Im Waldhotel neben der Tropfsteinhöhle in Wiehl feierte der „BMW Club Mobile Classic“ den Abschluss seines besonderen Motorradprojektes 2024.
JubiläumsfahrtVor 60 Jahren feierte Motorsportler Max Deubel aus Wiehl seine größten Erfolge
„Ich hätte nicht gedacht, dass die paar Bücher so viel bringen“, sagte der Wiehler Max Deubel am Samstagabend im Waldhotel neben der Tropfsteinhöhle sichtlich erfreut. Dort feierte der „BMW Club Mobile Classic“ den Abschluss seines Motorradprojektes 2024. Zuvor hatten rund 15 Motorradfahrer an einer etwa 1000 Kilometer langen Tour quer durch Deutschland teilgenommen.
Organisator Lothar Mildebrath schilderte, dass das diesjährige Projekt dem 60. Jahrestags des preisgekrönten Motorradgespann-Teams Max Deubel und Emil Hörner gewidmet sei. Die beiden hatten 1964 sowohl ihren vierten Weltmeistertitel errungen als auch die Deutsche Meisterschaft zum vierten Mal in Folge gewonnen. Anlässlich dieses Jubiläums hatte die Motorradgruppe die Schauplätze der Deutschen Meisterschaft 1964 besucht.
Jubiläumsfahrt: Letzte Station war die Südschleife des Nürburgrings
Nach dem Start am Austragungsort „Schauinsland“ des Bergrennens in Freiburg waren sie zur Stuttgarter „Solitude“ und zum Stadtkurs in St. Wendel gefahren. Die letzte Station war die Südschleife des Nürburgrings. „Wir haben überall Ortskundige getroffen, die uns den damaligen Streckenverlauf beschrieben und einige lustige Anekdoten erzählt haben“, berichtete Mildebrath.
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Bei dem Abend im Waldhotel ging ein Ordner durch die Reihen der Tourteilnehmer, in dem der Organisator zahllose Zeitungsausschnitte und Berichte über den Ausnahmefahrer Max Deubel gesammelt hatte, der inzwischen Ehrenmitglied des Clubs ist. Zudem überreichte Mildebrath einen symbolischen Scheck über 464,60 Euro an Isabel Küpper-Dabringhausen, die Vorsitzende des CVJM Oberwiehl. Er erläuterte: „Zufällig hat der Verkauf der Jahrbücher und Fahrerporträts, die mir Max Deubel überlassen hatte, genau diese Summe erbracht. Dabei kann die „4“ für den vierten Titel gedeutet werden, die „64“ für das Jahr dieses Erfolges und die „60“ nach dem Komma für das Jubiläumsjahr.“
Max Deubel erzählte in Wiehl aus seiner Motorsportkarriere
Im Anschluss erzählte Max Deubel aus seiner Motorsportkarriere. Zu Beginn sei er mit einem Arbeitskollegen oft mit dem Motorrad als Zuschauer bei verschiedenen Rennen unterwegs gewesen. Einmal hätten sie ein Gespannrennen mit zwei hübschen Mädels im Beiwagen gesehen. Das habe den Ausschlag gegeben, berichtete er schmunzelnd und meinte: „Was die können, können wir auch.“
Während der dreijährigen Schrauberei an der ersten Rennmaschine sei das Geld oft knapp gewesen: „Ich war glücklich, wenn mir ein Tankwart eine Benzinfüllung geschenkt hat.“ So etwas höre sich heutzutage lächerlich an, doch damals sei es so gewesen: „Das Wort Sponsor gab es nicht, damals nannten sie sich Freunde und Gönner“, so Deubel. Davon habe er glücklicherweise ein paar gehabt, die seine Ziele unterstützten.
Schwierigkeiten habe es als Neuling in der Branche aber dennoch gegeben und manches sei reichlich kurios: So habe Barcelona seine Anmeldung für das erste Weltmeisterschaftsrennen in 1961 nicht akzeptiert und er durfte diesen WM-Lauf nicht mitfahren: „Aber dennoch bin ich in diesem Jahr zum ersten Mal Weltmeister geworden.“