Ein Preis, fünf Filme: Bis zum 16. Dezember können Sie hier in unserer Umfrage entscheiden, wer den „Viktor“ gewinnt. Nominiert ist auch ein Porträt von Marvin Juvig, TH-Student und Musiker. Der 21-Jährige produziert seine Stücke selbst am PC. Eva Burghardt sprach mit ihm über seine Musik.
Sie produzieren selbst Musik am Computer. Wie kann man sich das denn genau vorstellen?
Ich arbeite mit dem Programm Ableton Live. Da erzeuge ich jedes Detail eines Stücks einzeln – vom Bass über die Melodie über jeden einzelnen Schlag vom Rhythmus.
Das klingt schon etwas kompliziert . . .
Ja, es sieht zwar einfach aus, aber ich musste mich da auch erstmal reinfuchsen. Alleine das Programm an sich vollständig kennenzulernen und zu verstehen, das hat bestimmt sechs Monate gedauert. Heute, neun Jahre später, handle ich eher intuitiv.
Im Porträt-Video sagen Sie, ihre Einstellung zur Musik hätte sich kürzlich verändert. Was ist passiert?
Ich habe in diesem Sommer zwei Festivals besucht, wo ich viele neue Eindrücke unterschiedlichster Klänge mitnehmen konnte. Nicht nur auf die Musik an sich bezogen, sondern eben auch die Lebenseinstellung dazu.
Das hat Sie dann inspiriert?
Total. In diesen Tagen habe ich mehr gelernt als in den Jahren davor – ein toller Austausch.
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Was zum Beispiel?
Dass es in der Musik nicht immer um den nächsten Drop, also den Höhepunkt in einem Stück geht, sondern, dass man sich von den Klängen auch einfach mal treiben lassen kann. Das versuche ich jetzt umzusetzen.
Seit einigen Jahren machen immer mehr Leute ihre eigene Musik. Wie hebt sich Ihre davon ab?
Ich erwarte nicht, dass jemand meine Musik gut findet. Ich mache das in erster Linie für mich selbst und um mich auszudrücken. Wenn Leute daran Gefallen finden, freue ich mich. Aber das ist nicht das erste Ziel.
Wie entsteht ein Titel von Ihnen?
Alles beginnt mit einem Gefühl. Man verarbeitet in der Musik viele Emotionen. Ich setze mich nicht hin und plane alles durch. Ich nehme das Gefühl und lege einfach los. Die Feinheiten kommen hinterher und dauern meistens am Längsten.
Liegt das am künstlerischen Perfektionismus?
Ja, der ist ein Problem. Ich würde jedem, der anfängt selbst Musik zu produzieren, empfehlen, sich erstmal der kreativen Idee hinzugeben und dann erst zu überarbeiten. Sonst verliert man sich zu sehr in den Einzelheiten.