Lübeck – Die Torhüter-Statistik sprach deutlich für den VfL und die Gummersbacher kamen immer wieder zu leichten Toren. Trotzdem stand am Ende eine 29:31 (14:15)-Niederlage des Tabellenführers beim VfL Lübeck-Schwartau. 13 technische Fehler und in den entscheidenden Spielminuten die falschen Wurfentscheidungen führten dazu, dass die Gummersbacher mit leeren Händen wieder nach Hause fuhren.
Ohne Alex Hermann waren die VfL-Handballer nach Lübeck gereist. Trainer Gudjon Valur Sigurdsson erklärte, dass er Julian Köster, Fynn Herzig, Ole Pregler und Timm Schneider den Vorzug im Rückraum gegeben habe. Dazu kam, dass Raul Santos am Freitag krank zurück nach Gummersbach musste und Gabriel Viana nach Lübeck gefahren wurde. In der Pause klagte Fynn Herzig über Atemnot, wurde vom anwesenden Arzt untersucht und konnte in der zweiten Halbzeit nicht mehr spielen.
Dank Ivanisevic in der Schlussphase einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt
Trotzdem hätte der VfL wenigstens einen Punkt mitnehmen müssen, nachdem er in der Schlussphase dank der Paraden des eingewechselten Tibor Ivanisevic einen Drei-Tore-Rückstand wieder aufgeholt hatte. Doch weder beim 28:28 (56.) noch beim 29:29 (57.) gelang es den VfL-Handballern, die Fehler der Gastgeber zur Führung zu nutzen. Stattdessen brachten sich die Gummersbacher nach Fehlpässen von Janko Bozovic und Ole Pregler um diese Möglichkeiten.
Dabei hatten die Gummersbacher nach dem schnellen 2:0 (2.) der Lübecker gut ins Spiel gefunden. Als dann auch noch Lübecks Abwehrchef Martin Waschul nach einem Treffer ins Gesicht von Pregler die Rote Karte sah (17.), schienen beim Stand von 9:6 alle Vorteile auf Seiten des Favoriten. Die Abwehr stand in dieser Phase sicher und zwang die Gastgeber zu Fehlern. Der VfL legte in der Folge bis auf vier Treffer vor, verlor in Überzahl aber seine Linie, erlaubte sich Fehler und gab die Partie trotz spielerischer Überlegenheit aus der Hand. Zur Pause lag Lübeck mit einem Tor vorne und baute den Vorsprung nach dem Wechsel bis auf drei Tore aus.
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Der Frust nach der Niederlage war dem VfL-Trainer deutlich anzuhören. Die Einstellung seiner Spieler über die 60 Minuten habe ihm nicht gefallen, sagte Sigurdsson. Ebenso wenig wie die oft unerklärlichen Entscheidungen seiner Rückraumspieler. Zufrieden sei er nur mit den beiden Torhütern Martin Nagy (11 Paraden/1 Siebenmeter) und Ivanisevic (5). Mit Blick auf die Trainingsleistung in der Woche, erklärte er, dass nach dem knapp verlorenen Pokalspiel gegen Erlangen, bei seinen Spielern die Luft rausgewesen sei.
So kommt es am Mittwoch, 16. Februar, 19 Uhr, in der Schwalbe-Arena zum Duell der Frustrierten: Gegner VfL Eintracht Hagen musste zum Start in die Rückrunde eine 19:29-Klatsche in eigener Halle gegen den Tabellenletzten Ferndorf einstecken.
Tore VfL: Fanger (3), Vidarsson (3), Köster (5), Blohme (4), Herzig (1), Pregler (2), Dzialakiewicz (1), Stüber (1), Bozovic (9/5).