Viktor-Nominierter David Uessem„Ich finde es gut, verrückte Dinge tun zu können”
Ein Preis, fünf Filme: Bis zum 16. Dezember können Sie im Internet entscheiden, wer den „Viktor“ gewinnt. Nominiert ist ein Portrait des Malers David Uessem. Eva Burghardt sprach mit ihm.
Was bedeutet Kunst für Sie?
Vor allem Freiheit. Ich finde es gut, verrückte Dinge tun zu können, die man sonst nicht macht, und dabei auch Grenzen zu überschreiten. Den Weg von einer leeren Leinwand zum fertigen Bild zu begleiten, ist ein tolles Gefühl.
Wie lange dauert dieser Weg?
Also, von der Idee über die Grundierung mit Acryl und dem eigentlichen Bild, das ich mit Ölfarben male, kann es schon mal sechs Wochen dauern. Das kommt auch immer auf die Größe an.
Auf vielen ihrer Bilder sind die Gesichter der Menschen nicht zu sehen. Warum die Maskierung?
Die Inspiration für meine Bilder hole ich mir oft aus Alltagssituationen. Da ist mir aufgefallen, wie viele Menschen sich hinter einer Maske verstecken. Vor allem in den sozialen Medien inszenieren sich die Leute ganz anders, als im echten Leben. Das ist teilweise echt lustig.
Versteckt sich dahinter etwa eine Gesellschaftskritik?
Ich würde sagen, es ist in erster Linie eine Abbildung dessen, was ich in meiner Umwelt wahrnehme.
Das soll die Menschen unterhalten. Wer das als Kritik sehen will, kann das tun.
Ihre Werke sind aktuell in Miami auf der Miami Art Week zu sehen und finden weltweite Aufmerksamkeit. Welche Rolle spielt Gummersbach da noch für Sie?
Ich bin hier geboren und aufgewachsen, das hier ist mein Zuhause. Ich mag das Kleinstädtische hier und dass man so viele Menschen kennt. Man könnte auch sagen, das hier ist mein Rückzugsort. Für meine Arbeit ist in Gummersbach natürlich nicht so viel los.
Am Ende des Videos fragen Sie, ob Sie jetzt ein Visionär sind. Sind Sie einer?
Das müssen andere entscheiden. Das ist zum Glück nicht mein Job. (lacht)
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