„Dirkules“ war auch dabeiSport-Stars laufen in der BayArena zur Höchstform auf
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Leverkusen – Die Basketballkarriere ist gerade einmal seit knapp vier Monaten beendet, da steht Dirk Nowitzki schon wieder in den Startlöchern – diesmal jedoch auf dem Rasen der BayArena. Dort musste „Dirkules“ einstecken. Früh ging beim Benefizturnier „Champions for Charity“ das Team Schumacher & Friends von Mick Schumacher in Führung, dann verschoss Nowitzki einen Elfmeter und schließlich verloren die Nowitzki All Stars mit 5:7.
Der Spaß stand jedoch im Vordergrund bei dem Tur-nier, das zu Ehren von Michael Schumacher von Dirk Nowitzki und Mick Schumacher organisiert und am Sonntag in Leverkusen ausgetragen wurde. Nicht nur Alte Leverkusener Hasen wie Ulf Kirsten, Simon Rolfes und Stefan Kießling standen auf dem Platz, auch Skispringer Sven Hannawald, Handballer Stefan Kretzschmar und Turner Fabian Hambüchen spielten mit für den guten Zweck. „Hauptsache wir haben Spaß, keiner wird hier einen Bundesligavertrag bekommen“, erklärte Nowitzki vor dem Spiel.
Für Formel-2-Fahrer Mick Schumacher sei es eine Abwechslung zum Einzelkämpfersport gewesen. „Wir haben früher eigentlich eher weniger im Garten gekickt. Wir haben mehr im Kart gesessen“, erzählte Schumacher. Ehrgeiz zeigten die Spieler auf dem Platz trotzdem. Allen voran und zur Überraschung vieler, der Sänger Pietro Lombardi, der im Anschluss des Spiels den Zuschauern noch einen etwas atemlosen musikalischen Auftritt darbot.
„Ich finde den Gedanken hinter dem Turnier sehr schön. Die gesamte Atmosphäre hier im Stadion ist super angenehm und familiär“, sagte auch der professionelle Schlagzeuger und Multipercussionist Christian Benning, der am Vorabend der Veranstaltung einen Gastauftritt im kleineren Rahmen vor einigen Spielerstars gegeben hatte. Insgesamt 11000 Zuschauer haben die Veranstaltung besucht, viele trugen Nowitzki-Trikots der Dallas Mavericks. „Wir haben wochenlang darauf hingefiebert, auch wenn es Fußball statt Basketball ist“, erzählte Nadine Pimperl, die mit ihrem Mann und zwei Kindern zum Spiel gekommen ist.
Die ganze Familie spielt Basketball, auch die elfjährige Hannah und ihre siebenjährige Schwester Lara, die stolz einen Basketball mit Spielerunterschriften im Arm hielt. Höhepunkt vor dem Spiel war die Autogrammstunde der Stars, für die sich die Fans in eine meterlange Schlange einreihen mussten. Christina Müller und Franzi Lassak sind ebenfalls Basketballfans und kamen aus Köln für das Spiel nach Leverkusen. „Nowitzkis Mannschaft gewinnt natürlich“, meinte Müller vor dem Spiel.
Die Hoffnung für die Nowitzki All Stars war allerseits groß nach der knappen Niederlage beim letzten Benefizturnier gegen Schumacher & Friends. Dass die ersten beiden Tore für Schumachers Team allerdings schon in den ersten fünf Minuten fielen, überraschte auch seine Mitspieler. „Das Problem ist der Dirk im Tor“, meinte Maximilian Kleber, Basketballer und ehemaliger Teamkollege Nowitzkis bei den Mavericks. Nach nicht einmal einer viertel Stunde wird Nowitzki im Tor ausgewechselt.
Jens Lehmann kam zu spät
An seine Stelle trat Torhüter Jens Lehmann, der im Stau stand und deswegen zu spät zum Spiel kam. Nowitzki schien jedoch nicht besonders traurig über seinen Einsatz im Tor. „Ich bin so unfit, dass ich ein bisschen im Tor, ein bisschen im Sturm und ein bisschen Verteidigung spielen werde“, witzelte er vor dem Anpfiff über seine Fitness nach dem Karriereende. Er kenne viele Ex-Profis, die ein Jahr lang keinen Sport mehr sehen konnten und alles essen würden, was ihnen über den Weg laufe, so Nowitzki.
Im Vergleich zum gegnerischen Torwart Tomasz Bobel wirkte der 2,13 Meter große Basketballer wie ein Riese im Tor, mit Beinen so lang wie sein Teamkollege Fabian Hambüchen groß ist. Die Glanzparade, die er in der 68. Minute hielt, wurde von den Zuschauern und seinen Mitspielern mit großem Jubel belohnt – nur um den Ball schließlich einige Sekunden später unter großem Gelächter aller doch im Tor wieder zu finden. Selten hat die BayArena solch gemischte Mannschaften gesehen, wie am Sonntag. Besonders Christian Heintz beeindruckte die Zuschauer.
Wegen seines amputierten Beins flitzte Heintz mit zwei Krücken über den Platz – in einem Tempo, mit dem nicht alle Sportler mithalten konnten. Für die Ex-Bayer 04 Profis war es ein Spiel auf heimischem Rasen. „Ich bin froh, dass ich heute ein Tor machen konnte“, erklärte Stefan Kießling nach dem Spiel, der das 5. Tor für die Nowitzki All Stars schoss. Dass am Ende wieder Schumacher & Friends gewannen, war allerdings Nebensache. 100.000 Euro betrug der Erlös des Benefizturniers, der Projekten der Dirk Nowitzki Stiftung und der Keep Fighting Foundation der Familie Schumacher zu Gute kommen wird.