Mögliche BombeAm Sonntag droht in Köln die Vollsperrung der A3
Köln – In Köln droht am kommenden Sonntag wegen einer möglichen Bombe im Boden die Vollsperrung der Autobahn 3 und die Evakuierung der kompletten LVR-Klinik Köln-Merheim mit mehr als 450 Betten. Bei Luftbildauswertungen im Vorfeld geplanter Bauarbeiten auf dem Klinikgelände hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst im vergangenen Sommer einen Verdachtspunkt mit einem möglichen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ausgemacht. Sondierungsarbeiten einer Fachfirma bestätigten eine metallische Auffälligkeit. Ob es sich allerdings tatsächlich um eine Bombe oder nur um einen ungefährlichen Metallgegenstand wie eine Badewanne handelt, kann erst bei weiteren Grabungen festgestellt werden, teilte die Stadt mit. Im ersten Fall muss der Gefahrenbereich im Umkreis von 300 Metern sofort für die Entschärfung evakuiert werden, im zweiten Fall passiert gar nichts.
Problem: Die Fundstelle liegt nahe am stark frequentierten Abschnitt der A3 zwischen dem Dreieck Heumar und dem Kreuz Köln-Ost, der ab etwa 11 Uhr sukzessive in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden müsste. Im Fall des Falles soll spätestens eine halbe Stunde vor der Entschärfung auch die letzte freie Fahrspur blockiert werden. Gegenwärtig wird damit nicht vor 13.30 Uhr gerechnet. Eine Umleitungsempfehlung geben Stadt und Landesbetrieb Straßen.NRW nicht. Ursprünglich hatte die Stadt Köln die Aktion für einen Wochentag im November geplant, was Regierungspräsidentin Gisela Walsken abgelehnt hatte. Die A3 und der gesamte Kölner Ring gehören laut ADAC zu den „am stärksten belasteten Autobahnabschnitten in Nordrhein-Westfalen und auch bundesweit“. Eine Sperrung unter der Woche hätte wohl zwangsläufig ein Verkehrschaos verursacht. Der jetzige Termin am Sonntag, 26. Januar, wurde unter anderem mit der Kölner Messe, der Lanxess Arena und der BayArena in Leverkusen abgestimmt.
Vom Fall der notwendigen Entschärfung sind neben 600 Anwohnern, die ihre Häuser in der Servatiusstraße in Köln-Ostheim verlassen müssten, die LVR-Klinik Köln-Merheim und ein Teilbereich der RehaNova-Klinik auf dem Gelände der Kliniken der Stadt Köln betroffen. Während die RehaNova nur rund 60 Patienten hausintern in einen anderen Gebäudeteil sowie in das Krankenhaus Merheim verlegen müsste, wäre die LVR-Klinik komplett zu räumen. Laut Presseamt stehen Personal, Transportkapazitäten und Aufnahmeeinrichtungen für die rund 460 Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Massiv eingeschränkt sind in dem Fall Parkplätze und Zugangsmöglichkeiten.
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Auch Busse und
Flugverkehr betroffen
Betroffen von einer möglichen Fliegerbombe wären auch die KVB-Buslinien 157 und 158 sowie der Flugverkehr, der für die Dauer der Entschärfung über dem Evakuierungsbereich bis zu einer Höhe von 1000 Metern eingestellt werden müsste. Der Flughafen wurde vom Ordnungsamt bereits gebeten, wegen der möglichen Sperrung der Autobahn 3 Passagiere über die Airlines rechtzeitig auch auf mögliche Störungen im Straßenverkehr einzuweisen.
Für die Anwohner gibt es am Sonntag ab 8.30 Uhr ein Servicetelefon der Stadt Köln unter 0221/221-32000.