Gummersbach – Mit einem 31:22 (13:10)-Kantersieg sind die Handballer des VfL Gummersbach am Dienstagabend beim Heimspiel in der Schwalbe-Arena gegen den VfL Lübeck-Schwartau vor 1510 Zuschauern erfolgreich in die Saison der Zweiten Handball-Bundesliga gestartet. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Man hat gesehen, dass alle noch nervös waren, wieder vor Zuschauern zu spielen“, zog Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nach dem Spiel ein erstes Resümee.
Die Nervosität war dem Team des VfL vor allem in den ersten Minuten anzusehen, als unter anderem Julian Köster gleich mehrere Chancen vor dem Tor der Schwartauer liegen ließ. Die Gäste machten daraufhin Druck und gingen zunächst mit 4:2 (6.) in Führung. In den folgenden Minuten und mit einem 4:0-Lauf holten sich die Gummersbacher aber ihr Selbstbewusstsein zurück und konnten in der 10. Minute die Partie zu ihren Gunsten drehen.
VfL Gummersbach übernahm zunehmend die Kontrolle
Danach gaben die Oberberger die Führung nicht mehr aus der Hand und übernahmen zunehmend die Kontrolle über das Spiel. Besonders in der ersten Halbzeit überzeugte Torhüter und VfL-Neuzugang Tibor Ivanisevic, der mit zahlreichen Paraden dafür sorgte, dass sich die Gäste vor seinem Tor schwer taten. Am Ende der Partie standen neun Paraden für ihn zu Buche. Und auch die Abwehr der Gummersbacher konnte schon überzeugen.
Im Angriff bleibt aber noch Luft nach oben. „Da waren wir etwas zu statisch, aber in der ersten Halbzeit hat Janko Bozovic gut aus dem Rückraum getroffen. Tibor war ein super Rückhalt. Und Edi und Stepan haben gut zusammen gedeckt“, zog VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson sein Fazit. Den Gummersbachern gelang es so, den Vorsprung auszubauen. In der 22. Minute lag der VfL beim Spielstand von 11:6 mit fünf Toren vorne, konnte das jedoch nicht ganz halten und ging schließlich mit einer 13:10-Führung in die Halbzeitpause.
Fehler aus der ersten Halbzeit wieder gut gemacht
Kurz nach dem Wiederanpfiff wurde es sogar noch einmal enger, als die Gäste schnell mit zwei Toren auf 13:12 (31.) verkürzten. Danach hatten sich die Gummersbacher aber wieder gefangen und bauten ihre Führung aus. Besonders stark zeigte sich Rückraumspieler Julian Köster, der seine Fehler in den ersten Minuten mehr als wieder gut machte. Er wurde zum Spielmacher und verzeichnete am Ende sechs Treffer.
Für eine Schrecksekunde sorgte Torhüter Tibor Ivanisevic in der 40. Minute, als er umknickte und durch Martin Nagy ersetzet werden musste, der aber ebenfalls überzeugen konnte. Wie schlimm die Verletzung des Torhüters ist, konnte Trainer Sigurdsson nach dem Spiel noch nicht beurteilen. Auch Janko Bozovic musste in der zweiten Halbzeit behandelt werden.
Hitzige Stimmung kurz vor Schluss
Hitzig wurde die Stimmung in der Schwalbe-Arena eine Viertelstunde vor Schuss als VfL-Spieler Ellidi Vidarsson nach einem hart bewerteten Abwehrverhalten die rote und anschließend die blaue Karte sah und den Platz verlassen musste. Die Stimmung in der Arena kochte, obwohl nur 1510 statt der erlaubten 4000 Fans auf den Rängen Platz genommen hatten.
Unter ihnen waren auch der ehemalige VfL-Handballer Joachim Deckarm sowie der VfL-Fanclub Blue White Dynamite, der für die fehlenden Fans einfach doppelt so laut trommelte. Nach langer coronabedingter Zwangspause für die Fans sorgten sie unter Einhaltung der 3G-Regeln für die notwendigen Emotionen. Lautstark feuerten die Gummersbacher ihr Team an und brachten die Energie zurück in die Halle, die bei den vergangenen Spielen Spielern und Trainern so gefehlt hatte.
Publikum sorgte für lang ersehnte Energie in der Halle
„Es ist einfach schön, wieder vor so einer Kulisse Handball zu spielen. Obwohl wir verloren haben, hat es Spaß gemacht, wieder vor Zuschauern zu spielen“, betonte auch der Lübecker Trainer Piotr Przybecki.
Am Freitagabend, 20 Uhr, geht es für die Gummersbacher Handballer beim ThSV Eisenach weiter.
Statistik: VfL Gummersbach: Ivanisevic (1. bis 40. Minute/9 Paraden, darunter ein Siebenmeter), Nagy (40. bis 60. Minute/2 Paraden); Fanger (n.e.); Vidarsson (4); Köster (6); Blohme (6); Hermann (1); Schneider; Pregler; Dzialakiewicz; Santos (n.e.); Styrmisson (3); Kiesler; Stüber (3); Zeman (1); Bozovic (7/darunter zwei Siebenmeter).