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Entscheidung vertagtVfL Gummersbach verliert gegen Frisch Auf Göppingen

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Gummersbach

Der VfL Gummersbach hat das vorletzte Spiel der Saison verloren. (Symbolbild)

Gummersbach – Die Stille nach dem Abpfiff ist gespenstig: Mit 22:26 (13:14) hat der VfL Gummersbach in der ausverkauften Schwalbe-Arena gegen Frisch Auf Göppingen verloren und damit die große Chance vergeben, sich im Kampf gegen den erstmaligen Abstieg aus der Handball-Bundesliga einen Vorteil gegenüber dem punktgleichen Team aus Bietigheim zu verschaffen. Dort kommt es am Pfingstsonntag, 9. Juni, zum Endspiel um den Klassenerhalt. Es zählt nur sein Sieg, da nun auch der Tabellenletzte, die Eulen Ludwigshafen, nach dem 29:26-Erfolg beim Nachbarn Rhein-Neckar Löwen wieder mit im Spiel ist.

Carsten Lichtlein in Tränen

Unter Tränen versprach anschließend Torhüter Carsten Lichtlein, der nach sechs Jahren beim VfL, den Verein nach dem letzten Spiel verlassen wird: „Wir fahren nach Bietigheim und holen die Punkte.“

Dass sie die Punkte holen wollten zeigte die Gummersbacher gegen Göppingen vom Anpfiff an . Im Tor hielt Lichtlein und die Abwehr zeigte die nötige Aggressivität. Doch besonders in dieser frühen Phase der Partie taten sich die Schiedsrichter Nils Blümel/Jörg Loppaschewski hervor mit einer teilweise sehr einseitigen Auslegung der Regeln zugunsten der Gäste hervor. Etwas, dass es den Gummersbachern schwer machte und verhinderte, dass sie Sicherheit gewannen.

Lizenz für die 2. Liga

Die Lizenz für die Zweite Bundesliga hat der VfL Gummersbach, wie zuvor schon die für die Erste Liga, nur unter der Auflage bekommen, bis Ende Mai eine Liquiditätslücke zu schließen. Noch sei die Lücke nicht geschlossen, erklärte gestern Abend VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Man sei im Austausch mit der Handball-Bundesliga und guten Mutes, es im „worst case“ auch hinzukriegen. „Wir brauchen uns aber nicht in die Tasche zu lügen, das Szenario Zweite Liga wäre eine Katastrophe“, sagt Schindler und setzt darauf, dass es „die Jungs gegen Bietigheim hinbekommen werden.“ (ank)

Die Hausherren konnten sich nicht absetzen. Bis zum 10:10 (20.) blieb die Partie ausgeglichen, ehe es wieder eine Zeitstrafe und ein Siebenmeter waren, die Göppingen sich absetzten ließen. Nach dem Wiederanpfiff hielten die Gummersbacher den Rückstand zunächst auf einem Tor. Je länger die Partie dauert, desto nervöser wurden die Hausherren und blieben 13 Minuten ohne Tor.

„Wir haben uns in den 1:1-Situationen aufgerieben“, beschrieb es VfL-Trainer Torge Greve. In der Zeit vergab der VfL einen Siebenmeter, Würfe landetenn am Pfosten und dazu kamen technische Fehler. Dagegen blieben die Göppinger ruhig, nutzten ihre Chancen und lagen in der 51. Minute mit 23:16 vorne . Die Partie war entschieden, auch wenn der VfL noch einmal auf 20:24 (57.) verkürzen konnte. Selbst das Publikum, dass die Spieler unermüdlich angefeuert hatte, verstummte.

Entscheidung fällt in Bietigheim

Am liebsten, sagte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler anschließend, möchte er dass alle mit nach Bietigheim fahren, um aus der dortigen Halle einen solchen Hexenkessel zu machen. Für die Niederlage nannte er zwei Gründe: Zum einen die Psyche. Die Mannschaft habe am Anfang befreit aufgespielt , während ihr in der zweiten Halbzeit der nötige Mut gefehlt haben. „Und das hat ganz viel mit dem Kopf zu tun“, so Schindler. Der zweite Grund sei die „fragwürdige Leistung“ der Schiedsrichter.

Für Torge Greve geht es nun darum, die Partie so schnell wie möglich aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. „Wir brauchen uns nicht vor dem letzten Spiel zu fürchten.“

Tore VfL Gummersbach: Schröter (1), Martinovic (3), Baumgärtner (1), Sommer (4/1), Zhukov (4), Herzig (5), Becker (2), Norouzi (2).

Tore Göppingen: Kneule ((3), Heymann (1), Bagersted (3), Sliskovic (2), Sörensen (2), Schiller (7/3), Rentschler (2/2), Zelenovic (4), Kozina (2).