Beim Rosenmontagszug in Bielstein folgt die Laufabteilung des TSV Dieringhausen einem originellen Motto.
Cool Runnings in BielsteinLaufgruppe aus Dieringhausen kopiert den Jamaika-Bob

Sogar an das berühmte Glücks-Ei hat die Gruppe um Konni Bidault, Louisa und Mark Neumann (v.r.) gedacht.
Copyright: Andrea Knitter
Was verbindet Dieringhausen und Jamaika? Sie fahren mit dem Bob. Dabei gibt es in Jamaika keinen Schnee und in dem Gummersbacher Ortsteil keinen Karnevalszug. Und doch machen es Menschen wahr: Bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary ging eine jamaikanische Bobmannschaft an den Start und in Bielstein schieben am Montag die Mitglieder von „Running and More“ im TSV Dieringhausen den Bob in den jamaikanischen Landesfarben durch die Straßen.
Hinter beiden Aktionen stecken Läufer, bei Olympia waren es Sprinter, im Karneval sind es Langstreckler. Die Idee der TSV-Laufabteilung am Karnevalszug teilzunehmen, sei während des Sommerfestes entstanden, erzählt Christoph Gollan, neben Uli Lorenzen und Eckhard Hauer einer der Organisatoren. „Running and More“ (Laufen und mehr) werde bei den Sportlern wörtlich genommen und der Karneval gehöre in die Rubrik „mehr“. Ebenso wie die Skifreizeit, die Fahrradtour oder der Saisonabschluss.

32 Läuferinnen und Läufer werden am Rosenmontag in Bielstein dabei sein.
Copyright: Andrea Knitter
Inspirieren ließen sich die Läufer von den jecken „Hohler Bären“ , der Karnevalsgesellschaft aus der Nachbarschaft. Rund 100 Mitglieder hat die Laufabteilung, von denen rund 70 aktiv sind und 32 im Zug mitgehen. Die jüngste Jeckin ist die neun Monate alte Louisa, der älteste Jeck Klaus Walter Misere (69). Bei der Suche nach einer Idee wurden die Läufer schnell fündig, schon aufgrund der Namensgleichheit. Die Geschichte des jamaikanischen Bobs war 1993 als Komödie unter dem Titel „Cool Runnings – Dabei sein ist alles“ verfilmt worden.
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Auf dem Dieringhauser Bob klebt nun der Schriftzug „cool“ über „Running and More“. Nach 14 Auflagen des Crosslaufes Meerhardt Extreme kannten sich die Organisatoren mit Checklisten aus und gingen das Projekt an. Unterstützt wurden sie dabei wie beim Lauf vom „Räderwerk“, dem Fahrradgeschäft by Gummiberger. Dort wurde der Bob gebaut und in gelb und grün lackiert. „Vieles war learning by doing“, sagt Golland.
Unser Ziel war es, dass alle für kleines Geld am Zug teilnehmen können.
Alte Skier wurden unter den Bob gebaut, der auf lenkbaren Rollen unterwegs ist. „Unser Ziel war es, dass alle für kleines Geld am Zug teilnehmen können.“ Das gilt auch für die Kleidung und das Wurfmaterial, das in einem Sprinter transportiert wird. Den Rosenmontagszug in Bielstein hat die Gruppe gewählt, „weil wir uns ihm heimatverbunden fühlen“, sagt Eckhard Hauer. Dorthin sei es auch immer privat gegangen.

Alte Skier wurden unter den Bob gebaut, der auf lenkbaren Rollen unterwegs ist.
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Als i-Tüpfelchen haben die jecken Bobfahrerinnen und Bobfahrer auch noch eine Choreografie nach dem „Bobfahrerlied“ von Tim Toupet einstudiert. Bis ins Ziel zu tanzen, davor hat Uli Lorenzen jetzt schon eine Menge Respekt. Zum Finale geht es in die Genossenschaftskneipe „Im Hohl“ nach Dieringhausen.