Kreis Euskirchen – Trauer und Fassungslosigkeit herrschte nicht nur in Blankenheim nach dem schrecklichen Unfalltod eines 13-jährigen Jungen, der bei einem Verkehrsunfall auf der B 258 in Höhe der Reetzer Mühle getötet wurde. Zwei weitere Jugendliche, 16 und 17 Jahre alt, wurden schwer verletzt.
Die drei Jungen waren am frühen Samstagmorgen des 7. Februar 2015 gegen 4.15 Uhr auf die Idee gekommen, mit dem Auto des Vaters, der gerade noch schlief, eine Spritztour zu machen. Als der 16-Jährige gerade am Steuer saß, kam der Wagen dann vermutlich aufgrund eines Fahrfehlers von der Fahrbahn der Bundesstraße 258 ab. Etwa hundert Meter muss das Auto anschließend durch die Böschung neben der Straße geprescht sein. Der jugendliche Fahrer versuchte, die Kontrolle über den Pkw zurückzugewinnen und lenkte zurück in Richtung Fahrbahn. Dabei geriet der Wagen ins Schleudern, durchbrach die Leitplanke und stürzte in die an diesem Tag stark angeschwollene Ahr.
Der 13-Jährige wurde dabei aus dem Auto geschleudert und von einem Baum, den das Fahrzeug gerammt und mitgerissen hatte, unter Wasser eingeklemmt. Nachdem die Einsatzkräfte den Jungen mit Kettensägen aus der Todesfalle befreit hatten, wurden noch vor Ort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet. Doch jede Hilfe kam zu spät. Der 13 Jahre alte Schüler verstarb laut Polizei unmittelbar, nachdem er ins Kreiskrankenhaus Mechernich gebracht worden war.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Feuerwehr rettet Frau und 19 Hunde aus brennendem Haus
Feuerwehr rettet Frau und 19 Hunde aus brennendem Haus
Die Retter hatten erhebliche Mühe, die Hausbewohnerin, die Feuerwehrleute aus dem brennenden Gebäude gerettet hatten, in einem Rettungswagen zu beruhigen. Die Frau wollte immer wieder zu ihren Hunden, die sich noch im Haus und in rückwärtigen Gebäudeteilen des Anwesens befanden. Eine Nachbarin erlitt während des Löscheinsatzes eine Kreislaufschwäche und musste ebenfalls von Rettungskräften betreut werden.
Während Löschmannschaften auf der Elsiger Straße am Donnerstag, den 2. April 2015, gegen die Flammen vorgingen, versuchten andere Kräfte, die Mischlingshunde, darunter auch vier Welpen, aus dem Anwesen in Sicherheit zu bringen. Das aber verursachte erhebliche Probleme, denn die Tiere irrten verstört im Erdgeschoss umher und ließen sich nicht alle von den Einsatzkräften anfassen. Eine mutige Feuerwehrfrau und ihre beherzten Kollegen schafften es schließlich dennoch, alle Hunde wohlbehalten in Sicherheit zu bringen.
Die 19 Hunde wurden vorübergehend im Mechernicher Tierheim untergebracht. Die Tiere waren zu dieser Zeit noch im Besitz der Frau aus Elsig, die diese zwischenzeitlich auch im Tierheim besuchte. „Zwei Hunde wurden zur Vermittlung freigeben“, so eine Tierheim-Mitarbeiterin: „Unser Ziel ist, die jetzige Situation zum Anlass zu nehmen, der Frau vielleicht einen größeren Schwung an Tieren abzunehmen.“ Aber das alles sei derzeit noch völlig unklar. „Dies hängt auch von äußeren Umständen ab. Zum Beispiel davon, wo sie demnächst wohnen wird und wie viel Platz sie dann hat. In einer Zweizimmer-Wohnung lassen sich ja keine 15 Hunde halten.“ Jemandem Tiere einfach wegzunehmen, dafür fehle einer Behörde oftmals die rechtliche Grundlage.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Sänger aus der Eifel tritt in die Fußstapfen von Xavier Naidoo
Sänger aus der Eifel tritt in die Fußstapfen von Xavier Naidoo
Bekannt geworden ist der 23-jährige Dominic Sanz aus Freilingen durch die Talent-Fernsehsendung „The Voice of Germany“. Sanz schied zwar in der ersten Hauptrunde des Musik-Wettbewerbs um die beste Stimme Deutschlands aus, doch seine Darbietung des U2-Songs „With or Without You“ schaffte es anschließend sogar in die deutschen Charts.
Xavier Naidoo jedenfalls hatte Gefallen an dem jungen Sänger aus der Eifel gefunden und war von dem smarten Freilinger überzeugt. Sanz, der bis dahin mit seiner „Dominic Sanz Band“ in Bürgerhallen und Kirmeszelten in der Region spielte, nahm im Herbst 2012 an Naidoos Projekt „Sing um dein Leben“ teil.
