Es ist kurz nach 12 Uhr, als in der Gummersbacher Innenstadt Schüsse zu hören sind. Wie konnte es dazu kommen? Wir fassen zusammen, was bekannt ist.
PolizeieinsatzDas ist bislang zu den Schüssen in der Gummersbacher Innenstadt bekannt
Am Dienstagmittag, 14. November, haben Polizisten in der Gummersbacher Fußgängerzone während einer Bedrohungslage mehrere Schüsse aus ihren Dienstwaffen abgefeuert. Dabei wurde ein 30 Jahre alter Mann mehrfach getroffen und verletzt. Sein Gesundheitszustand war am Abend kritisch.
Ein 43 Jahre alter unbeteiligter Passant erlitt laut Auskunft von Staatsanwaltschaft und Polizei Köln eine Schussverletzung im Oberschenkel. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht. Ein Polizeibeamter wurde bei dem Vorfall zuvor mit einem Messer im Gesicht verletzt.
Es ist kurz nach 12 Uhr am Dienstagmittag, als in der Gummersbacher Innenstadt mehrere Schüsse zu hören sind. Menschen, die zu diesem Zeitpunkt in der Fußgängerzone unterwegs sind, suchen schnell in anliegenden Geschäften Zuflucht. Ein Einsatzwagen der Polizei fährt mit Blaulicht über die Kaiserstraße in Richtung des Geschäfts „Backwerk“ an der Kampstraße am Übergang zum Einkaufszentrum Forum. Vor dem Backgeschäft liegt ein sichtbar verletzter Mann auf dem Boden. In einer Fensterscheibe sind mehrere Einschusslöcher zu sehen.
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Schüsse in Gummersbach: Schnell ist ein Großaufgebot der Polizei vor Ort
Nur wenige Minuten später sind ein Großaufgebot der oberbergischen Polizei sowie Rettungsdienst und Notarzt vor Ort, der den Verletzten behandelt. Das Gebiet wird weiträumig abgesperrt. Eine Gefährdung für die Bevölkerung bestehe nicht, gibt die Kreispolizei sehr schnell bekannt. Eine Sprecherin bestätigt vor Ort, dass es einen Polizeieinsatz gegeben habe. Dabei hätten die Polizisten Gebrauch von ihrer Schusswaffe gemacht.
„Es sind mehrere Personen verletzt worden, darunter ein Polizeibeamter“, sagt Monika Treutler, Sprecherin der Gummersbacher Kreispolizeibehörde. Zum Gesundheitszustand der Verletzten, die beide in ein Krankenhaus gebracht wurden, äußert sich die Polizei zunächst nicht. Am Abend steht fest, dass die Verletzungen des angeschossenen 30-Jährigen lebensbedrohlich sind.
Kölner Polizei übernimmt nach Schüssen in Gummersbach die Ermittlungen
Währenddessen kommen immer mehr Einsatzkräfte in Gummersbach an, darunter auch von der Gummersbacher Feuerwehr, die eine Sichtschutzwand gegen Schaulustige sowie einen Pavillon vor dem „Backwerk“ aufbauen, um die Spuren vor dem Regen zu schützen. Beamte der Spurensicherung aus dem Oberbergischen nehmen ihre Arbeit vor dem „Backwerk“ auf. Später übernimmt die Kölner Kriminalpolizei die Ermittlungen. „Das ist aus Neutralitätsgründen üblich, wenn die Polizei einen Schuss abgibt“, erläutert Monika Treutler.
In der Fußgängerzone befragen derweil Polizisten mehrere Zeugen. Eine Augenzeugin berichtet unserer Zeitung: „Wir haben gesehen, wie Polizisten und ein Mann aus Richtung des Forums in Richtung „Backwerk“ gelaufen sind. Der Mann hatte etwas in der Hand – vielleicht ein Messer, ich bin mir nicht ganz sicher. Die Polizisten haben dann versucht, ihn zunächst mithilfe von Stühlen zu stoppen, aber der Mann hat weiter mit dem Gegenstand in seiner Hand herumgefuchtelt. Dann sind Schüsse gefallen.“
Die Frau hatte das Geschehen aus unmittelbarer Nähe aus einem Imbiss beobachtet. Schon am frühen Dienstagnachmittag kursiert ein Video in den sozialen Netzwerken, auf dem die von der Zeugin geschilderte Situation zu sehen ist.
Am Abend teilt die Kölner Polizeibehörde schließlich mit, dass der 30-Jährige als Tatverdächtiger im Zusammenhang mit einem räuberischen Diebstahl in einem nahe gelegenen Supermarkt überprüft werden sollte. Davon hatten auch Zeugen gesprochen und Mitarbeiter hatten zuvor zumindest einen angezeigten Ladendiebstahl im Lebensmittelmarkt Dornseifer im Gummersbacher Forum bestätigt.
Bis in den Abend sicherten Ermittler Spuren in der Gummersbacher Fußgängerzone. In einem nächsten Schritt sollen nun vorhandene Videoaufzeichnungen des Tatgeschehens ausgewertet werden. Auch weitere Vernehmungen stehen noch an, teilt die Kölner Polizeibehörde am Dienstagabend mit.