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Sportlerwahl 2023Der Ehrungsabend ist auch immer Informationsbörse

Lesezeit 5 Minuten
Julian Köster und Anna Lena Schüller präsentieren ihre Pokale und Urkunden.

So sehen Sieger aus: Handballer Julian Köster wird zum dritten Mal Sportler des Jahres, Leichtathletin Anna Lena Schüller zum ersten Mal.

Was steht bei Julian Köster, Anna Lena Schüller, Julia Mickenhagen, Lysanne Neumann, Julian Borresch, Franziska und Paula Dziallas an.

Wenn Oberbergs Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften geehrt werden, ist der Abend auch immer eine Informationsbörse.

Julian Borresch

Der Rennradprofi aus Dieringhausen, der für das Rembe Pro Cycling Team Sauerland startet, hatte quasi auf der Durchreise einen Stopp beim Ehrungsabend im Kulturzentrum Lindlar eingelegt. Am Sonntagabend war der Neuntplatzierte der Sportlerwahl von der Tour du Loir aus Frankreich zurückgekehrt. Mit der deutschen U23-Auswahl hatte der 22-Jährige an der anspruchsvollen Rundfahrt teilgenommen. Bereits am Donnerstag geht es für ihn weiter in die Türkei, wo am Sonntag die „Tour of Turkey“, die an acht Tagen von Antalya nach Istanbul führt, startet.

Rennradprofi Julian Borresch lächelt in die Kamera.

Zwischen Frankreich und der Türkei legte Rennradprofi Julian Borresch im Kulturzentrum Lindlar einen Zwischenstopp ein.

An die Türkei hat Julian Borresch beste Erinnerungen, dort hatte er 2022 erstmals mit Vorsprung lange das Feld angeführt und das bei der längsten Etappe der Rundfahrt. „Auch diesmal ist es ein richtig gutes Starterfeld“, sagt Julian Borresch, dass er gerne in der Spitzengruppe Richtung Gesamtwertung fahren möchte. Dass er auch in den Bergen gut mithalten kann, hatte der 22-Jährige im März gezeigt, als er bei der Tour de Taiwan auf Platz fünf fuhr und seinem Team den größten Erfolg bis dahin bescherte. Daran möchte der Dieringhauser am liebsten anknüpfen.

Lysanne Neumann

Die 15-jährige Eishockey-Torhüterin, die mit der U17 der Wiehl Penguins Meister der Regionalliga West wurde und das als bester Goalie der gesamten Liga, sitzt ebenso schon fast auf gepackten Koffern. Lysanne Neumann wechselt im Sommer von den Wiehl Penguins zum EC Bad Nauheim, wo sie wie in Oberberg mit den Jungen in der U17 spielen, dort jedoch in der zweiten Nachwuchsliga antreten wird. Zudem plant sie mit einer Förderlizenz bei den Bundesliga-Damen in Mannheim zu spielen.

Lysanne Neumann blickt in die Kamera.

Eishockey-Torhüterin Lysanne Neumann wechselt im Sommer von den Wiehl Penguins nach Bad Nauheim.

Sie habe mehrere Angebote gehabt, erzählt Lysanne Neumann, doch in Bad Nauheim, wo sie bereits mit einer Förderlizenz ausgestattet im vergangenen Jahr auf einem höherem Niveau gespielt hatte, habe sie sich wohlgefühlt und daher ziehe sie dahin. Dort wird Lysanne Neumann neben dem Eishockey auf der Berufs-Fachschule eine Ausbildung als Sozial-Assistentin absolvieren. Wie sie es sportlich soweit gebracht habe, erklärt die 15-Jährige mit viel Training, Fleiß und mentaler Stärke. Das wurde mit Platz sechs bei der Sportlerwahl belohnt.

