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Karneval in OpladenDrei neue Funken für die Altstädter

Lesezeit 3 Minuten

Johannes Maurer, Marius Schröder und Claas Esser werden bei den Altstadtfunken aufgenommen.

Leverkusen – Immer mehr Menschen strömen in die Kapelle St. Remigius zur Messe, als von der Kölner Straße der Spielmannszug herannaht. Die Altstadtfunken ziehen zur 32. Rejimentsmess mit Orjelbegleitung und Schellenbaum in die Kirche ein, bis jeder Platz besetzt ist. Die Kanone „Dicke Thea“ muss draußen warten. Nun kann unter Pfarrer Peter Teller die traditionelle Messe op Kölsch beginnen. In einem Heftchen stehen die Worte, die die Gemeinde zu sprechen hat, und die Texte für die Lieder, die gesungen werden. Doch viele kennen die Abläufe schon auswendig.

Anekdoten in der Kirche

Diese Messe ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Der Pfarrer erzählt eine humorige Anekdote, wie er seine alte Brille verloren habe, und auch die Predigt bietet Raum zum Lachen. Im Heftchen steht der Hinweis: „dobei künne mer uns setze, evver nit op uns Ohre“. Das Stück „Ich ben ene Christemensch“ endet auf „Kölle Alaaf“ und auch das Gloria von den Bläck Fööss wird gesungen.

Die Mädchengarde trotze der Kälte und gab mehrere Tänze zum Besten.

Thematisch spricht der Gottesdienst ein weites Themenfeld an: Der Mensch solle sich nicht mit Äußerlichkeiten aufhalten, sondern sich im Inneren erneuern. Wir sollten den Frieden nicht als selbstverständlich annehmen, sondern ihn gleich hier und jetzt verbreiten – die Gemeinde reicht sich nach links und rechts die Hände. Und nach dem Vorbild des Herrn solle man als Vorbild für die Kinder dienen, die auch in der katholischen Kirche das Wichtigste seien. Dementsprechend geht die Offerte an die Stiftung der Rejimentspastur, „Zukunft Jugend in Leverkusen“. Die nächste Rejimentsmess wird für den 9. Januar 2021 angekündigt – auch für „Lück, die et nüdich han“.

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Nach einem dreifachen Alaaf für Opladen marschieren die Altstadtfunken mit ihren geschmückten Gewehren und weißen Perücken wieder aus. Es geht die Kölner Straße hoch zur Herzogstraße, wo der 43. Funkenappell durchgeführt wird. Im nächsten Jahr wird es bei der Messe und dem Appell karnevalistische – das heißt, durch 11 teilbare – Jubiläen geben.

Erstaunlich fit

Die Eiseskälte dieses Samstagmorgens kriecht einem bereits unter die Jacke, an der Bank gibt es nun Würstchen und Kölsch. Der Kinder- und Jugendtanzkorps zeigt seine Tänze, die Kleinen tanzen zuerst. Vize-Kommandant Tom wird gehoben, und dann tanzt die Mädchengarde. Präsident Rainer Martins ist ein bisschen erstaunt, dass die Altstadtfunken überhaupt schon wieder alle fit sind nach dem Freitagabend, an dem schon die Prunksitzung des KOK in Bergisch Neukirchen abgehalten wurde (siehe Text unten).

Der Funk als "treuer Zoldat"

Nach dem Funkenappell, bei dem Kommandant und Funkenspieß den Zustand der Truppe inspizieren, feiert die Karnevalsgesellschaft noch die Aufnahme dreier neuer Funken. Claas Esser, der den Funkennamen „Hännesje“ erhält, Marius Schröder, Funkenname „Dilledopp“ und Johannes Mauer, Funkenname „Plümmo“, sprechen den Funkeneid der Altstadtfunken. Auf die Fahne gelobt werden darin Treue, Maß und Ehre für die Funken als „treue Zoldat“. Auch Beförderungen stehen an: Matthias Maus und Marco Zilles werden Oberfunken, Erik Wittenberg wird Scharschant und Christian Hantke Vizeweibel. Peter Luscher ist nun Hauptweibel, Dieter Miseré und Helmut Schmitz sind Oberleutnants. Nach der Ehrung mehrerer Jubilare: 11, 25, 33, 44 und im Falle von „Print“, Kommandant Udo Kreie, 50 Jahre, zeigt das Traditionskorps noch einen Tanz – und dann geht es endlich zum Feiern ins Warme.