LeverkusenPendlerparkplätze sollen besser an den Stadtrand
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Leverkusen – Überfüllte Pendler-Parkplätze an den Bahnhöfen – das Problem ist hinlänglich bekannt. Also einfach weitere Parkplätze bauen. Das ist so leicht aber nicht möglich und unter Umständen auch gar nicht so gewollt. Darauf weist die Stadtverwaltung in einem ausführlichen Bericht an den Rat, seinen Planungsausschuss und die Bezirksvertretungen hin. Dass sichere Abstellboxen für Fahrräder an den großen Umsteigepunkten in der Stadt errichtet werden sollen, hat die Verwaltung bereits in Planung.
Was die Parkplätze für Pendler-Autos angeht, sieht sie die Sache je nach Standort differenziert. Die Park-and-ride-Anlagen sollen schließlich dazu dienen, die Fahrzeugströme zu verringern und mehr Pendler zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen. Und das funktioniert am Stadtrand deutlich besser als in der Stadt selbst.
Am Bahnhof Opladen will die Stadt deshalb neben dem neuen Parkplatz für 162 Autos am Ostende der Bahnhofsbrücke und dem 110 Autos fassenden Platz an der Stauffenbergstraße keine weiteren Parkplätze bauen. Zehn Buslinien fahren den Bahnhof an. Zusätzliche Stellplätze hätten den Negativeffekt, weitere Autos nach Opladen zu locken. Das will keiner.
Am S-Bahn-Halt Rheindorf ist die Lage anders. Die 160 Stellplätze sind schon früh morgens gefüllt; rund 50 weitere Autos werden regelmäßig im angrenzenden Wohngebiet an der Okerstraße geparkt. Darum soll die P+R-Anlage nun in Verlängerung der Parkplatz-Zufahrt um 50 Stellplätze vergrößert werden. Das würde Rheindorf entlasten und keinen Zusatzverkehr verursachen. Das Grundstück gehört der Stadt. Es soll nun zügig Baurecht geschaffen und geplant werden, damit 2019 gebaut werden kann.
Am Bahnhof Schlebusch in Manfort gibt es auf der Ostseite (Poststraße) einen Pendler-Parkplatz mit 43 Parkbuchten. Die sind aber großteils mit Autos von Anwohnern belegt, im Schnitt auch tagsüber zu gut einem Drittel. Das soll mit einer Zufahrtsschranke künftig abgestellt werden, die nur mit einem Bahnticket geöffnet werden kann. Gespräche dazu laufen bereits mit dem Nahverkehr Rheinland. Auf dem Brachland auf der westlichen Seite der Bahnstrecke, am Ende der Pfeilshofstraße, stehen täglich etwa 65 Fahrzeuge von Pendlern. Das Gelände soll mittelfristig als Pendlerparkplatz ausgebaut werden.
Fahrradparkhäuser an drei Bahnhöfen
Als sichere Abstellmöglichkeit für Fahrräder sollte an den Bahnhöfen in Wiesdorf, Opladen und Schlebusch jeweils ein Fahrradparkhaus errichtet werden. Das soll die Stadtverwaltung prüfen, fordert die CDU-Ratsfraktion in einem Antrag an den Oberbürgermeister.
Solch eine Einrichtung wäre ein starkes Argument, um Pendler dazu zu bewegen, für den Weg zur Bahn aufs Fahrrad zu steigen statt ins Auto. Beispiele wie Münster, Essen und Bochum zeigten, dass dies funktioniere. Die Investition würde außerdem ganz erheblich bezuschusst. (ger)
Am Bahnhof Küppersteg sieht die Verwaltung keinen Handlungsbedarf. Selbst an Spitzentagen im vorigen November war von 160 Parkflächen noch ein Dutzend unbelegt.
An der Endstation der Stadtbahnlinie 4 am Rande der Waldsiedlung stehen bis zu 80 Autos von Pendlern, die zuvor aber erst einmal durch Schlebusch gefahren sind. Eine Erhöhung der Kapazität würde also zu mehr Verkehr in dem Stadtteil führen, gibt die Verwaltung zu bedenken. Außerdem gebe es diesseits der Stadtgrenze keine eigenen Grundstücke; Grunderwerb wäre aber möglich. Auf Kölner Seite liegt ein Naturschutzgebiet, da wird nichts gebaut.
In jedem Fall müsste vor einem Bau von weiteren Parkplätzen oder Fahrradboxen geklärt werden, ob die Straßenbahnlinie 4 weiterhin hier enden wird oder ob sie bis zum Klinikum verlängert wird. In jedem Fall sind Köln und Leverkusen an der Errichtung eines Fahrradparkhauses an diesem Umsteigepunkt interessiert. Gleiches wird auch für die Leverkusener Bahnhöfe geprüft.