Lemgo/Gummersbach – „Auswärtssieg“ schallte es von den Rängen, auf denen die rund 150 mitgereisten Fans aus Gummersbach ihre Mannschaft feierten. Mit 30:26 (13:12) hatte der VfL zuvor gegen den TBV Lemgo vor 2590 Zuschauern in der Phoenix Contact Arena gewonnen. „Jetzt freuen wir uns und morgen geht die Arbeit weiter“, sagte anschließend VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der sehr stolz auf die Leistung seiner Mannschaft war.
Und bemühte sich gleichzeitig darum, die Euphorie zu dämpfen. „Man muss realistisch sein, eine solche Leistung ist nicht selbstverständlich.“ Vor allem aber sei sie getragen gewesen von Torhüter Tibor Ivanisevic, der mit 17 Paraden, darunter zwei Siebenmeter, überzeugte.
Zahlreiche Paraden gaben dem VfL die nötige Sicherheit
Der VfL startete gut ins Spiel, führte schnell mit 3:1 (6.). Immer wieder war es gerade in der Frühphase der Gummersbacher Torhüter mit seinen Paraden, der sein Team in Führung hielt. Beim 7:7 (16.) hatte Lemgo zum ersten Mal ausgeglichen, kurz vor der Pause beim 12:12 (29.) zum letzten Mal. Auch wenn sein Team mit einer 13:12-Führung in die Pause ging, zufrieden war der VfL-Trainer nicht. „Wir hätten höher führen können“, sprach er die acht Fehlwürfe an.
Nach dem Wiederanpfiff fing Lukas Blohme direkt den ersten Ball der Lemgoer ab und die Gummersbacher setzten sich, angeführt von einem überragenden Spielmacher Dominik Mappes, ab. Lemgo konnte nicht mehr ausgleichen. „Dominik Mappes hat sein wohl bestes Bundesligaspiel gemacht“, sagte anschließend Lemgos Trainer Florian Kehrmann. Mit acht Toren war er auch der beste Werfer des Spiels.
Mappes warf die meisten Tore für die Gummersbacher
Nach dem Abpfiff ließ sich Mappes erschöpft auf einen Stuhl fallen und musste nach 60 Minuten Einsatz tief durchschnaufen, ehe er sagen konnte, dass eine überragende Defensive vor einem starken Torhüter und wenig Fehler im Angriff der Schlüssel zum Erfolg gewesen sei. Auch Sigurdsson lobte die Abwehr, die nach den gezeigten Leistungen der Vorbereitung so nicht zu erwarten gewesen sei.
Beim 17:14 (37.) lagen die Gummersbacher erstmals mit drei Treffern vorne. Beim 17:18 (40.) hatte Lemgo zum letzten Mal auf einen Treffer verkürzt. Doch beim VfL gelang nun fast alles, Miro Schluroff und Tom Jansen trafen wie sie wollten und selbst die offene Manndeckung, die Lemgo in der Schlussphase in Überzahl wählte, brachte die Gummersbacher nicht aus dem Tritt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Vielleicht, so Sigurdsson, habe seine Mannschaft auch schwierige Situationen gemeistert, weil sie unbeschwert aufgespielt habe. „Wir wissen, dass die Jungs es in sich haben“, sagte ihr Trainer und fügte noch einmal hinzu, dass es nicht immer so laufen werde. Im ersten Heimspiel empfängt der VfL am nächsten Donnerstag den Deutschen Meister SC Magdeburg.
Tore TBV Lemgo: Hutecek (2), Zehnder (6/2), Brosch (4), I. Guardiola (4), Laerke (3), Schagen (1), Versteijnen (4), G. Guardiola (2), Jansen (4).
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (3), Kodrin (4), Köster (4), Blohme (3), Schluroff (3), Mappes (8/2), Zelenovic (1), Jansen (4).