Gummersbach – Seine Mannschaft habe so gespielt wie das Wetter draußen sei, zog Gudjon Valur Sigurdsson, Trainer des VfL Gummersbach, den Vergleich. Wie der Regen an diesem Sonntag plätscherte auch die Partie über 60 Minuten dahin. Wobei der 28:25 (15:12)-Erfolg des VfL Gummersbach gegen den ThSV Eisenach nie in Gefahr geriet.
„Meine Mannschaft hat viel Herz und Kampf gezeigt, ist aber an sich selbst gescheitert“, erklärte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann, dass der Tabellenführer an diesem Tag schlagbar gewesen sei. Doch verteidigte der VfL mit dem Erfolg seinen Zwei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Nordhorn.
Abzüge für die Spritzigkeit
Sigurdsson war zufrieden mit dem Erfolg und über weite Strecken auch mit Torhüter Tibor Ivanisevic und der Abwehr. Abzüge gab es von ihm für die Spritzigkeit seiner Handballer, die er mit 80 bis 85 Prozent bezifferte. „Ich hätte mir mehr Engagement von meiner Mannschaft gewünscht“, sagte er.
Dabei lief alles für die Hausherren, die nur beim 1:2 (3.) einmal zurücklagen, dann das Spiel übernahmen, dank des erneut prächtig aufgelegten Lukas Blohme und des starken Tibor Ivanisevic im Tor. Als Eisenach beim Stand von 6:9 (18.) die erste Auszeit nahm, hatte Blohme schon zum fünften Mal getroffen. Jeden Fehler der Gäste und jede Parade von Ivanisevic nutzte der VfL für seine schnellen Tore. Beim 13:8 (24.) lag Gummersbach erstmals mit fünf Treffern vorne.
VfL warf sich in sicheres Terrain
Nach der Pause ließ Sigurdsson den unglücklich agierenden Linkshänder Szymon Dzialakiewicz auf der Bank und mit drei Rechtshändern im Rückraum spielen. Halbrechts trat Timm Schneider an, in der Mitte spielte Ole Pregler und die halblinke Position übernahm Julian Köster. Die Gäste verkürzten noch einmal 14:15 (34.), ehe sich der VfL beim 18:14 (37.) dank Schneider wieder in sicheres Terrain warf. In der Folge verkürzten die Eisenacher nur noch bis auf drei Treffer. Auch wenn die Gummersbacher immer wieder selbst freie Würfe lässig vergaben, geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Als Ivanisevic anderthalb Minuten vor Schluss den zweiten Siebenmeter von Fynn Hangstein parierte, war die Partie endgültig entschieden.
Sein Team hätte das Spiel viel früher entscheiden müssen, kritisierte Sigurdsson. Gerade in den Phasen als sein Team mit vier oder fünf Treffern vorne lag, habe es viele einfache Fehler gemacht. „Am Ende zählen die Punkte, aber wir müssen uns im nächsten Spiel steigern“, so der VfL-Trainer. Ob das auswärts beim Dessau-Roßlauer HV am Mittwoch sein wird, entscheidet sich noch. Die Gastgeber haben Corona-Fälle in ihren Reihen.
Von der Tribüne aus verfolgte Janko Bozovic die Partie. Er hatte sich gegen Hagen den rechten Ellbogen ausgekugelt. Der Arm ist mit einer Schiene ruhig gestellt. „Ich hoffe, dass ich sie nach zwei Wochen ablegen und nach der Nationalmannschaftspause wieder angreifen kann“, sagte der Linkshänder.
Statistik: VfL Gummersbach: Ivanisevic (1. bis 60. Minute/14 Paraden darunter zwei Siebenmeter), Nagy (n.e.); Fanger (1), Vidarsson (6), Köster (5), Blohme (9/3), Häseler (n.e.), Hermann (2), Schneider (3), Herzig, Pregler (1), Dzialakiewicz, Santos, Kiesler, Stüber, Zeman (1).
ThSV Eisenach: Jepsen (1. bis 60./11 P), Lucin (bei einem Siebenmeter); Iffert, Potisek, Hangstein (6/2), Ulshöfer, Walz (4), Hideg (2), Tokic (6), Sousa (1), Dicker, Donker, Schneibel (2), Snajder (2), Saul (2).
Zuschauer: 1240 (ausverkauft).
Schiedsrichter: Pawel Fratczak/Paulo Ribeiro.
Siebenmeter: 3:3 – 2:4 (Hangstein scheitert zweimal an Ivanisevic).
Zeitstrafen: 6:2 (Stüber, Zeman/2 – Snajder).
Beste Spieler: Ivanisevic, Blohme – Jepsen.