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Partie auf AugenhöheVfL Gummersbach entführt Punkt in letzter Sekunde

Lesezeit 5 Minuten
Gummersbachs Milos Vujovic gegen HSV-Torwart Johannes Bitter.

VfL-Spieler Milos Vujovic war mit elf Toren der beste Werfer und setzte sich im Duell mit dem Hamburger Keeper Johannes Bitter immer wieder durch.

Der VfL Gummersbach entführt in letzter Sekunde einen Punkt aus Hamburg. Julian Köster behielt vor 3450 Zuschauern gegen den HSV die Nerven.

Während die Gummersbacher Handballer und die mitgereisten Fans jubelten, trauerten die Hausherren einem verlorenen Punkt hinterher. Vor 3750 Zuschauern in der Hamburger Sporthalle hatte Julian Köster mit dem Schlusspfiff zum 33:33 (17:18) für den VfL Gummersbach gegen den HSV Hamburg getroffen. Am Ende war es ein glücklicher Punktgewinn in einem temporeichen, aber auch fehlerbehafteten Bundesligaspiel zweier Mannschaft auf Augenhöhe.

Damit festigten die Gummersbacher Platz sechs vor dem TSV Hannover-Burgdorf.Mit dem letzten Wurf sichert Julian Köster dem VfL Gummersbach einen Punkt beim 33:33 (17:18) beim HSV Hamburg in der Handball-Bundesliga. Vor 3450 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg lieferten sich die beiden Teams ein temporeiches Spiel auf Augenhöhe, in dem sich keine der Mannschaften entscheidend absetzen konnte.

Wie im Hinspiel lieferten sich Hamburg und Gummersbach einen Handball-Krimi

Die Gummersbacher traten erstmals wieder mit Dominik Mappes an, der zuletzt wegen einer Daumen-Verletzung ausgefallen war. Gegen die Hamburger, die Anfang des Jahre noch Abstiegsangst hatten und nun das siebte Spiel ohne Niederlagen zählten, begann die Partie ausgeglichen. Denn auch der VfL schwimmt auf einer Erfolgswelle. Es mache Spaß gegen Gummersbach zu spielen, erklärte Hamburgs Trainer Torsten Jansen. Der VfL spiele einen schnellen Ball. Vor dem Spiel hätte er ein Unentschieden unterschrieben, nach dem Abpfiff war er enttäuscht

Wie schon im Hinspiel wurde es ein Krimi, in dem sich keine der beiden Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Es ging erwartet torreich los, wobei Dani   Baijens die ersten vier Tore für die Hausherren erzielte. Beim 6:5 (12.) ging der VfL durch Julian Köster erstmals in Führung, nachdem Tibor Ivanisevic den Siebenmeter von Casper Mortensen gehalten hatte.

Der VfL Gummersbach gewann die doppelte Unterzahl

Es blieb bei wechselnden Führungen, nach einem 3:0-Lauf des HSV zum 11:9 (19.), folgte ein 3:0-Lauf des VfL zum 12:11 (22.). In den Phasen gingen Paraden der beiden Torhüter Ivanisevic und seinem Gegenüber Johannes Bitter oder technische Fehler bei beiden Teams voraus. Beim 15:16 (26.) überstand der VfL eine doppelte Unterzahl nach Strafzeiten für Stepan Zeman und Tom Kiesler nicht nur ohne Schaden, sondern durch Ole Pregler sogar mit dem Tor zum 16:16. Pregler verwandelte dabei die letzte Wurfmöglichkeit.   Zur Pause lagen die Hamburger mit einem Tor vorne.

Nach dem Wiederanpfiff fanden die Gummersbacher   nicht sofort ins Spiel zurück. Hamburg legte vor und es war vor allem der sichere Milos Vujovic, der mit seinen Treffern Gummersbach im Spiel hielt und Bitter kaum eine Chance ließ. Beim 28:31 (52.) lag der VfL erstmal mit drei Toren zurück und hatte im Spielaufbau seine Probleme gegen die Hamburger Abwehr. Nun war es einmal mehr Julian Köster, der traf.

Ich habe nicht viel nachgedacht und gehofft, dass das Tor noch in der Zeit ist.
VFL-Spieler Julian Köster

Je länger die Partie dauerte, desto mehr mussten die beiden Mannschaften dem hohen Tempo Tribut zollen. Technische Fehler und Fehlwürfe lösten sich ab. Vujovic hielt seine Mannschaft im Spiel, doch als Giorgi Tskhovrebadze in der 59. Minute beim Stand von 31:33 an Bitter scheiterte, schien das Pendel zugunsten der Hausherren auszuschlagen. Hamburg nahm die Auszeit, doch Daniel Rebmann, 13 Minuten vor Schluss eingewechselt, hielt, und Vujovic traf zum 32:33 (60.).

Da waren noch 28 Sekunden zu spielen. Beim nächsten Angriff erkannten die Schiedsrichter auf Stürmerfoul von Dani Baijens. Fünf Sekunden vor Abpfiff nahm VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson die Auszeit und gab seinen Spielern die Anweisung für den letzten Angriff. Es funktionierte: Ole Pregler passte auf Julian Köster, der aufs Tor zustürmte. „Ich habe nicht viel nachgedacht und gehofft, dass das Tor noch in der Zeit ist“, sagt Köster anschließend.

Im Moment sei er der glücklichere der beiden Trainer erklärte Gudjon Valur Sigurdsson bei der Pressekonferenz mit Blick auf seinen Hamburger Kollegen Torsten Jansen. Seine Mannschaft habe sich schwer in der Abwehr getan und dabei Riesenprobleme mit Leif Tissier   und Dani Baijens gehabt. In der zweiten Halbzeit habe man das Ergebnis durch die schnelle Mitte und die zweite Welle halten können, so Sigurdsson. Am Ende habe man alles auf eine Karte gesetzt und sei zum Punkt gekommen. Dem sei mit dem Stürmerfoul gegen Baijens eine klare Fehlentscheidung vorgegangen, haderte Jansen mit dem aus seiner Sicht verloren Punkt.

Im Kampf um Platz sechs, so der VfL-Kapitän Julian Köster, könne der Punkt noch wichtig sein. Vor allem aber sorge ein solcher Punkt für positive Stimmung in der kommenden Woche. An deren Ende steht am Samstag, 19 Uhr, das nächste Heimspiel in der Schwalbe-Arena gegen die HSG Wetzlar an.


Tore HSV Hamburg: Mortensen (2), Tissier (5), Lassen (2), Weller (1), Corak (2), Anderssen (7/5), Ilic (5), Baijens (9).

Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (4), Vujovic (11/1), Köster (7), Blohme (3), Oskarsson (1), Schloroff (1), Tskhovrebadze (2), Pregler (3), Kiesler (1).