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Einladung des NabuKreisjagdberater spricht in Morsbach über Rehwild, Ernährung und Schweinepest

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Zwei Rehe stehen auf einer Grünfläche.

Gibt es in Oberberg zu viele Rehe? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen.

Für Mittwoch, 9. Oktober, 19 Uhr, hat der Nabu Oberbergs Kreisjagdberater Baldur Neubauer in den Kulturbahnhof nach Morsbach eingeladen.

Ein glückliches Händchen für Themen, die die Menschen rund um den Wald interessieren, scheint der Naturschutzbund Deutschland, Ortsgruppe Morsbach (Nabu), mit seinem Vorsitzenden Christoph Buchen auf jeden Fall zu haben. Vor zwei Jahren sorgte Wolfsberater Dirk Birkhahn mit seinem Vortrag für eine volle Bude, letztes Mal gaben Forstexperten Tipps für eine Aufforstung mit Zukunft – ebenfalls vor vollen Rängen.

Für Mittwoch, 19 Uhr, hat der Nabu nun Oberbergs Kreisjagdberater Baldur Neubauer in den Kulturbahnhof an der Morsbacher Bahnhofstraße eingeladen. „Ist die Jagd noch zeitgemäß?“, lautet der Titel der Veranstaltung und er ist bewusst provokant formuliert, wie Christoph Buchen verrät. „Als Nabu-Ortsgruppe haben wir uns in dieser Frage auch noch nicht klar positioniert. Wir rechnen aber mit einem hochinteressanten Vortrag und wir haben schon viele Rückmeldungen von Menschen, die kommen wollen.“

Zuletzt wurde im Oberbergischen wieder mehr Rehwild geschossen

Baldur Neubauer, Reichshofer und seit zwölf Jahren Jagdberater des Kreises, hat jedenfalls angekündigt, auf die Argumente von Jagdbefürwortern und Jagdkritikern gleichermaßen einzugehen und vor allem auch über die Fakten zu berichten. So wird er eine Übersicht über die Zahl des geschossenen Reh- und Schwarzwildes geben – speziell in Morsbach, aber auch kreisweit. „Rehe und Schweine kann man nicht zählen“, betont der 69-Jährige, der seit 1975 die Statistik für die Region anfertigt.

Aber die jährlichen Strecken, also die Zahl der erlegten Tiere, seien zumindest ein Indiz für die Größe der Populationen. Zuletzt wurde mehr Rehwild geschossen, die unterschiedliche Haltung zur Zahl der oberbergischen Rehe dürfte denn auch ein Schwerpunkt des Morsbacher Abends werden.

Zu diskutieren gibt es allerdings noch eine ganze Menge mehr: So scheint der Jagdschein vor allem bei Frauen immer beliebter zu werden. Neubauer vermutet, dass vor allem das Thema gesunde Ernährung und das im Jagdkurs vermittelte Wissen zur Hundeausbildung gut bei Frauen ankomme. Und dann ist da ja auch noch die Afrikanische Schweinepest, von der Oberberg bislang ja noch verschont geblieben ist. Aber: „Der entscheidende Vektor ist nicht das infizierte Schwein, das in den oberbergischen Wald läuft. Es genügen kontaminierte Gummistiefel oder Autoreifen oder auch ein weggeworfenes Brot mit infizierter Wurst“, stellt der Jagdberater klar.

Seine eigene Meinung, ob Jagd denn nun noch zeitgemäß ist, will Baldur Neubauer übrigens nicht vorab verraten. Aber selbst Gastgeber Christoph Buchen rechnet ohnehin nicht damit, dass man diese Frage in Morsbach abschließend wird klären können.