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VW stellt Modell einOberberger Notärzte brauchen wieder neue Autoflotte

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Bei seiner Präsentation im Mai 2019 hochgelobt wurde der zum Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) umgebaute VW Amarok. Jetzt ist der Kreis aber bereits auf der Suche nach einem Nachfolger.

Oberberg – Fast zwei Jahre hat es gedauert, dann war das neue Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) so designt, dass alle Gerätschaften gut hineinpassten und auch die Besatzung – erstmals getrennt vom Material – ebenfalls ausreichend Platz hatte. Der Amarok aus dem Hause Volkswagen sollte der neue oberbergische NEF werden und peu-à-peu alle anderen bislang auf Basis des VW Touareg im Einsatz befindlichen Fahrzeuge ablösen. Doch daraus wird nichts.

Denn VW hat die Amarok-Produktion eingestellt. Im August liefen die letzten vom Band. Jetzt beginnt die Suche von neuem. Sieben NEF hat der Rettungsdienst, fünf davon sind an den Rettungswachen der Krankenhäuser stationiert einer am Notfallzentrum in Marienheide-Kotthausen. Von hier aus wird der Notarzt im Rendevous-System zur Einsatzstelle gefahren, wo er mit der Besatzung des Rettungswagen zusammentrifft. 200.000 Kilometer sind die Notarztfahrzeuge im Schnitt in Oberberg unterwegs, ehe sie ausgemustert werden – in der Regel nach zwei Jahren.

Modell Toureg wurde für Einsätze zu klein

Als das neue Amarok-NEF im Mai 2019 am Notfallzentrum in Kotthauserhöhe vorgestellt wurde, waren Experten und Verantwortliche des Lobes voll über das neue Gefährt. Mit Jan Mießner und Kolja Sülzer waren schließlich zwei heimische Rettungsdienstmitarbeiter damit betraut gewesen, den Wagen auf oberbergische Bedürfnisse zu trimmen. Und sie hatten ihn sogar schon auf der Fachmesse Rettmobil vorgestellt und konnten anschließend von einem enormen Interesse der Fachwelt berichten.

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Blick in den Kofferraum: Ein Teil der Ausrüstung ist für die Notärzte griffbereit.

Durch immer mehr Vorschriften und Ausrüstung war es im Touareg im Laufe der zehn Jahre, in denen die Fahrzeuge da schon durch Oberberg fuhren, „verdammt eng“ geworden, wie Landrat Jochen Hagt bei der Amarok-Präsentation anmerkte. Und so vollgepackt werde der Touareg bei seinen schnellen Fahrten zum Einsatzort auch zunehmend zu einem Sicherheitsproblem, hieß es damals.

Im Amarok, der mit 258 PS fast ebenso stark motorisiert ist wie sein Vorgänger, war dagegen noch Platz übrig für noch mehr künftige Rettungsutensilien. Bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht wären möglich gewesen. Und weil neben der Stammbesatzung mit Rettungssanitäter oder -assistent und Arzt noch ein weiterer Passagier mitfahren konnte, sollte er auch zur Ausbildung eingesetzt werden.

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Aber auch beim hochgelobten neuen NEF war offenbar nicht alles Gold was glänzte: „In der Testphase konnten wir wichtige Erkenntnisse gewinnen“, sagt Birgit Hähn, die zuständige Dezernentin der Kreisverwaltung. „Der Amarok war in vielerlei Hinsicht sehr geeignet, hatte jedoch auch Defizite und Mängel.“ Die hätte man zwar beheben können, wenn VW ihn weitergebaut hätte, trotzdem aber hätte man sich auch dann nach einer Alternative umgesehen.

Das muss jetzt auf breiter Front geschehen. Vorgabe bleiben auf jeden Fall die konsequente Trennung von Personal und Ausstattung sowie die aktive und passive Sicherheit der Besatzung.Und bis der Nachfolger vom Nachfolger gefunden ist, bleibe der Kreis, so Hähn, vorerst bei der nächsten Generation der Touareg-Serie.