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Geplanter Überfall auf GeldkurierAngeklagter konsumierte massenhaft Drogen

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Ein Spezialeinsatzkommando verhinderte Ende Juli 2016 mit seinem Zugriff in Schlebusch den Überfall auf den Geldboten.

Leverkusen/Köln – Der Prozess gegen eine Bande, die vorgehabt haben soll, den Geldkurier eines Rewe-Supermarkts auszurauben, steht kurz vor dem Abschluss. Die drei Angeklagten waren im Juli 2016 kurz vor Ausführung der Tat von einem Sondereinsatzkommando am Bahnhof in Leverkusen Schlebusch gestellt worden. Wenige Wochen zuvor hatten sie ein Ehepaar in Leichlingen überfallen und brutal ausgeraubt. Die Urteile wegen dieser Tat sind bereits rechtskräftig.

Am Montag ging es am Landgericht noch darum, ob einer der Angeklagten im zweiten Fall womöglich schuldunfähig gewesen ist. Adnan F. (Name geändert) berichtete ausführlich von seinem Drogen- und Alkoholkonsum.

Hoher Kokainkonsum

Täglich habe er Kokain konsumiert, sagte er. „Das Koks hat seinen Alltag geprägt“, rief ein weiterer Angeklagter in den Raum und meinte in Richtung seines mutmaßlichen Komplizen: „Lass’ dir helfen. Du hast Kinder.“ Er habe „alles genommen, was ging“, sagte Adnan F. „Ich habe richtig auf die Kacke gehauen. Ob ein Gramm oder fünf Gramm war mir egal.“ 500 bis 600 Euro habe er wöchentlich für Drogen ausgegeben. „Ich bin morgens aufgestanden und habe einen Joint geraucht. Wenn ich müde wurde, habe ich Kokain genommen. Abends dann Kokain und Alkohol zusammen. Und um schlafen zu können, habe ich mehrere Joints hintereinander geraucht.“

Als Zeugin und Sachverständige war deshalb auch eine Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie geladen, die Adnan F. betreut hatte. Sie schilderte ausführlich, welchen Eindruck sie vom Angeklagten bekommen hat. Währenddessen musste sie sich einige detaillierte Fragen der Verteidigung gefallen lassen. Am Ende aber kam sie zum Ergebnis, dass Adnan F. eher nicht über den kompletten Zeitraum der mehrtägigen Tatplanung so beeinträchtigt gewesen sein kann, dass ein Zusammenhang zwischen dem Hang zu Drogen und der Tat besteht.

Plädoyers wurden gehalten

Im Anschluss hielten Staatsanwaltschaft und Verteidiger ihre Plädoyers. Martin L. (Name geändert), der mutmaßliche Haupttäter, soll elf Jahre in Haft, forderte die Staatsanwaltschaft. Die Strafe setzt sich zusammen aus dem aktuellen Fall und dem Überfall auf das Leichlinger Ehepaar. L.’s Verteidiger forderte eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Etwas milder kam Adnan F. davon. Für ihn beantragte die Staatsanwaltschaft achteinhalb Jahre Haft, der Verteidiger plädierte auf acht Jahre.

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Der dritte Angeklagte, Peter K. (Name geändert), soll laut Staatsanwaltschaft drei Jahre und neun Monate in Haft. Die Verteidigung allerdings war der Meinung, dass womöglich sogar eine Strafe auf Bewährung ausreicht. Am Donnerstag wird das Urteil gesprochen.