Marienheide – Eine ganze Hand voll Klimaprojekte sollen schon bald in Marienheide umgesetzt werden. Die Pläne wurden auch im Klima- und Umweltausschuss der Gemeinde vorgestellt. Zudem rückt die Einstellung eines Klimaschutzmanagers immer näher. Wie Bürgermeister Stefan Meisenberg mitteilte, sei der Antrag auf Fördermittel des Bundesumweltministeriums bereits gestellt worden. Mit der Bewilligung sei in Kürze zu rechnen. „Danach können wir die Ausschreibung auf den Weg bringen“, so Meisenberg, der auf eine Einstellung zum 1. Juli hofft.
Wir geben einen Überblick über die geplanten Klimaprojekte in Marienheide:
Mobilstation
Bei dem Projekt „Mobilstation“ handelt es sich um ein Projekt des Oberbergischen Kreises in Zusammenarbeit mit den Kommunen. In den geplanten Mobilstationen sollen verschiedene Verkehrsangebote im Personenverkehr miteinander verknüpft werden. Mindestausstattung für eine Mobilstation sind zwei Verkehrsträger. Die Stationen sollen zudem als Informations- und Servicepunkt für Verkehrsteilnehmer gelten sowie zu einem Treffpunkt und Aufenthaltsbereich werden. Barrierefreiheit, E-Ladesäulen, Fahrradstellplätze, Sitzgelegenheiten, eine neue Beleuchtungen sowie eine entsprechende Beschilderung für die Fahrgäste sind einige von vielen denkbaren und geplanten Angeboten einer Station. Ziel sei es, die einzelnen Verkehrsmittel mit ihren Stärken in Szene zu setzen, erläuterte Verwaltungsmitarbeiterin Christina Schulze aus dem Fachbereich Gemeindeentwicklung, die das Konzept im Ausschuss für Klima und Umwelt vorstellte.
Nach der Landesförderung für den Bau der Mobilstationen soll im März das Vergabeverfahren und anschließend die Planung beginnen. Die Gemeinde Marienheide hat, wie Christina Schulze mitteilte, zwei mögliche Standorte für eine Mobilstation angegeben: den Bahnhof in Marienheide und die Ortschaft Müllenbach-Rodt.
Gemeinschaftswald
An dem Aufforstungsprojekt auf dem Marienheider Hauerberg ist auch der Klimabeirat der Gemeinde beteiligt. Im Herbst soll dort eine 1,6 Hektar große Fläche wiederaufgeforstet werden. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit den Marienheider Schulen geplant. Denkbar ist beispielsweise die Errichtung von Projektflächen für Umwelt-AGs der Schulen, um die sich die Schülerinnen und Schüler eigenständig kümmern. Ein Lehrpfad soll für zusätzliche Informationen zum Thema Wald sorgen. Auch Baumpatenschaften können übernommen werden. „Bei diesem Projekt sind wir außerdem mit dem Naturschutzbund in Kontakt“, so Bürgermeister Stefan Meisenberg.
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Carsharing
In die Mobilstation integrierbar, aber dennoch ein eigenständiges Projekt ist der Aufbau eines Carsharing-Angebots in Marienheide. Die Gemeinde hatte sich – als Kommunaler Zusammenschluss – mit Engelskirchen, Lindlar, Radevormwald und Wipperfürth gemeinsam um eine Förderung des Projekts „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ beworben. Das Projekt wird nun dementsprechend auch gemeinsam mit den anderen Kommunen durchgeführt. In Form von Workshops sollen zunächst der Bedarf eines Carsharing-Angebots in Marienheide ermittelt sowie Ideen gesammelt und Konzepte erarbeitet werden. Auch eine Zusammenarbeit mit größeren Unternehmen sei denkbar, so Christina Schulze aus dem Fachbereich Gemeindeentwicklung.
Arbeitsgruppen Klimabeirat
Auch die Arbeit des Klimabeirats geht voran, wenn auch pandemiebedingt langsamer als erhofft. Mittlerweile haben sich drei Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten Energie, Mobilität und Klimawandel gegründet. Neben dem Gemeinschaftswald befasst sich der Klimabeirat beispielsweise mit den Möglichkeiten der Klimaentlastung durch Einsparung fossiler Energie in Marienheide in Form von energetischen Gebäudesanierungen. Zudem sollen die Fahrradmobilität in Marienheide verbessert und das ÖPNV-Angebot attraktiver werden. Die Arbeitsgruppe „Klimawandel“ steht außerdem in Kontakt mit dem Regionalforstamt Bergisches Land sowie dem Nabu Oberberg. In einzelne Projekte des Klimabeirats soll die Gesamtschule Marienheide einbezogen werden.