Nach seinem Comeback im Dezember fällt Gummersbachs Mittelmann Kentin Mahe erneut aus.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach mit böser Überraschung zum Trainingsauftakt
Seit Dienstagmorgen wird bei den Profis des VfL Gummersbach wieder trainiert – mit einem kleinen Team und Ergänzung auf der U20. Wie es in der laufenden Saison schon fast dazugehört, startete die Vorbereitung auf die Rückrunde für VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson mit einer „bösen Überraschung“. Mittelmann Kentin Mahé, der vor der Weihnachtspause gegen die Füchse Berlin sein Comeback gefeiert hatte, fällt erneut aus.
„Er muss erneut oder besser gesagt nochmal ins Aufbautraining“, sagt Sigurdsson über den Handballer, der im November am Ellbogen operiert worden war. Deshalb habe Mahé auch bei der französischen Nationalmannschaft abgesagt. Trainer Guillaume Gille hatte den Mittelmann ins 18er-Aufgebot für die WM berufen. Immer noch nicht im Training bei den Gummersbachern ist Tom Kiesler. Der Abwehrspezialist hat nach zwei Knie-Operationen bisher noch kein Spiel für Gummersbach absolviert.
Sieben Handballer des VfL Gummersbach spielen bei der WM
Dazu kommt, dass mit Julian Köster (Deutschland), Ellidi Vidarsson, Teitur Einarsson (Island), Kristjan Horzen, Tilen Kodrin (Slowenien), Dominik Kuzmanovic (Kroatien) und Stepan Zeman (Tschechien) sieben VfL-Spieler mit ihren Nationalmannschaften seit Dienstag bei der Weltmeisterschaft antreten. Julian Köster stieg dabei nach einer Erkrankung erst später in die Vorbereitung mit der deutschen Mannschaft ein, Stepan Zeman hatte es sogar so schwer erwischt, dass er zehn Tage ausfiel und alle WM-Vorbereitungsspiele von Tschechien verpasst hat.
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Nach dem Bundesligaspiel am Zweiten Weihnachtstag gegen die Füchse Berlin in der ausverkauften Lanxess-Arena hatten die Gummersbacher Handballer, die nicht in die WM-Vorbereitung einstiegen, 18 Tage Pause, um abzuschalten. Wettbewerbsübergreifend hatten die VfL-er das Jahr mit fünf Niederlagen beendet. Zum Jahreswechsel stehen die Gummersbacher mit 16:16-Punkten auf Platz neun der Tabelle.
Die schwache Angriffsleistung macht VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson Sorgen
„Ich habe gesehen, dass wir etwas weiter von der Spitze der Bundesliga entfernt sind, als wir es glauben wollten“, sagt VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson zu den Schlüssen, die er aus dem bisherigen Saisonverlauf gezogen hat. Für ihn bedeute dass, dass er deutlich konsequenter im Training sein müsse. Was ihm vor allem im Dezember mit Ausnahme des Pokalspiels gegen den THW Kiel Sorgen mache, sei die schwache Angriffsleistung seines Teams mit einer schlechten Wurfquote und vielen technischen Fehlern.
Unterm Strich habe der „Realitäts scheck“, den der Trainer und der Geschäftsführer Christoph Schindler gemacht hatten, ergeben, dass mindestens noch ein Spieler im Rückraum benötigt werde. Und das am besten schon zum Re-Start am Samstag, 8. Februar, 20.30 Uhr, gegen den TVB Stuttgart in der Schwalbe-Arena. Schwierig ist dabei aber nicht alleine die Suche nach einem neuen Spieler, der sofort kommen könne, sondern vor allem die Finanzierung eines solchen.
In den vergangenen vier Jahren sei der VfL gesund gewachsen und bis November sei die Saison auch ganz vernünftig gelaufen, so Sigurdsson, jetzt müsse man sich aber eingestehen, dass man nicht mehr unter die Top sechs der Liga gehöre. Und das liege auch daran, dass man bei der Zahl der technischen Fehler hinter Bietigheim und dem TVB Stuttgart Platz drei in der Statistik belege. In seine Überlegungen bezieht der Trainer auch die ungewohnte Belastung durch die Europa League und den hohen Verletztenstand mit ein, die beide zu einer mentalen Müdigkeit geführt haben könnten.
Doch sowohl Spieler als auch der Verein und er als Trainer wollten mehr. Dabei liege die Verantwortung in seinen Händen, aber auch die Erkenntnis, dass die Mannschaft an ihre Grenzen stoße, man Verstärkung brauche. Ob die in den nächsten Wochen kommt? Sigurdsson zuckt mit den Schultern und sagt: „Schön wär's.“
Auf dem Plan der Vorbereitung stehen neben dem Training noch zwei Testspiele gegen die Zweitligisten TuS Ferndorf und Bayer Dormagen an. Auf der U20 trainieren Torhüter Anel Durmic, Lukas Pacek, Patrick Kiesewalter und Tom Koschek mit dem Bundesligateam. Ebenfalls im Training ist Mykola Protsiuk, der sich am Sonntag beim ersten Saisonsieg der U20 in der Dritten Liga beim Team HandbALL Lippe II schon nach zehn Minuten eine Kapselverletzung am kleinen Finger der Wurfhand zugezogen hatte und pausieren musste.