzeperioden, Trockenphasen und Starkregen anzupassen“, so Bürgermeister Frank Steffes in einer ersten Reaktion.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der kluge Ansatz zum Klimaschutz, der die Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger stärke und gleichzeitig eine sinnvolle Nutzung des Regenwassers darstelle, habe „sowohl das Bundesinnenministerium als auch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages überzeugt“, erklärte Tebroke: „Es freut mich, dass das Projekt durch die Bundesförderung die erhoffte Anerkennung und Unterstützung erhält und man nun mit der Umsetzung beginnen kann.“ Das Leichlinger Vorhaben sei „ein tolles Beispiel für nachhaltigen Klimaschutz im Rheinisch-Bergischen Kreis“, so der Bundestagsabgeordnete.