120 Stunden Ausbildung sind nötig, um beim THW nach der Grundausbildung in den erlernten Fähigkeiten geprüft zu werden.
Helfen, Technik, KameradschaftTHW prüft in Bergneustadt seinen Nachwuchs

Ob hydraulische Hebegeräte, Seile oder Leiter: Der Umgang will beim THW gelernt und gekonnt sein.
Copyright: Andreas Arnold
25 Helferinnen und Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) ist am Samstag in Bergneustadt in Theorie und Praxis auf den Zahn gefühlt worden. Vor dem ersten realen Einsatz steht eine fundierte Ausbildung als Grundstein dafür, dass die Ehrenamtler des THW erfolgreich technisch-logistische Hilfe leisten können. Ein erster Schritt dorthin ist die Grundausbildung. Sie findet in den Ortsverbänden statt und ist bundesweit einheitlich aufgebaut.
Geprüft wird, wie am Samstag, an zentralen Orten. Zuvor mussten zehn Module absolviert und an die 120 Pflichtstunden absolviert werden, wie Jürgen Köppe berichtet. Er ist Ortsbeauftragter in Bergneustadt. Unter seiner Führung entstand auch der neue Standort des THW im Gewerbegebiet Lingesten. Der Platz mit der modernen Halle mit einem großen Schulungsraum und verschiedenen Fahrzeughallen bewährte sich der Prüfung. Nach der theoretischen Prüfung ging es für die Absolventen an sechs verschiedene Stationen.
Erste Hilfe wird groß geschrieben
Natürlich sind diese sehr eng angelehnt an die Arbeit, die Helferinnen und Helfer in der Praxis dann erwartet. So auch das Befüllen von Sandsäcken, die Arbeit mit Leinen, der Umgang mit Leitern, Stromerzeugung und Aufbau von Beleuchtung, Holz-, Stein- und Metallbearbeitung sowie das sichere Bewegen von Lasten. Daneben wird aber auch das Thema Erste Hilfe groß geschrieben und der Eigenschutz, sagt Kimberley Thomas, die in der Regionalstelle Olpe-Drolshagen hauptamtlich für die Ausbildungsorganisation zuständig ist. Auffällig war am Samstag, dass die ehrenamtliche Arbeit im THW längst keine reine Männersache mehr ist, wie man vielleicht meinen könnte. Unter den Prüflingen waren auch einige Frauen, die sich den Aufgaben der Prüfer stellten.
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Der Einzugsbereich der Prüfung deckte zehn Ortsverbände ab. Vertreten waren Prüflinge aus Attendorn, Bad Berleburg, Bergneustadt, Gummersbach. Hückeswagen, Lennestadt, Olpe, Siegen, Waldbröl und Wermelskirchen. Köppe und Thomas zeigten sich erfreut darüber, dass das THW immer wieder neuen Nachwuchs für sich gewinnen kann. Viele Jahre war die Hilfsorganisation für junge Männer eine Alternative zum Dienst bei der Bundeswehr, wie sich auch Köppe noch gut erinnert. Mit dem Wegfall der Wehrpflicht sei das Thema erledigt gewesen. Heute sei das THW eine gute Alternative für interessierte Männer und Frauen, die mit Hinblick auf ihre Arbeitsstellen nicht fünfmal in der Woche zu einem Einsatz der Feuerwehr mit ausrücken könnten, wie Köppe im Gespräch mit dieser Zeitung sagte.
Urkunden zum Abschluss
Und was macht heute den Reiz für Menschen aus, beim THW anzuheuern? Kimberley Thomas nennt drei Gründe, die den Kandidatinnen und Kandidaten besonders wichtig seien: „Neben dem Wunsch, zu helfen, geht es den Menschen um Kameradschaft sowie den Umgang mit der Technik.“ Dass die 25 Absolventen mit der Technik umgehen können, haben sie bei der Prüfung in Bergneustadt unter Beweis stellen können. Am Ende eines schweißtreibenden Prüfungstages gab es für die erfolgreichen Prüflinge eine Urkunde. Auch das gehört natürlich dazu.