Leverkusen – Ende Februar war bekannt geworden, dass die Geburtsklinik im St.-Remigius-Krankenhaus Ende Juni schließen wird. Danach soll die frei werdende Etage umgebaut werden, sodass die Geriatrie Anfang 2022 aus dem St.-Josef-Krankenhaus in Wiesdorf dorthin umziehen kann. Das bedeutet: Das Krankenhaus in Wiesdorf wird komplett geschlossen. Wohin gehen die Hebammen und Pflegekräfte?
Diese Entscheidung sei aus „rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten“ getroffen worden. Das hatte Andreas Degelmann, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus-Gruppe, zu der das Remigius wie auch das St.-Josef-Krankenhaus in Wiesdorf gehören, bei Bekanntgabe der neuen Pläne betont. Zwei Standorte in Leverkusen könne sich die Gruppe nicht mehr leisten. Hinzu komme in der Frauenklinik ein „Minus im hohen sechsstelligen Bereich“ im Geschäftsjahr 2019.
Mitarbeitende vor Wechsel
53 Mitarbeitende betrifft die Schließung der Geburtsklinik: 22 Hebammen, 16 Pflegekräfte und 15 Ärztinnen und Ärzte. „Von den 16 Pflegekräften wurden 15 hausintern umverteilt“, erklärt Kplus-Sprecherin Julia Severing auf Nachfrage.
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Was die 22 Hebammen betrifft, sollte ihnen das Angebot gemacht werden, zum 1. Juli in das ebenfalls von der Kplus-Gruppe betriebene St.-Josefs-Krankenhaus in Hilden zu wechseln, hatte der Geschäftsführer im Februar angekündigt.
Nach aktuellem Stand hätten „einige ihr Interesse an einer Mitarbeit im Hildener Krankenhaus bekundet“, so Severing.Andere hätten sich beispielsweise im Klinikum in Schlebusch beworben. Eine weitere Kollegin nehme die Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe zum Anlass für einen Neustart, erklärt Julia Severing.
Gespräche mit Klinikum
Für die Ärztinnen und Ärzte werde nach wie vor versucht, „eine vermittelnde Funktion zu übernehmen“. Genauere Informationen und Zahlen könne man aber derzeit nicht nennen, da teilweise auch noch interne Gespräche und Verhandlungen geführt würden. Aber auch Sandra Samper-Agrelo vom Klinikum Leverkusen bestätigt, dass es derzeit Gespräche „mit verschiedenen Berufsgruppen“ geben würde. „Wir sind optimistisch, dass sich für jede Kollegin und jeden Kollegen am Ende das Passende finden wird“, bekräftigt Kplus-Sprecherin Severing.
Was den Umzug der Geriatrie von Wiesdorf nach Opladen betrifft, so bleibe das bisherige Leistungsspektrum bestehen, betont sie. „Es werden keine Intensivbettenkapazitäten abgebaut oder Ähnliches. Die räumliche Nähe zu anderen wichtigen Fachabteilungen führt grundsätzlich zu einer Verbesserung der interdisziplinären Versorgung.“