Nach der Auswärtsniederlage gegen den Tabellenletzten aus Hamm in der Vorwoche hat der VfL Gummersbach am Donnerstag eine starke Reaktion gezeigt.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach ringt Melsungen 31:23 nieder
Die Mannschaft hatte sich vorgenommen, alles reinzuwerfen, sagte VfL-Nationalspieler Julian Köster, dem die Erleichterung nach dem ersten Sieg im neuen Jahr deutlich anzusehen war. Das tat der VfL Gummersbach und belohnte sich mit einem 31:23 (18:11)-Sieg in der Handball-Bundesliga gegen die MT Melsungen. Die 4000 Zuschauer in der Schwalbe-Arena feierten ihre Mannschaft über 60 Minuten, in denen die Gäste den Hausherren wenig entgegen zu setzen hatten.
Starke VfL-Abwehr
Bei aller Euphorie blieb ein Wermutstropfen durch die Verletzung von Miro Schluroff. Der war nach seinem sehenswerten Treffer zum 14:7 (20.) auf dem Fuß des Gegners aufgekommen und hatte sich seinen Fuß umgeknickt. Humpelnd ging er vom Platz. Er könne zwar ohne Krücken gehen, doch wie schwer die Verletzung sei, werde erst eine genaue Untersuchung zeigen, sagte sein Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Nach dem Ausfall von Spielmacher Dominik Mappes (Rippenprellung) sei eine mögliche Verletzung Schluroffs ein weiterer Schlag.
Häfner traf zur einzigen Führung
Zur einzigen Melsunger Führung traf Kai Häfner mit dem 1:0 (3.). Tom Jansen glich aus und der VfL führte schnell mit 7:3 (12.), als die Gäste die erste Auszeit nahmen. Mit einer starken Abwehr um den überragenden Stepan Zeman im Mittelblock sowie dem sicheren Tibor Ivanisevic dahinter im Tor, ließen die Gummersbacher die Gäste nicht ins Spiel finden. „Wir waren heute in jeder Hinsicht eine Klasse schlechter als der VfL, auch was die Emotionalität anging“, sagte der Ex-Gummersbacher Julius Kühn.
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Pregler verhandelt mit dem VfL
Gummersbach, im Angriff angeführt von Ole Pregler, baute seinen Vorsprung weiter aus. Pregler, der in Melsungen noch Vertrag bis 2025 hat und an den VfL ausgeliehen ist, erklärte im Anschluss, dass er mit Gummersbach verhandle, um bleiben zu können. Melsungens Sportdirektor Michael Allendorf sagte , dass es noch nichts Offizielles gebe. Und setzte hinzu, dass man Pregler an diesem Abend hätte gut gebrauchen können. Zur Pause führten die Gummersbacher mit 18:11. Melsungen hatte da schon durchgewechselt, zwei Auszeiten genommen und auf den siebten Feldspieler gesetzt. Gummersbach hatte auf alles eine Antwort. Nach dem Wiederanpfiff bauten die Hausherren die Führung beim 24:14 (42.) erstmals auf zehn Treffer aus. Melsungen wechselte im Tor von Nebosja Simic auf Adam Morawski, der sich mit zwei Paraden einführte, ehe die Gummersbacher nach einer Auszeit wieder trafen.
Früh entschieden
Das Spiel war früh entschieden und so bekam Paul Ohl, seit Sommer Mittelmann der U23 des VfL, seinen ersten Bundesligaeinsatz. Gegen Hamm stand er bereits auf dem Spielbogen, nun wurde er fünf Minuten vor Schluss eingewechselt. Ihm sei die Farbe aus dem Gesicht gewichen, als er ihm gesagt habe, dass er eingewechselt würde, erzählte der VfL-Trainer. Ohl trainiere seit der Verletzung von Mappes mit der Mannschaft und es mache ihm Freude, jungen Spielern eine solche Chance zu geben. Nach nervösen Beginn warf Paul Ohl mit dem Schlusspfiff sein erstes Bundesligator zum 31:23. „Wir hatten wie Melsungen auch eine schwere Zeit und vielleicht das Glück zu Hause zu spielen“, so Sigurdsson. Die Fans hätten den Spieler soviel Energie gegeben. Für die Gummersbacher geht es durch die Nationalmannschaftspause nun erst am Donnerstag, 16. März, beim Tabellenführer Füchse Berlin weiter.
Torschützen
VfL Gummersbach: Ohl (1), Vidarsson (1), Kodrin (2), Köster (3), Blohme (6/1), Schlouroff (2), Pregler (5), Kiesler (1), Jansen (3), Zeman (7). MT Melsungen: Malasinskas (2/2), Casado (2), Jonsson (2), Arnasson (2), Gomes (3), Kalarash (4), Häfner (4), Fuchs (1), Kastening (3/2).