Nach zwei großen Shows konnte Sanz einen weiteren Karrieresprung verbuchen: 2013 wurde er als Sänger in die Gruppe „Die Söhne Mannheims“ aufgenommen. Dort ist er nun seit knapp zwei Jahren aktiv. „Es hat sich in dieser aufregenden Zeit sehr vieles getan“, erzählt Sanz. Im April 2013 wurde er gefragt, im Mai stand er schon mit den „Söhnen“ auf der Bühne. In der Zeit hatte er logischerweise eine Menge zu tun: „Es ging alles ganz schnell. Ich musste mir alles an Texten einprägen, was immer hineinging.“
Sanz ersetzte in der Gruppe nicht irgendwen. Er übernahm den Part des prominenten Frontmanns Xavier Naidoo. Nicht nur die übrigen Bandmitglieder, sondern auch die Fans schlossen Sanz schnell in ihre Herzen.
Obwohl er inzwischen nicht mehr so häufig zu Hause in Freilingen ist, habe sich seine Liebe zur Heimat nicht geändert. „Sie ist eigentlich noch viel, viel größer geworden für mich“, sagt Dominic Sanz. Familie, Freunde und das Elternhaus sind Sanz’ Rückzugsbereiche. „Sie fangen mich immer wieder auf, wenn ich viel unterwegs bin und Stress habe. Es ist für mich dann das Schönste, wenn ich wieder zu Hause bin.“
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Starkregen überspült Eifellandregion
Starkregen überspült Eifellandregion
Besonders schlimm trifft es Arloff, als in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli der Starkregen einsetzt. Aus dem Wald bahnt sich das Wasser seinen Weg in die Holzgasse, die nun überflutet wird. Ein verstopfter Kanal an der Straße „Unter den Linden“ verstärkt das Problem. Löcher in der Straße, Asphaltstücke, Geröll und Äste sind die Hinterlassenschaften des Unwetters. Feuerwehr und THW haben gemeinsam mit den Anwohnern alle Hände voll zu tun. Bei den Aufräumarbeiten kommen sogar Bagger zum Einsatz.
Auch der Gilsdorfer Ortskern wird überschwemmt. In Bad Münstereifel verwandeln Schleid- und Schießbach das Tal in eine Wasserlandschaft, sogar Gehwegplatten schwimmen mit. Das Parkhotel wird zur Insel. Auch der Friedhof sowie eine Halle stehen unter Wasser. Ebenfalls vom Hochwasser betroffen sind zahlreiche Flamersheimer Bürger. In Nettersheim steht nachts plötzlich der Jugendzeltplatz unter Wasser, es läuft in die Zelte. 96 Kinder und Jugendliche aus der Nähe von Worms werden von der Feuerwehr ins Schützenhaus gebracht.
Rund einen Monat später folgen die nächsten starken Regenfälle. Wieder trifft es die Flamersheimer Taubenstraße – zum vierten Mal innerhalb weniger Wochen. Ein neuer Kanal soll nun Abhilfe schaffen. Im Nachgang fordern Politiker in Euskirchen und Bad Münstereifel Konzepte zum Hochwasserschutz.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Tragischer Todesfall nach Karnevalsumzug in der Eifel
Tragischer Todesfall nach Karnevalsumzug in der Eifel
Ein mysteriöser Todesfall an Karneval beschäftigt die Polizei in dem kleinen Eifelort Winterspelt. Ein 18 Jahre alter Mann war am Karnevalssamstag tot in seinem Elternhaus aufgefunden worden. Am Tag vor seinem Tod hatte der junge Mann gemeinsam mit Freunden an einem Nachtumzug im Nachbarort Gondenbrett teilgenommen. In dessen Verlauf habe der 18-Jährige urplötzlich einen Schwächeanfall erlitten. Die Schwester brachten ihn nach Hause in sein Elternhaus, verließ ihn dann aber wieder. Am Samstag wurde er tot in seinem Bett aufgefunden.
Der plötzliche Tod des 18-Jährigen stellte die Ermittler vor Rätsel. Bei der Obduktion des Leichnams des Verstorbenen ließ nichts auf eine äußere Gewalteinwirkung schließen. Das rechtsmedizinische Institut in der Universität Mainz ist daraufhin ergänzend mit der Durchführung toxikologischer Untersuchungen beauftragt worden. Dessen Zwischenergebnis lautet: „Es haben sich keine Hinweise ergeben, dass in zeitlichem Zusammenhang mit dem Todeseintritt Betäubungsmittel, Arzneistoffe oder andere organisch extrahierbare Giftstoffe aufgenommen wurden“, so der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Die vermutliche Todesursache ist demnach eine Alkoholvergiftung, der Leichnam wies erhebliche Mengen Alkohol im Blut auf.