Julia Mickenhagen

Ende des Jahres 2023 hatte Fußballerin Julia Mickenhagen bei den Bundesliga-Frauen von Bayer 04 Leverkusen ihren ersten Profi-Vertrag unterschrieben. An Rosenmontag feierte die 19-Jährige ihr Liga-Debüt beim Spiel in Nürnberg. „Es war richtig gut“, berichtet sie mit leuchtenden Augen. Sie habe gar nicht mehr damit gerechnet, noch eingewechselt zu werden, erzählt die Wipperfürtherin. Und als es dann so weit gewesen sei, sei sie richtig nervös gewesen. Anschließend stand die Zweitplatzierte der Sportlerwahl noch mehrere Male im Kader. Zudem spielte Julia Mickenhagen als Linksverteidigerin eine perfekte Qualifikation mit dem deutschen Team für die U19-Europameisterschaft im Juli in Litauen. Mit den drei Siegen in den sieben Tagen gegen Rumänien, Ungarn und Schweden sicherten sich die DFB-Spielerinnen den Gruppensieg und das Ticket für die EM. Kaum zurück, feierte die Wipperfürther Fußballerin nicht nur ihren 19. Geburtstag, sondern auch vier Tage später die erste Meisterschaft für die Männer von Bayer 04 Leverkusen. „Es war toll, ich bin mit allen anderen auf das Spielfeld gerannt“, erzählt sie und blickt begeistert zurück.

Anna Lena Schüller

Auch   auf die 19-jährige Engelskirchenerin Anna Lena Schüller wartet ein aufregender Juli. Die Leichtathletin möchte sich über die 400 Meter für die   U20-Weltmeisterschaft in Peru qualifizieren. „Ich möchte auf jeden Fall gerne wieder in der Staffel laufen und je nachdem, wie die Saison läuft, natürlich auch gerne   als Einzelstarterin“, sagt die Sportlerin des Jahres 2023. Im vergangenen Jahr hatte sie bei der   U20-Europameisterschaft in Jerusalem in der 4x400-Meter-Staffel ihr Debüt in der Nationalmannschaft gefeiert. Kurz danach war die Läuferin, die für den TSV Bayer Leverkusen startet, nach Leverkusen gezogen und hatte ihr Psychologie-Studium begonnen. „Ich fühle mich sehr wohl und alles passt“, sagt die 19-Jährige. Für sie stehen nun einige „krumme Strecken“ über 150 und 300 Meter an, ehe sie in Brüssel erstmals über die 400 Meter an den Start geht. Anschließend findet der erste Qualifikations-Wettkampf statt, der Richtung Peru führen soll. Anna Lena Schüller brachte es auch auf den Punkt, was ihr an den 400 Metern,   der härtesten Kurzstrecke in der Leichtathletik, so gut gefalle: „Es macht einfach Spaß, lange schnell zu laufen.“

Franziska und Paula Dziallas

Franziska und Paula  Dziallas lächeln und zeigen mit den Fingern auf sich.

Die Bergneustädter Schwestern Franziska und Paula Dziallas wurden beide unter die ersten Zehn gewählt.

Mit den Bergneustädterinnen Franziska   (24) und Paula Dziallas (17) waren zwei Schwestern unter die ersten zehn Sportlerinnen gewählt worden. Fußballerin Paula   Dziallas belegte Platz vier, Para-Leichtathletin Franziska Dziallas Rang neun. Beide starten für Bayer Leverkusen. „Es ist schon cool, dass wir beide dabei sind“, sagt Franziska Dziallas, dass es keine Rivalität zwischen ihnen gebe. Das bestätigt auch ihre Schwester Paula, die berichtet,   dass die Stimmen aus dem familiären Umfeld gerecht zwischen   ihnen aufgeteilt worden seien.

Julian Köster

Der frisch gekürte Sportler des Jahres 2023 verriet, warum er Fan der Fußballer von Schalke 04 ist. Das liege in der Familie, erzählt Julian Köster, dass auch das Herz seines Vaters für die Schalker schlage. Am Wochenende habe er im Stadion den 2:0-Erfolg der krisengebeutelten Schalker gegen den 1. FC Nürnberg erlebt, was toll gewesen sei. Seine persönlichen Highlights im vergangenen Jahr, erzählt der Handballer, seien die Weltmeisterschaft und die erste Saison in der Bundesliga gewesen. Das neue Jahr habe dann gleich mit einem weiteren Höhepunkt begonnen, der Europameisterschaft im eigenen Land, die das deutsche Team auf Platz vier abschloss – und dann stehen für Köster auch noch im Sommer die Olympischen Spiele in Paris an.