- Das interne Zerwürfnis bei den Marienheider Grünen bringt zusätzliche Spannung in den Wahlkampf der oberbergischen Gemeinde.
- Die CDU hofft darauf, ihre bisherige deutliche Ratsmehrheit verteidigen zu können.
- Doch auch bei den Christdemokraten stehen personelle Veränderungen an.
Marienheide – In der Gemeinde Marienheide dürfen rund 10.850 Wahlberechtigte ihr Kreuz machen, 103 Bewerber aus sieben Parteien treten zur Kommunalwahl an. Neben CDU, SPD, FDP, UWG und Linke streiten auch das neue „Bündnis 2020“ und die Grünen um Mandate.
Das Duell zwischen den beiden Letzteren verspricht besonders spannend zu werden. Denn nachdem sich die beiden ehemals grünen Ratsfrauen Kirsten Zander-Wörner und Christel Kirkes mit ihrer Partei überworfen und das Bündnis 2020 gegründet hatten, treten die Grünen nun mit einer ganz neuen Mannschaft zur Kommunalwahl an.
Meisenberg wird Bürgermeister bleiben
Dass der amtierende Bürgermeister Stefan Meisenberg auch der neue sein wird, ist gesetzt – er ist der einzige Bewerber um das Chefamt im Rathaus. Die Frage ist, wie groß sein Rückhalt im neuen Gemeinderat sein wird.
Bislang herrschte bei den Fraktionen ein relativ großes Einvernehmen beim großen und auf mehrere Jahre angelegten Vorhaben, den Hauptort mittels eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts und eines Verkehrskonzepts zu erneuern – wenngleich sich über Details gestritten wurde. Regelmäßigere Einwände am Vorgehen kamen allein von der UWG, die sich etwa im Parkplatz-Streit Heier Platz klar auf die Seite der Kritiker stellte. Sie hatte zuvor schon Meisenbergs Rücktritt im Zusammenhang mit der Ansiedlung des Hit-Markts gefordert.
Sollten die Grünen den Wiedereinzug in den Rat schaffen, müssen die etablierten Parteien mit noch mehr Gegenwind rechnen. Deren Priorität ist die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen – und den wollen sie mit großer Rückendeckung der Wählerschaft durchsetzen. Sie rechnen mit einer Zustimmung von mindestens zwölf Prozent.
Ob sie die bekommen, hängt wohl auch davon ab, wie viele Stimmen die abtrünnigen Grünen-Ratsfrauen einheimsen können: Das Bündnis 2020 will auf Anhieb mit ehrgeizigen 15 Prozent in den Rat einziehen.
Geht’s nach den Christdemokraten, werden sie weiterhin mit einer deutlichen Ratsmehrheit dem parteilosen Bürgermeister den Rücken stärken. Der bisherige Fraktionschef Carsten Jaeger wird seinen Posten zum Ende der Sitzungsperiode abgeben.
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Für seine Nachfolge steht eine Doppelspitze in den Startlöchern: Vera Schmidt und Katharina Kronenberg sollen als Neulinge in den Rat einziehen. Schmidt gilt als ausgewiesene Verwaltungsexpertin, arbeitet als Kreisverwaltungsdirektorin bei der Kreispolizeibehörde. Gemeinsam mit der Supervisorin Kronenberg soll sie frischen Wind in die Ratsarbeit bringen.
Auf bekannte Gesichter an der Front setzen die anderen Parteien. Die SPD geht mit Harald Kramer auf Listenplatz 1 ins Rennen. Jürgen Rittel will erneut für die FDP in den Rat einziehen, und der bislang fraktionslose Dieter Gumprich (Die Linke) hofft, dass er nicht mehr alleine für seine Partei im Rat sitzen muss. Die UWG wird von Holger Kolfenbach und Christian Abstoß angeführt.