Die Jugendlichen, die an dem fraglichen Abend zusammen mit dem 18-Jährigen auf dem Karnevalsumzug waren, haben schockiert und überrascht auf den Todesfall reagiert. Der junge Mann erfreute sich zuvor immer bester Gesundheit. Sie glaubten lange nicht an ein Selbstverschulden, der junge Mann sei im Verlauf des Nachtumzugs in Gondenbrett nicht einmal durch übermäßigen Alkoholkonsum aufgefallen. Auch der Bürgermeister der kleinen Eifelgemeinde Winterspelt meldete sich in einem offenen Brief zu Wort. „Ich breche eine Lanze für alle Winterspelter Jugendlichen, dass weder Drogen, noch übermäßiger Alkoholkonsum eine Rolle spielen“, so Hubert Tautges.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Eine Trennung und Drogen werden 24-Jährigem zum Verhängnis
Eine Trennung und Drogen werden 24-Jährigem zum Verhängnis
Der 24-Jährige Daniel Kramer aus Bad Münstereifel erzählt bereitwillig seine Geschichte: Eine eigentlich ganz normale Sache – eine Trennung – wurde Daniel zum Verhängnis. Mit seiner schwangeren Freundin lebte er in einer gemeinsamen Wohnung. Als sie ihn verließ und das Kind abtrieb, musste Daniel ausziehen. Er verließ Hals über Kopf die Stadt. Dadurch verlor er auch seine Arbeitsstelle als Koch. Einen neuen Arbeitsplatz fand er ohne einen festen Wohnsitz nicht.
Nun bettelt Daniel, um an Geld zu kommen. Er „verdient“ ist sehr unterschiedlich viel pro Tag. Meistens sitzt er auf den Domplatten vor einem Eingang zur Kirche. „Am Anfang des Monats sind es oft so um die 20 Euro. Da ist es leichter, weil die Leute mehr Geld haben. Gegen Ende des Monats wird es schwieriger. Aber vor allem an Feiertagen wie Fronleichnam oder Weihnachten geben die Leute oft mehr. Dann sind es an einem Tag 30 bis 80 Euro“, erzählt Daniel.
Körperliche und verbale Gewalt sind ein fester Bestandteil seines Alltags. „Ich wurde schon von einem Typen mit einer Glasflasche angegriffen. Manchmal werde ich auch von Passanten bespuckt.“ In solchen Momenten verspürt er Wut auf die Gesellschaft. Aber Daniel weiß: Höflichkeit zahlt sich aus. Während des Gespräches weist er einen vorbeigehenden Mann darauf hin, dass es verboten ist, Getränke mit in den Dom zu nehmen. Daraufhin schenkt ihm dieser seinen restlichen Kaffee.
Gibt es in einem Leben, das auf die meisten eher abschreckend wirkt, auch Dinge, die ihn glücklich machen oder die ihm helfen, mit seinem Schicksal zurechtzukommen? „Ja, es sind die Menschen wie du zum Beispiel, die sich Zeit nehmen und zuhören und einen nicht direkt wie den Abschaum der Gesellschaft behandeln.“
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Zuschauer bei Rennen am Nürburgring getötet
Zuschauer bei Rennen am Nürburgring getötet
Bei einem schweren Unfall bei einem Sportwagenrennen auf dem Nürburgring am Samstag, den 28. März, ist ein Zuschauer gestorben. Zwei weitere Zuschauer wurden verletzt.
Rund eine Stunde nach dem Start des Auftaktlaufs zur Langstrecken-Meisterschaft war der Brite Jann Mardenborough gegen 12.51 Uhr mit seinem Nissan von der Strecke abgekommen und über die Begrenzung in den Zuschauerbereich geflogen. Erste Bilder zeigen, wie das Auto mit der Startnummer 23 kurz vor einer Kurve komplett abhebt, sich in der Luft praktisch senkrecht aufstellt und dann gegen eine Leitplanke kracht. Von dort flog der Wagen offenbar über den Zaun in die Zuschauer.
„Wir sind tief erschüttert und traurig über die Ereignisse“, teilte das Team des laut Polizei auch verletzten Piloten mit. Der Nissan-Rennstall sprach von einer „Tragödie“.
Der Unfall wirft weiter viele Fragen auf. In erster Linie die nach der Ursache und einer möglichen Verantwortung. Außerdem die nach zukünftigen Lösungen für einen sicheren Rennsport auf der Nordschleife. Die Faktenlage zum jetzigen Zeitpunkt ist dünn, weshalb sich kaum Fragen ohne das Ergebnis der staatsanwaltlichen Ermittlungen und die weiterführende Analyse der Daten aus dem Auto beantworten lassen.
Trotzdem zog der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) bereits einen Tag nach dem Unfall erste Konsequenzen und entzog einigen Klassen vorzeitig die Lizenz für die Nordschleife.