Wiehl – Zwei Stunden kostenloses Parken am Rewe-Markt an der Wiesenstraße und auf dem Weiherplatz: Diesen Vorschlag will die Wiehler Stadtverwaltung Mitte Mai im Bau- und Verkehrsausschuss präsentieren. Die Finanzlücke, die den Stadtwerken als Parkraumbewirtschafter dadurch entsteht, soll mit Hilfe der benachbarten Geschäfte geschlossen werden. Rewe mache mit, bestätigte Beigeordneter Maik Adomeit im Anschluss an die Ratssitzung am Mittwochnachmittag auf Anfrage, mit Aldi sei er für den Weiherplatz noch im Gespräch.
Das Parkproblem in der Innenstadt brennt Kunden und Geschäftsleuten gleichermaßen auf den Nägeln. Im vergangenen September hatten die Stadtwerke die Situation verschärft und den für die Dauer der Umbauarbeiten am Weiherplatz geltenden Verzicht auf Parkgebühren für beendet erklärt. Seitdem muss zahlen, wer auf dem Platz parkt, in der Tiefgarage darunter ist das Parken eine Stunde lang gratis. Am Rewe-Markt wurde das kostenlose Parken wegen der vielen Langzeitparker auf eine Stunde begrenzt, es gilt Parkscheiben-Pflicht. Davon fühlten sich Kunden unter Zeitdruck gesetzt.
Die Zwei-Stunden-Lösung entspricht dem Antrag, den die SPD zur Sitzung am Mittwoch vorgelegt hatte. Der wurde aber weder beraten noch beschlossen, sondern ebenso in den zuständigen Fachausschuss verwiesen wie der Vorstoß der CDU zum Bau eines Parkhauses im Wiehler Zentrum hinter der Sparkasse. Das Thema Parken treibt beide große Fraktionen im Jahr vor der nächsten Kommunalwahl offenbar derart um, dass sie dazu Anträge stellen, obwohl die Stadtverwaltung gerade dabei ist, ein Parkraumkonzept zu erarbeiten.
Weiter vertieft wurde das Thema am Mittwoch nicht, da sämtliche zwölf zur Sitzung vorgelegten Anträge in die Ausschüsse verwiesen wurden. Man brauche mehr Zeit, um gründlich darauf zu reagieren, hatte Bürgermeister Ulrich Stücker das begründet.
Einzige Ausnahme war das Ansinnen der Grünen, den städtischen Vergabeausschuss aufzulösen. Den Antrag hatten die Grünen nicht zum ersten Mal eingereicht, und der Rat lehnte ihn ohne Diskussionen ein weiteres Mal ab. Selbst die Begründung durch Grünen-Sprecher Jürgen Körber fand man entbehrlich, denn auch die habe man schon öfter gehört, schallte es ihm aus der CDU entgegen.